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Phase 5


                                                       Bilder-Logbuch

                                                Von Christoph Schlachte




In einem Coaching-Logbuch werden Erfahrungen, dazu passende Bilder          Kurzbeschreibung
sowie Stichworte zusammengefasst. Dem Klienten prägen sich so kraft-
volle und ressourcenorientierte Bilder ein, die ihm als Brücke zwischen
bewusstem und unbewusstem Denken dazu dienen, Veränderungsziele
nachhaltig zu erreichen.


Das „Bilder-Logbuch“ eignet sich für alle Klienten, die Veränderungs-       Anwendungsbereiche
ziele autonom gestalten möchten und die offen für die Erkenntnisse
der Neurowissenschaften sind. Es kann in jeder Phase des Coaching-
Prozesses angewandt werden. Zur Festigung der erarbeiteten Ziele bie-
tet sich das Tool besonders am Ende des Prozesses an.


Der Klient wird darin unterstützt, seine Coaching-Ziele systematisch        Zielsetzung/Effekte
und nachhaltig zu verfolgen. Zudem wird die Handlungskompetenz des
Klienten gestärkt, eigene Veränderungsprozesse zu gestalten.


Jede Veränderung verläuft in Phasen. Nicht alles klappt gleich so, wie      Ausführliche
gewünscht. „Alte“ Denk- und Verhaltensmuster sind häufig die Erst-           Beschreibung
reaktion und die Wahrscheinlichkeit, dass diese reflexhaft aktiviert
werden, ist hoch. Daher tritt – auch wenn es die bewusste Einsicht
und Absicht gibt, etwas anderes zu wollen – häufig das „alte“ Muster
wieder auf. Ein wichtiger Zwischenschritt ist erreicht, wenn der Klient
bemerkt, dass das „alte“ Muster aktiv ist. Nun geht es darum, den
Klienten dabei zu unterstützen, eine bewusst gewählte Zweitreaktion
zu aktivieren. Die spontane Erstreaktion ist Ergebnis des bisherigen,
häufigen Gebrauchs. Um die Zweitreaktion zu aktivieren, spielen posi-
tive Affekte und ressourcenvolle Bilder eine zentrale Rolle (Martens &
Kuhl, 2011). Das gewünschte Ziel muss häufig gedacht, erlebt, gefühlt
und auch imaginiert werden, damit es automatisch als neues Muster
aktiviert wird.




© managerSeminare                                                         317
Christoph Schlachte



      Bilder sind die Brücke zwischen bewusstem und unbewusstem Denken
      und Handeln. „Bilder werden in unserem Unbewussten gespeichert und
      beeinflussen unser Verhalten auch dann, wenn wir es gar nicht bemer-
      ken.“ (Martens & Kuhl, 2011). Sofern der Klient dem Konzept der Bil-
      der als Veränderungsverstärker zustimmt, kann folgende Hausaufgabe
      gegeben werden: Der Klient wird gebeten, sein persönliches Coaching-
      Logbuch zu führen. In diesem hält er für ihn wichtige Situationen
      und Erfahrungen in Bezug auf seine Ziele in Stichworten sowie dazu
      passenden Bildern fest. Kurz vor dem nächsten Coaching-Termin findet
      der Klient ein weiteres Bild, welches seine Haltung symbolisiert, seine
      Ziele zu verfolgen.


      Die Instruktion für die Hausaufgabe
      „Führen Sie bitte ein persönliches Coaching-Logbuch. Das kann elektro-
      nisch sein, z.B. auf einem Smartphone, oder ein klassisches Tagebuch
      aus Papier. Idealerweise nutzen Sie das Coaching-Logbuch jeden Tag, um
      Ihre Erfahrungen mit Ihrem persönlichen Veränderungsziel festzuhalten.
      Beschreiben Sie bitte in Ihrem Coaching-Logbuch in Stichworten oder
      auch in längeren Sätzen Situation, Beteiligte, Interaktionen, Ihre inne-
      ren Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken, Ressourcen und Ihre persönli-
      che Lernerfahrung.

      Geben Sie der Situation einen positiven Titel und finden Sie ein passen-
      des Bild dazu. Das Bild kann selbst erstellt sein, es kann abstrakt sein,
      es kann aus der Zeitung, aus Museen oder aus dem Internet sein. Wich-
      tig ist, dass das Bild Sie positiv emotional berührt.

      Negative Erfahrungen, Krisen und auch Fehler gehören zum normalen
      Leben dazu. Besonders bei Veränderungen ist damit zu rechnen. Wichtig
      ist es, diese Erfahrungen nicht zu verdrängen, sondern daraus zu lernen.
      So verstanden, ist eine negative Erfahrung eine wichtige Rückmeldung,
      die verarbeitet und in das Erfahrungswissen bewusst integriert werden
      sollte. Bringen Sie sich dazu in eine neutrale oder positive Stimmung
      und fragen Sie sich: ‚Was kann ich für meine Ziele aus der Erfahrung
      lernen? Wenn ich ein Jahr weiter bin, wie habe ich diese Erfahrung dann
      integriert? Wie schaffe ich es, von der negativen Erfahrung wieder in
      eine neutrale bzw. positive Stimmung zu kommen, um mein Ziel weiter
      zu verfolgen?’

      Nehmen Sie sich bitte vor unserem letzten Coaching-Gespräch ausrei-
      chend Zeit, um Ihr Coaching-Logbuch in Ruhe zu studieren und zu reflek-
      tieren. Finden Sie ein Haltungsbild, welches für Ihre innere Haltung oder
      auch für die inneren Kräfte steht, die Ihnen helfen, Ihr Ziel zu verfolgen

318                                        Christopher Rauen (Hrsg.): Coaching-Tools III
Bilder-Logbuch



und es auch wieder aufzunehmen, selbst wenn es schwierig wird. Das
kann eines sein, welches Sie schon in Ihrem Coaching-Logbuch verwendet
haben, oder ein völlig anderes. Wichtig ist, dass es Sie positiv anspricht.
Bringen Sie bitte zum nächsten Gespräch Ihr Coaching-Logbuch und Ihr
Haltungsbild mit.“


Das Coaching-Gespräch
Der Klient beschreibt seine Erfahrungen anhand des Coaching-Log-
buchs. Der Coach fragt emphatisch nach und arbeitet mit dem Klien-
ten die Ressourcen und Lernerfahrungen heraus, die für den Klienten
hilfreich waren. Dabei ist es für den Coach wichtig, Gedanken, Ge-
fühle, Körperhaltung, Atmung und besonders auch die Bilder, die die
Erfahrungen beschreiben, ressourcenorientiert zu aktivieren. Mögliche
Fragen des Coachs lauten: „Wie war die Situation? Wer war alles betei-
ligt? Wie waren die Wechselwirkungen? Was haben Sie dazu beigetragen?
Was haben Sie dabei gedacht? Was haben Sie dabei gefühlt? Was sind
Ihre Ressourcen? Wie beschreiben Sie das Bild? Welche Botschaft hat das
Bild? Was haben Sie daraus gelernt?“

Sofern negative Erfahrungen zur Sprache kommen, sollten diese wert-
schätzend als Lernerfahrung ausgewertet werden. Für die weitere
persönliche Entwicklung des Klienten ist es wichtig, diese negativen
Erfahrungen an sich heranzulassen und sie zu integrieren. Mögliche
Fragen des Coachs lauten: „Wie war die Situation? Was haben Sie über
sich gedacht? Was haben Sie gefühlt? Wie sind Sie wieder zu Ihrem Ziel
zurückgekommen? Welches Bild steht für die Lernerfahrung und die
Kraft, um sich wieder auf das Ziel zu fokussieren? Was haben Sie daraus
gelernt?“

Der Klient stellt sein Haltungsbild vor und erarbeitet mit dem Coach
einen positiv wirkenden Titel dazu. Wichtig dabei ist, dass der Klient
emotional sehr positiv dazu steht. Dieser Titel sollte nicht konkret
sein, sondern vielmehr einem Haltungsziel entsprechen. Details zur
Formulierung und Entwicklung von Haltungszielen finden interessierte
Leser im „Zürcher Ressourcen Modell“ (ZRM).1 Demnach kann das nach-
haltige und praktische Umsetzen einer Veränderung (die „Überquerung
des Rubikon“) nicht ausschließlich mit konkreten Zielen gelingen. Als
solche gelten z.B. ein präzises Verhaltensziel „Im nächsten Mitarbei-


1 Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) bietet eine hervorragende wissenschaftliche
  wie praktische Grundlage, um Klienten in einem Veränderungsprozess zu unterstüt-
  zen (Storch & Krause, 2011). Es zeigt auch deutlich auf, dass positive Affekte nötig
  sind, um Veränderungen wirksam und nachhaltig zu machen.


© managerSeminare                                                                        319
Christoph Schlachte



      tergespräch werde ich klar zum Ausdruck bringen, welche Ziele meine
      Mitarbeiter verfolgen sollen“ sowie ein Haltungsziel „Ich erlaube mir
      nachzufragen“. Nötig ist aber zudem die Unterstützung durch das emo-
      tionale Erfahrungsgedächtnis. Dieses wird über Bilder, Metaphern und
      überschäumende Formulierungen angeregt (Storch & Krause, 2011).

      Anschließend kann der Coach ein Zwischenfazit einleiten: „Was haben
      Sie durch Ihr Coaching-Logbuch und Ihr Haltungsbild über sich gelernt?
      Was hat Sie überrascht? Was hat Ihnen gefallen? Was möchten Sie beibe-
      halten?“

      Grundsätzlich gilt: Der Klient erarbeitet sich Gelegenheiten, um sich
      oft an sein Veränderungsvorhaben zu erinnern. Der Coach unterstützt
      den Klienten dabei, Erinnerungshilfen zu finden: „Wie können Sie sich
      an Ihr Haltungsbild und Ziel erinnern? Wie und wo können Sie es plat-
      zieren, sodass Sie effektiv daran erinnert werden? Was sonst kann Sie in
      Ihrer Umgebung positiv an Ihr Ziel erinnern?“


         Fallbeispiel
         Eine Führungskraft mit perfektionistischem Anspruch wollte sich
         mehr abgrenzen und nicht mehr automatisch zu jedem angebote-
         nen Projekt „Ja“ sagen. Zum letzten Coaching-Gespräch brachte
         der Klient sein persönliches Coaching-Logbuch mit. Er hatte ihm
         den Titel „Ich erlaube mir, aus meinen Erfahrungen zu lernen“
         gegeben. Darin waren Situationen dokumentiert, die teils ge-
         lungen und teilweise weniger gut verlaufen sind. Die negativen
         Situationen zu akzeptieren, war für ihn eher schwierig. Es half
         ihm jedoch, Bilder zu dieser Situation zu finden. So konnte er aus
         allen Erfahrungen lernen.

         Als Haltungsbild brachte er eine Aufnahme von sich mit. Auf ihr
         war er beim Windsurfing zu sehen, in einer dynamischen Haltung
         bei sehr gutem Wetter. Die Aufnahme symbolisiert für ihn, auf
         seinen „Bauch“ zu hören und seinen eigenen Weg zu gehen. Dazu
         hatte er die eigene Erfahrung gemacht, dass auch die Stürze beim
         Windsurfing wichtig waren, vor allem hinsichtlich der Erkenntnis,
         dass sie mit der Zeit weniger wurden. Sein Haltungsziel lautete:
         „Ich sage ‚Ja’ zu mir.“ Zur Verstärkung platzierte er das Bild als
         Hintergrundbild auf dem PC und seinem Smartphone. Das Coa-
         ching-Logbuch mit Bildern und Stichworten war ihm eine wert-
         volle Unterstützung, die er weiterführen will. Dazu, so bemerkte
         er, mache es ihm Spaß, genau passende Bilder zu finden.


320                                        Christopher Rauen (Hrsg.): Coaching-Tools III
Bilder-Logbuch



Hilfreich zum Einsatz sind Kenntnisse und Erfahrungen mit lösungs-             Voraussetzungen/
fokussierten und ressourcenorientierten Fragen bzw. ein Modell eines           Kenntnisse
Veränderungsprozesses, das dem Klienten angeboten werden kann.
Geeignet sind hierfür das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) sowie die
PSI-Theorie nach Julius Kuhl.


Zahlenorientierten Managern erleichtern entsprechende Verweise und             Kommentar/
Erklärungen zur aktuellen Hirn- und Motivationsforschung, Bilder als           Erfahrungen
leicht zugängliche Ressource für gewünschte Veränderungen zu akzep-
tieren. Selbst gemalte oder gestaltete Bilder sind nach meiner Erfah-
rung sehr wirksam und hilfreich für die Klienten, die diesen Zugang
ausprobieren. Dazu lade ich immer ein. Grundsätzlich funktioniert die
Methode auch mit anderen Bildern, z.B. aus der ZRM-Bilderkartei.


   Martens, J.-U. & Kuhl, J. (2011). Die Kunst der Selbstmotivierung.          Quellen
   Stuttgart: Kohlhammer.
   Spitzer, M. (2008). Selbstbestimmen. Heidelberg: Spektrum Akade-
   mischer Verlag.
   Storch, M. & Krause, F. (2011). Selbstmanagement – ressourcenori-
   entiert. Bern: Hans Huber.
   Storch, M (2011). Motto-Ziele, S.M.A.R.T.-Ziele und Motivation. In:
   B. Birgmeier (Hrsg.). Coachingwissen. Wiesbaden: Springer VS. S.
   185-207.


Die Durchführung dauert ca. 90 Minuten. Es hat sich in Coachings ge-           Technische Hinweise
zeigt, dass ressourcenorientierte Bilder, die positive Affekte aktivieren,
ganz unterschiedlicher Herkunft sein können und dürfen. Es können
selbst gemalte Bilder sein, es können persönliche Fotos der Klienten
sein, es können Fotos aus dem Internet oder auch aus der Zeitung sein.
Selbst gemalte oder gestaltete Bilder aktivieren auch dann die Kreati-
vität, wenn sie nicht künstlerisch wertvoll sind. Es geht ausschließlich
um die Frage, ob sie beim Klienten Ressourcen aktivieren und positiv
berühren. Der Coach kann „gekritzelte Bilder“ als Beispiele zeigen, um
hier Sicherheit zu generieren.




© managerSeminare                                                            321

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  • 1.
  • 2. Phase 5 Bilder-Logbuch Von Christoph Schlachte In einem Coaching-Logbuch werden Erfahrungen, dazu passende Bilder Kurzbeschreibung sowie Stichworte zusammengefasst. Dem Klienten prägen sich so kraft- volle und ressourcenorientierte Bilder ein, die ihm als Brücke zwischen bewusstem und unbewusstem Denken dazu dienen, Veränderungsziele nachhaltig zu erreichen. Das „Bilder-Logbuch“ eignet sich für alle Klienten, die Veränderungs- Anwendungsbereiche ziele autonom gestalten möchten und die offen für die Erkenntnisse der Neurowissenschaften sind. Es kann in jeder Phase des Coaching- Prozesses angewandt werden. Zur Festigung der erarbeiteten Ziele bie- tet sich das Tool besonders am Ende des Prozesses an. Der Klient wird darin unterstützt, seine Coaching-Ziele systematisch Zielsetzung/Effekte und nachhaltig zu verfolgen. Zudem wird die Handlungskompetenz des Klienten gestärkt, eigene Veränderungsprozesse zu gestalten. Jede Veränderung verläuft in Phasen. Nicht alles klappt gleich so, wie Ausführliche gewünscht. „Alte“ Denk- und Verhaltensmuster sind häufig die Erst- Beschreibung reaktion und die Wahrscheinlichkeit, dass diese reflexhaft aktiviert werden, ist hoch. Daher tritt – auch wenn es die bewusste Einsicht und Absicht gibt, etwas anderes zu wollen – häufig das „alte“ Muster wieder auf. Ein wichtiger Zwischenschritt ist erreicht, wenn der Klient bemerkt, dass das „alte“ Muster aktiv ist. Nun geht es darum, den Klienten dabei zu unterstützen, eine bewusst gewählte Zweitreaktion zu aktivieren. Die spontane Erstreaktion ist Ergebnis des bisherigen, häufigen Gebrauchs. Um die Zweitreaktion zu aktivieren, spielen posi- tive Affekte und ressourcenvolle Bilder eine zentrale Rolle (Martens & Kuhl, 2011). Das gewünschte Ziel muss häufig gedacht, erlebt, gefühlt und auch imaginiert werden, damit es automatisch als neues Muster aktiviert wird. © managerSeminare 317
  • 3. Christoph Schlachte Bilder sind die Brücke zwischen bewusstem und unbewusstem Denken und Handeln. „Bilder werden in unserem Unbewussten gespeichert und beeinflussen unser Verhalten auch dann, wenn wir es gar nicht bemer- ken.“ (Martens & Kuhl, 2011). Sofern der Klient dem Konzept der Bil- der als Veränderungsverstärker zustimmt, kann folgende Hausaufgabe gegeben werden: Der Klient wird gebeten, sein persönliches Coaching- Logbuch zu führen. In diesem hält er für ihn wichtige Situationen und Erfahrungen in Bezug auf seine Ziele in Stichworten sowie dazu passenden Bildern fest. Kurz vor dem nächsten Coaching-Termin findet der Klient ein weiteres Bild, welches seine Haltung symbolisiert, seine Ziele zu verfolgen. Die Instruktion für die Hausaufgabe „Führen Sie bitte ein persönliches Coaching-Logbuch. Das kann elektro- nisch sein, z.B. auf einem Smartphone, oder ein klassisches Tagebuch aus Papier. Idealerweise nutzen Sie das Coaching-Logbuch jeden Tag, um Ihre Erfahrungen mit Ihrem persönlichen Veränderungsziel festzuhalten. Beschreiben Sie bitte in Ihrem Coaching-Logbuch in Stichworten oder auch in längeren Sätzen Situation, Beteiligte, Interaktionen, Ihre inne- ren Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken, Ressourcen und Ihre persönli- che Lernerfahrung. Geben Sie der Situation einen positiven Titel und finden Sie ein passen- des Bild dazu. Das Bild kann selbst erstellt sein, es kann abstrakt sein, es kann aus der Zeitung, aus Museen oder aus dem Internet sein. Wich- tig ist, dass das Bild Sie positiv emotional berührt. Negative Erfahrungen, Krisen und auch Fehler gehören zum normalen Leben dazu. Besonders bei Veränderungen ist damit zu rechnen. Wichtig ist es, diese Erfahrungen nicht zu verdrängen, sondern daraus zu lernen. So verstanden, ist eine negative Erfahrung eine wichtige Rückmeldung, die verarbeitet und in das Erfahrungswissen bewusst integriert werden sollte. Bringen Sie sich dazu in eine neutrale oder positive Stimmung und fragen Sie sich: ‚Was kann ich für meine Ziele aus der Erfahrung lernen? Wenn ich ein Jahr weiter bin, wie habe ich diese Erfahrung dann integriert? Wie schaffe ich es, von der negativen Erfahrung wieder in eine neutrale bzw. positive Stimmung zu kommen, um mein Ziel weiter zu verfolgen?’ Nehmen Sie sich bitte vor unserem letzten Coaching-Gespräch ausrei- chend Zeit, um Ihr Coaching-Logbuch in Ruhe zu studieren und zu reflek- tieren. Finden Sie ein Haltungsbild, welches für Ihre innere Haltung oder auch für die inneren Kräfte steht, die Ihnen helfen, Ihr Ziel zu verfolgen 318 Christopher Rauen (Hrsg.): Coaching-Tools III
  • 4. Bilder-Logbuch und es auch wieder aufzunehmen, selbst wenn es schwierig wird. Das kann eines sein, welches Sie schon in Ihrem Coaching-Logbuch verwendet haben, oder ein völlig anderes. Wichtig ist, dass es Sie positiv anspricht. Bringen Sie bitte zum nächsten Gespräch Ihr Coaching-Logbuch und Ihr Haltungsbild mit.“ Das Coaching-Gespräch Der Klient beschreibt seine Erfahrungen anhand des Coaching-Log- buchs. Der Coach fragt emphatisch nach und arbeitet mit dem Klien- ten die Ressourcen und Lernerfahrungen heraus, die für den Klienten hilfreich waren. Dabei ist es für den Coach wichtig, Gedanken, Ge- fühle, Körperhaltung, Atmung und besonders auch die Bilder, die die Erfahrungen beschreiben, ressourcenorientiert zu aktivieren. Mögliche Fragen des Coachs lauten: „Wie war die Situation? Wer war alles betei- ligt? Wie waren die Wechselwirkungen? Was haben Sie dazu beigetragen? Was haben Sie dabei gedacht? Was haben Sie dabei gefühlt? Was sind Ihre Ressourcen? Wie beschreiben Sie das Bild? Welche Botschaft hat das Bild? Was haben Sie daraus gelernt?“ Sofern negative Erfahrungen zur Sprache kommen, sollten diese wert- schätzend als Lernerfahrung ausgewertet werden. Für die weitere persönliche Entwicklung des Klienten ist es wichtig, diese negativen Erfahrungen an sich heranzulassen und sie zu integrieren. Mögliche Fragen des Coachs lauten: „Wie war die Situation? Was haben Sie über sich gedacht? Was haben Sie gefühlt? Wie sind Sie wieder zu Ihrem Ziel zurückgekommen? Welches Bild steht für die Lernerfahrung und die Kraft, um sich wieder auf das Ziel zu fokussieren? Was haben Sie daraus gelernt?“ Der Klient stellt sein Haltungsbild vor und erarbeitet mit dem Coach einen positiv wirkenden Titel dazu. Wichtig dabei ist, dass der Klient emotional sehr positiv dazu steht. Dieser Titel sollte nicht konkret sein, sondern vielmehr einem Haltungsziel entsprechen. Details zur Formulierung und Entwicklung von Haltungszielen finden interessierte Leser im „Zürcher Ressourcen Modell“ (ZRM).1 Demnach kann das nach- haltige und praktische Umsetzen einer Veränderung (die „Überquerung des Rubikon“) nicht ausschließlich mit konkreten Zielen gelingen. Als solche gelten z.B. ein präzises Verhaltensziel „Im nächsten Mitarbei- 1 Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) bietet eine hervorragende wissenschaftliche wie praktische Grundlage, um Klienten in einem Veränderungsprozess zu unterstüt- zen (Storch & Krause, 2011). Es zeigt auch deutlich auf, dass positive Affekte nötig sind, um Veränderungen wirksam und nachhaltig zu machen. © managerSeminare 319
  • 5. Christoph Schlachte tergespräch werde ich klar zum Ausdruck bringen, welche Ziele meine Mitarbeiter verfolgen sollen“ sowie ein Haltungsziel „Ich erlaube mir nachzufragen“. Nötig ist aber zudem die Unterstützung durch das emo- tionale Erfahrungsgedächtnis. Dieses wird über Bilder, Metaphern und überschäumende Formulierungen angeregt (Storch & Krause, 2011). Anschließend kann der Coach ein Zwischenfazit einleiten: „Was haben Sie durch Ihr Coaching-Logbuch und Ihr Haltungsbild über sich gelernt? Was hat Sie überrascht? Was hat Ihnen gefallen? Was möchten Sie beibe- halten?“ Grundsätzlich gilt: Der Klient erarbeitet sich Gelegenheiten, um sich oft an sein Veränderungsvorhaben zu erinnern. Der Coach unterstützt den Klienten dabei, Erinnerungshilfen zu finden: „Wie können Sie sich an Ihr Haltungsbild und Ziel erinnern? Wie und wo können Sie es plat- zieren, sodass Sie effektiv daran erinnert werden? Was sonst kann Sie in Ihrer Umgebung positiv an Ihr Ziel erinnern?“ Fallbeispiel Eine Führungskraft mit perfektionistischem Anspruch wollte sich mehr abgrenzen und nicht mehr automatisch zu jedem angebote- nen Projekt „Ja“ sagen. Zum letzten Coaching-Gespräch brachte der Klient sein persönliches Coaching-Logbuch mit. Er hatte ihm den Titel „Ich erlaube mir, aus meinen Erfahrungen zu lernen“ gegeben. Darin waren Situationen dokumentiert, die teils ge- lungen und teilweise weniger gut verlaufen sind. Die negativen Situationen zu akzeptieren, war für ihn eher schwierig. Es half ihm jedoch, Bilder zu dieser Situation zu finden. So konnte er aus allen Erfahrungen lernen. Als Haltungsbild brachte er eine Aufnahme von sich mit. Auf ihr war er beim Windsurfing zu sehen, in einer dynamischen Haltung bei sehr gutem Wetter. Die Aufnahme symbolisiert für ihn, auf seinen „Bauch“ zu hören und seinen eigenen Weg zu gehen. Dazu hatte er die eigene Erfahrung gemacht, dass auch die Stürze beim Windsurfing wichtig waren, vor allem hinsichtlich der Erkenntnis, dass sie mit der Zeit weniger wurden. Sein Haltungsziel lautete: „Ich sage ‚Ja’ zu mir.“ Zur Verstärkung platzierte er das Bild als Hintergrundbild auf dem PC und seinem Smartphone. Das Coa- ching-Logbuch mit Bildern und Stichworten war ihm eine wert- volle Unterstützung, die er weiterführen will. Dazu, so bemerkte er, mache es ihm Spaß, genau passende Bilder zu finden. 320 Christopher Rauen (Hrsg.): Coaching-Tools III
  • 6. Bilder-Logbuch Hilfreich zum Einsatz sind Kenntnisse und Erfahrungen mit lösungs- Voraussetzungen/ fokussierten und ressourcenorientierten Fragen bzw. ein Modell eines Kenntnisse Veränderungsprozesses, das dem Klienten angeboten werden kann. Geeignet sind hierfür das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) sowie die PSI-Theorie nach Julius Kuhl. Zahlenorientierten Managern erleichtern entsprechende Verweise und Kommentar/ Erklärungen zur aktuellen Hirn- und Motivationsforschung, Bilder als Erfahrungen leicht zugängliche Ressource für gewünschte Veränderungen zu akzep- tieren. Selbst gemalte oder gestaltete Bilder sind nach meiner Erfah- rung sehr wirksam und hilfreich für die Klienten, die diesen Zugang ausprobieren. Dazu lade ich immer ein. Grundsätzlich funktioniert die Methode auch mit anderen Bildern, z.B. aus der ZRM-Bilderkartei. Martens, J.-U. & Kuhl, J. (2011). Die Kunst der Selbstmotivierung. Quellen Stuttgart: Kohlhammer. Spitzer, M. (2008). Selbstbestimmen. Heidelberg: Spektrum Akade- mischer Verlag. Storch, M. & Krause, F. (2011). Selbstmanagement – ressourcenori- entiert. Bern: Hans Huber. Storch, M (2011). Motto-Ziele, S.M.A.R.T.-Ziele und Motivation. In: B. Birgmeier (Hrsg.). Coachingwissen. Wiesbaden: Springer VS. S. 185-207. Die Durchführung dauert ca. 90 Minuten. Es hat sich in Coachings ge- Technische Hinweise zeigt, dass ressourcenorientierte Bilder, die positive Affekte aktivieren, ganz unterschiedlicher Herkunft sein können und dürfen. Es können selbst gemalte Bilder sein, es können persönliche Fotos der Klienten sein, es können Fotos aus dem Internet oder auch aus der Zeitung sein. Selbst gemalte oder gestaltete Bilder aktivieren auch dann die Kreati- vität, wenn sie nicht künstlerisch wertvoll sind. Es geht ausschließlich um die Frage, ob sie beim Klienten Ressourcen aktivieren und positiv berühren. Der Coach kann „gekritzelte Bilder“ als Beispiele zeigen, um hier Sicherheit zu generieren. © managerSeminare 321