Agile User Group Rhein-Main am 8.6.2017
"Wie denken, entscheiden und handeln erfahrene Mehrfachgründer unter Ungewissheit?“ und was können wir (Product Owner) für Scrum daraus lernen?
8. 2017-06-08
„Wir müssen probieren, wir brauchen Experimentierräume, und
ich stelle ausreichend Ressourcen zur Verfügung, um in neue
Wachstumsfelder zu investieren. Und wenn das Geld weg ist, ist
es weg, okay, aber wir können uns zumindest nicht vorwerfen,
wir hätten es nicht versucht.“
[René Obermann, ehemaliger Manager der Deutschen Telekom]
30. 2017-06-08
THESE: Effectuation und Scrum
harmonieren und ergänzen einander
EFFECTUATION
… ist eine Entscheidungs- und Handlungslogik
erfolgreicher Gründer und innovativer
Unternehmer
Situation: Ungewissheit, Zufälle
Vorgehen: Iterativ
Innensicht:
Fokus auf die vorhandenen Mittel
Außensicht:
Fokus auf Partnerschaften
Operationalisierung:
1 Prozess
SCRUM
… ist ein leichtgewichtiges Rahmenwerk zur
Organisation der Produktentwicklung im
Team
Situation: Komplexität, Veränderungen
Vorgehen: Iterativ
Innensicht:
Fokus auf Selbstorganisation im Team
Außensicht:
Fokus auf Kundenbedürfnisse
Operationalisierung:
1 Prozess, 3 Rollen, 4+1 Events, 3 Artefakte
31. 2017-06-08
Einige Integrationsmöglichkeiten von
Effectuation in das Scrum-Framework
MITTELORIENTIERUNG
Das Scrum Team führt regelmäßig (z. B. in der Sprint Retrospektive)
eine Mittelanalyse durch – welche neuen Mittel sind durch Erfahrungen,
Zufälle und neue Partner hinzugekommen?
Das gemeinsame Mittelinventar wird gezielt zur Ableitung neuer
Handlungsoptionen genutzt – bei der Anpassung der Product Vision, für
neue/ geänderte User Stories im Product Backlog (insb. im Backlog
Refinement), aber auch für die konkrete Umsetzung (beginnend mit
Sprint Planning 2)
32. 2017-06-08
Einige Integrationsmöglichkeiten von
Effectuation in das Scrum-Framework
LEISTBARER VERLUST
Der Product Owner entscheidet bei der laufenden Sortierung des
Product Backlogs in Situationen/ Fällen großer Ungewissheit über
Experimente (auch und insb.) nach dem Prinzip des Leistbaren
Verlustes und macht dies auch transparent
33. 2017-06-08
Einige Integrationsmöglichkeiten von
Effectuation in das Scrum-Framework
PARTNERSCHAFTEN
Der Product Owner ist dafür verantwortlich, dass potenzielle Partner
(Sponsoren, Lieferanten, Experten, Kunden, …) identifiziert und
angesprochen werden – das gesamte Scrum Team ist dabei aktiv
Der Product Owner trifft Vereinbarungen mit neuen Partnern und
dokumentiert diese (bspw. in einem Partner Backlog)
Neue Vereinbarungen mit neuen Partnern werden im Sprint Review
vorgestellt, um Transparenz zu schaffen
34. 2017-06-08
Einige Integrationsmöglichkeiten von
Effectuation in das Scrum-Framework
ÜBERRASCHUNGEN UND ZUFÄLLE
Der Scrum Master arbeitet darauf hin, dass das Scrum Team …
etwaige Überraschungen und Zufälle erkennt (z. B. durch eine vierte
Frage im Daily Scrum),
die sich daraus ergebenden Veränderungen aktiv als Chancen nutzt
(während des laufenden Sprints oder im Form eines entsprechend
angepassten Product Backlogs für die nächsten Sprints)
und daraus lernt (durch einen entsprechenden Fokus in der Sprint
Retrospektive)
35. 2017-06-08
Einige Integrationsmöglichkeiten von
Effectuation in das Scrum-Framework
UNGEWISSHEIT/ MITGESTALTBARKEIT DER ZUKUNFT
Es ist die Aufgabe des Scrum Masters darauf zu achten, dass das Scrum
Team (und insb. der Product Owner) sich in regelmäßigen Abständen
die Frage nach der aktuellen Ungewissheit und Mitgestaltbarkeit der
Zukunft in der aktuellen Situation stellt,
um daraus das jeweils passend erscheinende Vorgehen und den
adäquaten Fokus abzuleiten
36. 2017-06-08
Für mich persönlich ist Effectuation – wie
auch Agilität und Scrum – eine Art
„Erlaubnis“, komplexe Themen so
anzugehen, wie ich sie intuitiv schon immer
angegangen bin, und damit auch eine
„Befreiung“ vom schlechten Gewissen, die
üblicherweise gelehrten und auch von mir
gelernten Management-Praktiken
nicht anzuwenden.
37. 2017-06-08
… und ich starte jetzt!
◌ Welches ungewisse Vorhaben beschäftigt mich gerade? Ich spreche
noch heute mit jemandem darüber und finde heraus, was sein
müsste, damit mein Gesprächspartner einen Beitrag zu meinem
Vorhaben leistet.
◌ Heute Abend achte ich bewusst auf Zufälle (Begegnungen,
Informationen, Ereignisse) in meiner Nähe. Ich stelle mir dann jeweils
die Frage, wie ich daraus einen glücklichen Zufall machen kann.
◌ Was könnte ich heute Abend tun, um dem Zufall aktiv eine Chance
einzuräumen? Ich probiere davon etwas aus! Und ich achte dabei auf
meinen leistbaren Verlust …
◌ …
University of Virginia – Darden School of Business
Risiko: Mögliche Ergebnisse sind bekannt, Verteilungen sind bekannt, Wahrscheinlichkeiten kalkulierbar
Unsicherheit: Mögliche Ergebnisse sind bekannt, Verteilungen und Wahrscheinlichkeiten sind (noch) unbekannt
Ungewissheit: Mögliche Ergebnisse/ Ereignisse sind völlig unbekannt – etwas wirklich NEUES
Wer sind wir: Interessiert am Thema Projektmanagement und innovativen Formaten!
Wen kennen wir: viele Kontakte!
Was können wir: PM-Know-how, Wordpress-Know-how, Social Media, …
Unser Leistbarer Verlust: Zeit! Und Reputation! Später auch Geld!
Wie beim Wetten – und genau das sind Entscheidungen unter Ungewissheit: WETTEN
Google 20% Google News, Post-Its, Gore-Tex
Unser Verlust: Reputation
Offene Beitragseinladungen: Willst Du mitmachen? Kannst Du etwas beisteuern? Räume, Technik, Reichweite, Impulsvorträge, Sessions, …
Gewachsene Bands versus gecastete Boygroups
Open Innovation, bspw. LEGO SERIOUS PLAY
Die Schule, die Impulsgeber, Materialsponsoren
Lego! Teebeutel, Post-its
Das Filmteam
alles was wir steuern können, brauchen wir nicht vorherzusagen
Und das funktioniert nicht nur mit ehrenamtlichen Vorhaben: MICAMP
Wachsam sein … Ungewissheitsprofiling!
Natürlich planen auch wir beim PM Camp Berlin – zum Beispiel haben wir einen Redaktionsplan für den Blog
Macht handlungsfähig, flexibel, schnell – lernfähig!
Ansoff, PAVE!
Ich war damals in Ulm im Nokia Entwicklungszentrum …
Modelle und Methoden helfen, sind aber kein Selbstzweck, ich muss umsomehr mein Hirn einschalten (Shu Hi Ra)