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Management im Umbruch 
MONITOR 
Führungskultur im Wandel 
Kulturstudie mit 400 Tiefeninterviews 
PERSONALFÜHRUNG 
Ein Angebot der Initiative 
Neue Qualität der Arbeit 
Forum 
Gute Führung
2 
Monitor 
Einleitung 3 
Stichprobe und Ziel der Studie 4 
Zusammenfassung der Ergebnisse 6 
Stimmen zur Studie 16 
Erhebungsmethode und Hintergrund 18 
Projektkontext 22 
Inhaltsverzeichnis 
Impressum 
Herausgeber: 
Initiative Neue Qualität der Arbeit 
Geschäftsstelle 
c/o Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 
Nöldnerstraße 40–42, 10317 Berlin 
Telefon 030 51548-4000 
info@inqa.de, www.inqa.de 
Redaktion: 
Prof. Dr. Peter Kruse, Andreas Greve, nextpractice GmbH 
Layout: 
neues handeln GmbH, www.neueshandeln.de
3 
Führungskultur im Wandel 
Wie agiere ich als Führungskraft im Sinne des Unternehmens und der Kundinnen und Kunden? Wie verhalte ich mich gegenüber meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Hat Führung eine gesellschaftliche Verantwortung? Was sind also heute und morgen die Anforderungen an „gute Führung“? 
Mit diesen Fragen setzt sich seit Mitte September 2012 das Projekt „Forum Gute Führung“ auseinander. Es wird im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit gefördert. Diese breit getragene und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufene Initiative fördert Studien und Projekte, die gesellschaftliche sowie betriebliche Diskussionen und Veränderungen unterstützen sollen. Die Ergebnisverantwortung liegt dabei bei den Projektnehmerinnen und Projektnehmern. 
Schon die aktuelle Diskussion über den technologischen Wandel zeigt, dass die Arbeitswelt im Umbruch ist. Dies wird Auswirkungen auf Führungskräfte, aber auch auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben; und es bleibt nicht ohne Spuren für betriebliche Abläufe und Strukturen. Gleiches gilt für die Formen der Zusammenarbeit zwischen den Beschäftigten und den Unternehmen, ob nun innerhalb oder gar außerhalb von betrieblichen Grenzen. 
Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende sehen sich dabei einer sich dynamisch vernetzenden Arbeitswelt gegenüber, die hohe Eigensteuerungsfähigkeiten und Kooperationsanforderungen verlangt. 
Der aktuelle Monitor, der Ergebnisse aus einer umfangreichen Befragung von Führungskräften zusammenfasst, konzentriert sich dabei bewusst auf die Herausforderungen an die Führungskräfte. Denn im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte wird kompetente Führung für Unternehmen zum entscheidenden Faktor. 
Mit diesen Studienergebnissen möchte das Projekt „Forum Gute Führung“ den Dialog entfachen. Ziel ist, Führungsverantwortliche in Deutschland dabei zu unterstützen, Führungskonzepte neu zu denken, die den komplexen Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden und Unternehmen zukunftsfähig machen. 
Im Mittelpunkt des Projektes steht die Internet-Plattform www.forum- 
gute-fuehrung.de. Auf der Plattform können sich Führungsverantwortliche aller Branchen vernetzen und das Thema mit innovativen Methoden reflektieren. Interaktive Foren, Workshops und Blended-Learning-Seminare bieten die Möglichkeit, gemeinsam an neuen Führungs-Ideen zu arbeiten und die notwendigen Rahmenbedingungen für „gute Führung“ zu diskutieren. 
Ausgangspunkt ist die nun vorliegende Befragung von Führungskräften. Ziel der Befragung war es, das implizite Wissen von Führungsverantwortlichen sichtbar zu machen und zu zeigen, welche Wertemuster ihr Führungshandeln beeinflussen. Die Ergebnisse überraschen in ihrer Deutlichkeit. Die Führungskräfte erkennen Veränderungsnotwendigkeiten und konstatieren ein Umsetzungsdefizit, über das es zu reden gilt. Mit dieser Veröffentlichung laden wir zur breiten Diskussion ein und hoffen, dass hiervon vielfach Gebrauch gemacht wird. 
www.forum-gute-führung.de 
Einleitung
4 
Monitor 
Wer wurde befragt? 
> Unternehmensebenen 
> Unternehmensgröße 
M Mitarbeiter 
*Anzahl Befragte 
53 
54 
60 
233* 
51 bis 250 
11 bis 50 
unter 10 
über 250M 
*Anzahl Befragte 
EBENE 1 VORSTANDSMITGLIED 
EBENE 2 BEREICHSLEITUNG 
EBENE 3 ABTEILUNGSLEITUNG 
EBENE 4 TEAMLEITUNG 
EBENE 5 
137* 
116 
102 
33 
12 
1,5 bis 2 Stunden pro Interview 
Führungskräfte als intuitive Expertinnen und Experten 
Im Rahmen der Studie wurden 400 Tiefeninterviews mit 
Führungskräften durchgeführt. Die Führungskräfte dienten als intuitive Expertinnen und Experten, um ein differenziertes Bild der Führungskultur in Deutschland zu zeichnen. Ziel dieser Kulturstudie war es herauszufinden, welche unbewussten Wertvorstellungen und kollektiven mentalen Muster das Handeln der Führungskräfte bestimmen, wie vor diesem Hintergrund die tatsächliche Entwicklung der Führungspraxis bewertet wird und welche Herausforderungen die Führungskräfte für die Zukunft erwarten.
5 
Stichprobe und Ziel der Studie 
k. A. (7) 
unter 31 Jahre (10) 
31 – 40 Jahre (84) 
41 – 50 Jahre (182) 
über 50 Jahre (117*) 
*Anzahl Befragte 
> Altersgruppen 
> Unternehmenstypen 
*Anzahl Befragte 
54 
82 
31 
233* 
handel 
FERTIGUNG 
D 
IENSTLEISTUNG 
A 
NDERE 
> Führungsverantwortliche 
281 Männer 
119 Frauen
6 
Monitor 
Zehn Kernaussagen zu „guter Führung“ 
> 1. Flexibilität und Diversität sind weitgehend akzeptierte Erfolgsfaktoren. 
Das Arbeiten in beweglichen Führungsstrukturen, mit individueller Zeiteinteilung und in wechselnden Teamkonstellationen ist aus Sicht der meisten Führungskräfte bereits auf einem guten Weg. Die Idee der Förderung von Unterschiedlichkeit ist demnach in den Unternehmen angekommen und wird umgesetzt. Die Beiträge zur Führungskultur gerade aus weiblichen Erfahrungswelten werden äußerst positiv bewertet. 
> 2. Prozesskompetenz ist für alle das aktuell wichtigste Entwicklungsziel. 
100 Prozent der interviewten Führungskräfte halten die Fähigkeit zur professionellen Gestaltung ergebnisoffener Prozesse für eine Schlüsselkompetenz. Angesichts instabiler Marktdynamik, abnehmender Vorhersagbarkeit und überraschender Hypes erscheint ein schrittweises Vortasten Erfolg versprechender als die Ausrichtung des Handelns an Planungen, deren Verfallsdatum ungewiss ist.
7 
Zusammenfassung der Ergebnisse 
> 3. Selbst organisierende Netzwerke sind das favorisierte Zukunftsmodell. 
Die meisten Führungskräfte sind sich sicher, dass die Organisation in Netzwerkstrukturen am besten geeignet ist, um die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu bewältigen. Mit der kollektiven Intelligenz selbst organisierender Netzwerke verbinden diese Führungskräfte die Hoffnung auf mehr kreative Impulse, höhere Innovationskraft, Beschleunigung der Prozesse und Verringerung von Komplexität. 
> 4. Hierarchisch steuerndem Management 
wird mehrheitlich eine Absage erteilt. 
Die meisten Führungskräfte stimmen darin überein, dass Steuerung und Regelung angesichts der Komplexität und Dynamik der zukünftigen Arbeitswelt nicht mehr angemessen sind. Zunehmende Volatilität und abnehmende Planbarkeit verringern die Tauglichkeit ergebnissichernder Managementwerkzeuge wie Zielemanagement und Controlling. Überwiegend wird die klassische Linienhierarchie klar abgelehnt und geradezu zum Gegenentwurf von „guter Führung“ stilisiert.
8 
Monitor 
29,25 % 
> 6. Persönliches Coaching ist ein 
unverzichtbares Werkzeug für Führung. 
Mit dem Übergang zur Netzwerkorganisation schwindet der selbstverständliche Schonraum hierarchischer Strukturen. Die Durchsetzung eigener Vorstellungen über Anweisung werde immer schwieriger oder sei gar nicht mehr möglich. Mächtig ist nur, was auf Resonanz trifft. Einfühlungsvermögen und Einsichtsfähigkeit werden dadurch immer wichtiger. Alle Akteure, ob nun Führungskraft oder geführte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bräuchten im Unternehmen mehr Reflexion und intensive Entwicklungsbegleitung. 
> 5. Kooperationsfähigkeit hat Vorrang vor alleiniger Renditefixierung. 
Über die Hälfte der interviewten Führungskräfte geht davon aus, dass 
traditionelle Wettbewerbsstrategien die Grenzen ihrer Leistungsfähig- 
keit erreicht haben und das Prinzip Kooperation weiter an Bedeutung gewinnt. Nur noch 29,25 Prozent der Führungskräfte präferieren ein 
effizienzorientiertes und auf die Maximierung von Profiten ausgerich- tetes Management als ihr persönliches Idealmodell von Führung.
9 
Zusammenfassung der Ergebnisse 
> 7. Motivation wird an Selbstbestimmung und Wertschätzung gekoppelt. 
Die Führungskräfte gehen davon aus, dass die motivierende Wirkung von Gehalt und anderen materiellen Anreizen tendenziell abnimmt. Persönliches Engagement wird mehr mit Wertschätzung, Entscheidungsfreiräumen und Eigenverantwortung assoziiert. Autonomie werde wichtiger als Statussymbole und der wahrgenommene Sinnzusammenhang einer Tätigkeit bestimme den Grad der Einsatzbereitschaft. 
> 8. Gesellschaftliche Themen rücken in den Fokus der Aufmerksamkeit. 
In der intuitiven Schwerpunktsetzung der Führungskräfte nimmt die Stakeholder-Perspektive des Ausgleichs der Ansprüche und Interessen von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen einen wachsenden Raum ein. Über 15 Prozent aller frei genannten Beschreibungen im Führungskontext beschäftigen sich mit Fragen der gesellschaftlichen Solidarität und der sozialen Verantwortung von Unternehmen.
10 
Monitor 
> 9. Führungskräfte wünschen sich Paradigmenwechsel in der Führungskultur. 
Mehr als drei Viertel der interviewten Führungskräfte sind davon überzeugt, dass der Standort Deutschland ohne eine grundlegende Änderung in der aktuellen Führungspraxis weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. In vollem Umfang deutlich wird die Notwendigkeit einer Änderung der Führungskultur in Deutschland vor allem, wenn man die von den 400 interviewten Führungskräften retrospektiv gesehene Entwicklung der Führungspraxis seit 1950 in Relation zu den Führungsanforderungen von gestern, heute und morgen setzt. Die Schere zwischen Führungspraxis und Führungsanforderungen öffnet sich seit Jahren immer stärker. Ein Großteil der Führungskräfte sieht den typisch deutschen Führungsstil als einen entscheidenden Nachteil im Ringen um Bindung und Gewinnung von Talenten. Sie vermuten auch bei den Mitarbeitenden ein vergleichbar hohes Kritikpotenzial an der Führungsrealität in den Unternehmen. 
3 von 4
Zusammenfassung Ergebnisse 
11 
RENDITE 
> 10. Führungskultur wird kontrovers diskutiert. 
Zusammengefasst: Viele der 400 interviewten Führungskräfte 
sehen die Führungspraxis in Deutschland in großer Distanz zu den 
sich tatsächlich durch den Wandel der Arbeitswelt ergebenden 
Führungsanforderungen. Trotz der im europäischen Vergleich guten 
Wirtschaftslage sehen die Führungskräfte die Kriterien, die ihnen 
im Kontext „guter Führung“ wichtig sind, nicht einmal zur Hälfte 
verwirklicht (mittlerer Erfüllungsgrad 49,3 Prozent). Sie kritisieren 
eine seit Jahren bestehende Fehlentwicklung der Führungskultur. 
Die Situation sei mit einem anfahrenden Zug vergleichbar: 
Die Gefahr, den Anschluss zu verpassen, 
nehme kontinuierlich zu. 
Zusammenfassung der
12 
Monitor 
Monitor 
Fünf Führungstypen 
Typ 1 „Traditionell 
absichernde Fürsorge“ 
Eine gute Führungskraft hat die Fähigkeit, Menschen im direkten Kontakt Sicherheit zu geben und ihnen persönlich den Rücken zu stärken. Gute Führung ist authentisch, kompetent und besitzt natürliche Autorität. Loyalität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden sind Ergebnis persönlicher Vorbildfunktion und Verantwortungsübernahme. Zentrales Ziel ist, langfristig die Arbeitsplätze der Menschen im Unternehmen und stabile Beziehungen und Organisationsverhältnisse zu sichern. 
Neben dem Fokus auf ergebnisoffene Prozesse, der von 100 Prozent der interviewten Führungskräfte angesprochen wird, ergeben sich anhand der individuellen Unterschiede in der inhaltlichen Verortung von „guter Führung“ fünf mathematisch eindeutig zu trennende Präferenztypen. Angesichts der Klarheit der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen kann die quantitative Stärke der empirisch erzeugten Gruppen durchaus als eine erste grobe Schätzung der prozentualen Verteilung der Präferenzen bei den Führungskräften in Deutschland dienen. 
13,50 % 
Typ 2 „Steuern nach 
Zahlen“ 
Eine gute Führungskraft ist in der Lage, Menschen so zu organisieren, dass sie auf der Basis eines bestehenden Geschäftsmodells maximalen Profit erwirtschaften. Gute Führung erhöht die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens über Strategie, Zielemanagement und ein professionelles, auf Kennzahlen gestütztes Controlling. Zentrales Ziel ist, eine attraktive Rendite für die Kapitaleigner zu gewährleisten. 
29,25 % 
Führungspraxis 
Führungsanforderungen 
Wirklichkeit 
Wunsch 
heute 
heute 
Ideal 
50er/60er 
50er/60er 
70er/80er 
70er/80er 
90er/00er 
90er/00er 
Werteraum „Gute Führung“
ZusammMenafnaasgseumnge ndte rim E rUgmebbnriuscshe 13 
Typ 4 „Stimulation von 
Netzwerkdynamik“ 
Eine gute Führungskraft lässt viel Raum für 
Eigeninitiative und begünstigt die ungehin-derte, 
hierarchiefreie Vernetzung zwischen 
allen Akteuren im Unternehmen. „Gute 
Führung“ vereint Menschen mit unterschied-lichen 
Lebensentwürfen unter einer attrak-tiven 
Vision und vertraut auf ihre Fähigkeit 
zur Selbstorganisation. Zentrales Ziel ist, die 
Komplexität vernetzter Märkte durch eigene 
Netzwerke zu bewältigen. 
Typ 5 „Solidarisches 
Stakeholder-Handeln“ 
Eine gute Führungskraft motiviert haupt-sächlich 
über persönliche Wertschätzung, 
Freiräume und die Sinnhaftigkeit gemeinsa-mer 
Arbeitszusammenhänge. „Gute Führung“ 
ist offen für basisdemokratische Teilhabe. 
Themen gesellschaftlicher Solidarität und 
sozialer Verantwortung sind im Alltagshan-deln 
präsent und wichtig. Zentrales Ziel ist, 
die Interessen aller relevanten Stakeholder 
optimal zu balancieren. 
Typ 3 „Coaching kooperativer 
Teamarbeit“ 
Eine gute Führungskraft unterstützt und begleitet 
die Zusammenarbeit in dezentral organisierten, 
sich flexibel verschiedenen Aufgabenstellungen 
anpassenden Teams. „Gute Führung“ fördert die 
Erhöhung der internen Diversität, sorgt für maxi- 
male 
Transparenz von Information und gemein-same 
Reflexion von Zusammenhängen. Zentrales 
Ziel ist, Synergiepotenziale im und zwischen 
Unternehmen 
zu heben. 
15,50 % 
24,00 % 
17,75 %
14 
Monitor 
Drei mögliche Entwicklungsstufen 
auf dem Weg in die Zukunft 
Roadmap für die Entwicklung „guter Führung“ 
In der von den 400 interviewten Führungskräften intuitiv beschriebenen Großwetterlage der deutschen Führungskultur zeichnen sich ausgehend von der aktuellen Führungspraxis drei aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen „guter Führung“ ab. 
1 
2 
3
15 
Zukunft ohne Management? 
Stufe 1: 
In der ersten Stufe wechsele der Schwerpunkt des Führungshandelns von Effizienz und Ertrag zu Kreativität und Erneuerung. An die Stelle von Linienhierarchie, Zielemanagement und Controlling trete die flexible Organisation in dezentralen Teams, die als Treiber von Kreativität, Kooperation und Veränderung fungierten. Geschäftsmodelle würden auf den Prüfstand gestellt. Der Schwerpunkt von Führung verlagere sich von instrumentell gestützten Führungssystemen zu Identitätsbildung, Team- Coaching und Empowerment. Aus Management werde Leadership. 
Stufe 2: 
In der zweiten Entwicklungsstufe von „guter Führung“ würden die Teamstrukturen zunehmend durch selbst organisierende Netzwerke ergänzt oder ersetzt. Mit der Nutzung sozialer Medien in der Kom- munikation innerhalb des Unternehmens und nach außen nehme der direkte hierarchische Einfluss weiter ab. Die Transformation zum Enterprise 2.0 erhöhe noch einmal deutlich die Selbstbestimmung der Mitarbeitenden und verringere die Kosten der Zusammenarbeit. Die Unternehmensprozesse würden beschleunigt und die Wahrscheinlichkeit kreativer Impulse steige weiter. Ohne eine attraktive Vision und ohne verbindlich vereinbarte Regeln wachse aber das Risiko eines Verlustes an gemeinsamer Ausrichtung. Führung habe nun die Aufgabe, über die Definition von Rahmenbedingungen und die Vermittlung von Sinnzusammenhängen die wachsende Eigendynamik zu kanalisieren und eine Synchronisierung der Aktivitäten sicherzustellen. Führung werde immer indirekter und Führungskräfte bräuchten selbst eine intensive, begleitende Reflexion, um den Anforderungen gerecht zu werden. 
Stufe 3: 
Eine Konsequenz der Entwicklung sei in der dritten Stufe von „guter Führung“ die Einbettung der Unternehmensaktivitäten in einen stabilisierenden Wertekanon. Aus der „Wert-“orientierung der Shareholder- Value-Perspektive werde die „Werte-“orientierung eines solidarischen Stakeholder-Handelns. 
Zusammenfassung der Ergebnisse
16 
Monitor 
Die kulturellen Kraftfelder von heute bestimmen die Realitäten von morgen. Die Ergebnisse der durchgeführten Interviews zeigen unmissverständlich, dass die Führungskultur in Deutschland bereits auf dem besten Wege zu einem Paradigmenwechsel ist. Die kritisierte Renditefixierung der aktuellen Führungspraxis hat in den Wertvorstellungen der befragten Führungskräfte längst ihre Vormachtstellung eingebüßt. Die Bereitschaft, sich auf einen gemeinsamen Entwicklungsweg einzulassen, ist groß. Noch fehlt es dem Zukunftsbild zwar an konkreter Ausgestaltung. Aber die Datenlage zeigt deutlich, dass die Chancen für einen intensiven gemeinsamen Diskursprozess zur Neudefinition von „guter Führung“ groß sind. 
Prof. Dr. Peter Kruse, Geschäftsführer der nextpractice GmbH
17 
Stimmen zur Studie 
Wir erleben gerade einen Paradigmenwechsel in deutschen Unternehmen. Entscheidungsfähigkeit und Macht werden zunehmend auf Teams oder Projektgruppen verlagert. Der einzelne kluge Kopf wird Teil von Kooperationsnetzen. Geführte erwarten zunehmend andere Menschenführung, Führungskräfte sind zunehmend auf der Suche nach einem anderen Verständnis von Führung und beide wollen eine neue Führungskultur. Jetzt fehlt nur noch eine Debatte um eine andere Führung und Steuerung von Unternehmen und Verwaltungen. 
Thomas Sattelberger, ehem. Vorstand Telekom AG, Continental AG und Lufthansa Passage, 
Themenbotschafter der Initiative Neue Qualität der Arbeit
18 
Methode zur qualitativen Befragung 
Manche Fragen haben die Eigenschaft, in besonderer Weise die Tür zu einer kaum zu bewältigenden Vielfalt von Sichtweisen und Bewertungen aufzustoßen. Die Frage „Was ist ,gute Führung?‘“ gehört zweifelsfrei zu dieser Kategorie. Angesichts der Menge der individuellen Perspektiven, die sich in Gesprächen ergeben, überrascht immer wieder, wie einfach es dennoch ist, sich letztendlich trotzdem auf Charakteristika zu einigen, die bezogen auf den Führungsstil als typisch für ein Land oder ein Unternehmen gelten. Menschen sind offenkundig in der Lage, kulturelle Muster wahrzunehmen, die unter der Oberfläche verschiedener Meinungen für Stabilität und Gemeinsamkeit sorgen. Es spricht viel dafür, dass die Wahrnehmung dieser Kulturmuster weitgehend unbewusst abläuft. Kultur prägt unser Verhalten unabhängig von rationalen Einsichten. Wir erleben mehr, als wir begreifen. 
Für die Studie findet das speziell für die Erfassung von Kulturmustern entwickelte Interviewverfahren „nextexpertizer“ Verwendung. Das Verfahren verbindet die qualitative Aussagekraft frei geführter Interviews mit der quantitativen Auswertbarkeit standardisierter Fragebögen. Die Interviews dauern zwischen eineinhalb und zwei Stunden je Auskunftsperson. Die Führungskraft beschreibt dabei frei und mit ihren eigenen Worten so viele inhaltliche Dimensionen, wie sie im Kontext von „guter Führung“ für bedeutungsvoll und aussagekräftig erachtet. Auf Basis der selbst gewählten begrifflichen Unterscheidungen ordnen die Führungskräfte schnell und ohne langes Nachdenken die Entwicklung von Führungspraxis und Führungsanforderungen in Deutschland ein. Zusätzlich bewerten sie eine Auswahl relevanter Führungsstile, Organisationsformen und Managementinstrumente. 
Monitor
19 
Erhebungsmethode und Hintergrund 
aussagekräftige Schätzung des Kulturmusters. Die dargestellten Ergebnisse beanspruchen zwar nur eine eingeschränkte statistische, aber eine vollumfängliche inhaltliche Repräsentativität. Der wesentliche Erkenntnismehrwert der Daten liegt in der Praxisrelevanz, die durch die ungestützten Aussagen der Führungskräfte garantiert wird. 
Kulturmuster sichtbar machen 
Aus der Vielzahl dieser intuitiv getroffenen Einzelentscheidungen entsteht eine Matrix (s. Bertin-Matrix), die aufgrund der Antwortmenge und fehlender Rückmeldung nicht absichtlich vom Befragten beeinflusst werden kann. Aus den in der Matrix enthaltenen Relationen lässt sich ein mehrdimensionaler Raum errechnen, der die intuitive Sichtweise einer Auskunftsperson widerspiegelt. Profilähnlichkeiten und -unterschiede in der Matrix wandeln sich in leicht zu interpretierende Raumdistanzen (s. Single-ESA). 
Anschließend werden die individuellen Bedeutungsräume zu einem 
Gesamtbild verdichtet, das das gemeinsame Muster der Kultur sichtbar werden lässt (s. Multi-ESA). Jedes Einzelinterview fungiert gewissermaßen als Messpunkt zur Erfassung der kulturellen Großwetterlage. Die qualitative Befragung erlaubt bereits bei einigen Hundert Interviews eine 
Bertin-Matrix 
Single-ESA 
Multi-ESA 
Linienhierarchie 
Gute Führung für mich 
Netzwerk 
alles im Griff vs. sich vortasten 
Ziele vorgeben vs. Partizipation 
starre Abläufe vs. sich anpassen
Werteraum „gute Führung“ 
Aus der Verdichtung der intuitiven Einschätzungen der 400 interviewten Führungskräfte entsteht ein inhaltlich strukturierter Bedeutungsraum, der aufzeigt, welche Feldkräfte gegenwärtig das Führungshandeln in Deutschland prägen. Die mathematische Abbildung der kulturellen Großwetterlage fungiert als Bezugssystem für die Einschätzung und Analyse interessierender Details. Anhand des Bedeutungsraumes wird nachvollziehbar, welche Merkmale in der aktuellen Führungskultur abgelehnt werden, welcher Zielhorizont „gute Führung“ definiert und welche Aspekte den Führungskräften besonders wichtig sind. Die 74 positiv (grün) und negativ (rot) bewerteten Schlagwörter wurden aus ca. 4.600 frei formulierten Originalaussagen verdichtet. Je größer ein Schlagwort dargestellt ist, desto mehr Originalaussagen wurden darunter zusammengefasst. 
Hierarchie und Planbarkeit: Hierarchisch dominierte Vorausplanungen werden mehrheitlich abgelehnt. Die Zeit des Vordenkens und Anweisens ist vorbei. Die klassische Linienhierarchie wird zum Auslaufmodell erklärt. Die Führungskräfte prognostizieren selbst organisierende Netzwerke als Organisationsform der Zukunft. 
Monitor 
20
21 
Erhebungsmethode und Hintergrund 
Transparenz, Einfühlung und Kooperationen: 
Transparenz von Informationen, Integration unterschiedlicher Lebensentwürfe, empathische Einbeziehung von Mitarbeitenden und die Förderung übergreifender Kooperationen stehen weit oben auf der Wunschliste. Die Führungskräfte sind sich einig, dass einsame Entscheidungen und fertig ausgearbeitete Konzepte angesichts der komplexen Dynamik global vernetzter Märkte nicht mehr angemessen sind. 
Ergebnisoffenheit: Alle 400 interviewten Führungskräfte benennen die Fähigkeit, mit ergebnisoffenen Prozessen umzugehen, als ein zentrales Merkmal von „guter Führung“. Der Bereitschaft, sich auf die Unsicherheit gemeinsamer Suchbewegungen einzulassen, wird signifikant höhere Bedeutung beigemessen als dem Management über Zielvereinbarung und Controlling.
22 
Monitor 
Das „Forum Gute Führung“ 
Was ist in Zeiten grundlegenden Wandels „gute Führung“ und welche Anforderungen werden an „gute Führung“ in der Zukunft gestellt? Um dieser Frage nachzugehen, haben sich verschiedene Partner, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Führung beschäftigen, in diesem Projekt zusammengetan. Im Mittelpunkt steht die Internet- Plattform www.forum-gute-fuehrung.de, auf der sich Führungsverantwortliche aller Branchen und Unternehmensgrößen zukünftig intelligent vernetzen und sich in iterativen Workshop-Formaten zu einem neuen Verständnis von Führung austauschen können. Auf der Plattform stehen neben neuen Impulsen aus der Studie vielfältige Informationen und Erfolgsgeschichten zum Thema „gute Führung“ zur Verfügung. 
Unterstützungsangebote wie Blended-Learning-Seminare und virtuelle Coachings runden das Angebot ab. Weitere Informationen unter: 
www.forum-gute-fuehrung.de. 
Forum Gute Führung
Management im Umbruch 23 
> Auftraggeber der Studie ist die Initiative Neue Qualität 
der Arbeit, die vom BMAS gefördert wird. 
> Verantwortlicher Projektleiter ist die nextpractice GmbH, 
die die Studie „Gute Führung“ mit der Methode „nextexpertizer“ 
durchführt. 
> Prof. Dr. Peter Kruse ist Geschäftsführer der nextpractice GmbH 
und Honorarprofessor für Allgemeine und Organisationspsychologie 
an der Universität Bremen. 
> Die professore.de GmbH koordiniert das Projekt und 
entwickelt Blended-Learning-Seminare für Führungskräfte. 
> Die ILTIS GmbH ist für den Aufbau und Betrieb der 
Internet-Plattform zuständig. 
> Das Fürstenberg Institut erarbeitet ein Führungskräfte- 
Entwicklungsprogramm, das Vertrauenskultur in den Mittelpunkt 
von guter Führungspraxis stellt. 
> Die healthcompany GmbH führt eine Evaluation zur 
kontinuierlichen Verbesserung der Projektarbeit durch. 
> neues handeln unterstützt mit der medialen Begleitung 
des gesamten Projekts. 
Projektbeteiligte 
Initiative Neue Qualität der Arbeit 
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit ist eine gemeinsame Initiative von 
Bund, Ländern, Arbeitgeberverbänden und Kammern, Gewerkschaften, 
der Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern 
und Stiftungen. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Innovationskraft 
und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Dazu 
bietet die im Jahr 2002 ins Leben gerufene Initiative inspirierende Beispiele 
aus der Praxis, Beratungs- und Informationsangebote, Austauschmöglichkeiten 
sowie ein Förderprogramm für Projekte, die neue personal-und 
beschäftigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen. Weitere 
Informationen unter www.inqa.de. 
Projektkontext
Inqa Monitor Forum Gute Fuehrung

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  • 1. Management im Umbruch MONITOR Führungskultur im Wandel Kulturstudie mit 400 Tiefeninterviews PERSONALFÜHRUNG Ein Angebot der Initiative Neue Qualität der Arbeit Forum Gute Führung
  • 2. 2 Monitor Einleitung 3 Stichprobe und Ziel der Studie 4 Zusammenfassung der Ergebnisse 6 Stimmen zur Studie 16 Erhebungsmethode und Hintergrund 18 Projektkontext 22 Inhaltsverzeichnis Impressum Herausgeber: Initiative Neue Qualität der Arbeit Geschäftsstelle c/o Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Nöldnerstraße 40–42, 10317 Berlin Telefon 030 51548-4000 info@inqa.de, www.inqa.de Redaktion: Prof. Dr. Peter Kruse, Andreas Greve, nextpractice GmbH Layout: neues handeln GmbH, www.neueshandeln.de
  • 3. 3 Führungskultur im Wandel Wie agiere ich als Führungskraft im Sinne des Unternehmens und der Kundinnen und Kunden? Wie verhalte ich mich gegenüber meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Hat Führung eine gesellschaftliche Verantwortung? Was sind also heute und morgen die Anforderungen an „gute Führung“? Mit diesen Fragen setzt sich seit Mitte September 2012 das Projekt „Forum Gute Führung“ auseinander. Es wird im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit gefördert. Diese breit getragene und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales ins Leben gerufene Initiative fördert Studien und Projekte, die gesellschaftliche sowie betriebliche Diskussionen und Veränderungen unterstützen sollen. Die Ergebnisverantwortung liegt dabei bei den Projektnehmerinnen und Projektnehmern. Schon die aktuelle Diskussion über den technologischen Wandel zeigt, dass die Arbeitswelt im Umbruch ist. Dies wird Auswirkungen auf Führungskräfte, aber auch auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben; und es bleibt nicht ohne Spuren für betriebliche Abläufe und Strukturen. Gleiches gilt für die Formen der Zusammenarbeit zwischen den Beschäftigten und den Unternehmen, ob nun innerhalb oder gar außerhalb von betrieblichen Grenzen. Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende sehen sich dabei einer sich dynamisch vernetzenden Arbeitswelt gegenüber, die hohe Eigensteuerungsfähigkeiten und Kooperationsanforderungen verlangt. Der aktuelle Monitor, der Ergebnisse aus einer umfangreichen Befragung von Führungskräften zusammenfasst, konzentriert sich dabei bewusst auf die Herausforderungen an die Führungskräfte. Denn im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte wird kompetente Führung für Unternehmen zum entscheidenden Faktor. Mit diesen Studienergebnissen möchte das Projekt „Forum Gute Führung“ den Dialog entfachen. Ziel ist, Führungsverantwortliche in Deutschland dabei zu unterstützen, Führungskonzepte neu zu denken, die den komplexen Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden und Unternehmen zukunftsfähig machen. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Internet-Plattform www.forum- gute-fuehrung.de. Auf der Plattform können sich Führungsverantwortliche aller Branchen vernetzen und das Thema mit innovativen Methoden reflektieren. Interaktive Foren, Workshops und Blended-Learning-Seminare bieten die Möglichkeit, gemeinsam an neuen Führungs-Ideen zu arbeiten und die notwendigen Rahmenbedingungen für „gute Führung“ zu diskutieren. Ausgangspunkt ist die nun vorliegende Befragung von Führungskräften. Ziel der Befragung war es, das implizite Wissen von Führungsverantwortlichen sichtbar zu machen und zu zeigen, welche Wertemuster ihr Führungshandeln beeinflussen. Die Ergebnisse überraschen in ihrer Deutlichkeit. Die Führungskräfte erkennen Veränderungsnotwendigkeiten und konstatieren ein Umsetzungsdefizit, über das es zu reden gilt. Mit dieser Veröffentlichung laden wir zur breiten Diskussion ein und hoffen, dass hiervon vielfach Gebrauch gemacht wird. www.forum-gute-führung.de Einleitung
  • 4. 4 Monitor Wer wurde befragt? > Unternehmensebenen > Unternehmensgröße M Mitarbeiter *Anzahl Befragte 53 54 60 233* 51 bis 250 11 bis 50 unter 10 über 250M *Anzahl Befragte EBENE 1 VORSTANDSMITGLIED EBENE 2 BEREICHSLEITUNG EBENE 3 ABTEILUNGSLEITUNG EBENE 4 TEAMLEITUNG EBENE 5 137* 116 102 33 12 1,5 bis 2 Stunden pro Interview Führungskräfte als intuitive Expertinnen und Experten Im Rahmen der Studie wurden 400 Tiefeninterviews mit Führungskräften durchgeführt. Die Führungskräfte dienten als intuitive Expertinnen und Experten, um ein differenziertes Bild der Führungskultur in Deutschland zu zeichnen. Ziel dieser Kulturstudie war es herauszufinden, welche unbewussten Wertvorstellungen und kollektiven mentalen Muster das Handeln der Führungskräfte bestimmen, wie vor diesem Hintergrund die tatsächliche Entwicklung der Führungspraxis bewertet wird und welche Herausforderungen die Führungskräfte für die Zukunft erwarten.
  • 5. 5 Stichprobe und Ziel der Studie k. A. (7) unter 31 Jahre (10) 31 – 40 Jahre (84) 41 – 50 Jahre (182) über 50 Jahre (117*) *Anzahl Befragte > Altersgruppen > Unternehmenstypen *Anzahl Befragte 54 82 31 233* handel FERTIGUNG D IENSTLEISTUNG A NDERE > Führungsverantwortliche 281 Männer 119 Frauen
  • 6. 6 Monitor Zehn Kernaussagen zu „guter Führung“ > 1. Flexibilität und Diversität sind weitgehend akzeptierte Erfolgsfaktoren. Das Arbeiten in beweglichen Führungsstrukturen, mit individueller Zeiteinteilung und in wechselnden Teamkonstellationen ist aus Sicht der meisten Führungskräfte bereits auf einem guten Weg. Die Idee der Förderung von Unterschiedlichkeit ist demnach in den Unternehmen angekommen und wird umgesetzt. Die Beiträge zur Führungskultur gerade aus weiblichen Erfahrungswelten werden äußerst positiv bewertet. > 2. Prozesskompetenz ist für alle das aktuell wichtigste Entwicklungsziel. 100 Prozent der interviewten Führungskräfte halten die Fähigkeit zur professionellen Gestaltung ergebnisoffener Prozesse für eine Schlüsselkompetenz. Angesichts instabiler Marktdynamik, abnehmender Vorhersagbarkeit und überraschender Hypes erscheint ein schrittweises Vortasten Erfolg versprechender als die Ausrichtung des Handelns an Planungen, deren Verfallsdatum ungewiss ist.
  • 7. 7 Zusammenfassung der Ergebnisse > 3. Selbst organisierende Netzwerke sind das favorisierte Zukunftsmodell. Die meisten Führungskräfte sind sich sicher, dass die Organisation in Netzwerkstrukturen am besten geeignet ist, um die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu bewältigen. Mit der kollektiven Intelligenz selbst organisierender Netzwerke verbinden diese Führungskräfte die Hoffnung auf mehr kreative Impulse, höhere Innovationskraft, Beschleunigung der Prozesse und Verringerung von Komplexität. > 4. Hierarchisch steuerndem Management wird mehrheitlich eine Absage erteilt. Die meisten Führungskräfte stimmen darin überein, dass Steuerung und Regelung angesichts der Komplexität und Dynamik der zukünftigen Arbeitswelt nicht mehr angemessen sind. Zunehmende Volatilität und abnehmende Planbarkeit verringern die Tauglichkeit ergebnissichernder Managementwerkzeuge wie Zielemanagement und Controlling. Überwiegend wird die klassische Linienhierarchie klar abgelehnt und geradezu zum Gegenentwurf von „guter Führung“ stilisiert.
  • 8. 8 Monitor 29,25 % > 6. Persönliches Coaching ist ein unverzichtbares Werkzeug für Führung. Mit dem Übergang zur Netzwerkorganisation schwindet der selbstverständliche Schonraum hierarchischer Strukturen. Die Durchsetzung eigener Vorstellungen über Anweisung werde immer schwieriger oder sei gar nicht mehr möglich. Mächtig ist nur, was auf Resonanz trifft. Einfühlungsvermögen und Einsichtsfähigkeit werden dadurch immer wichtiger. Alle Akteure, ob nun Führungskraft oder geführte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bräuchten im Unternehmen mehr Reflexion und intensive Entwicklungsbegleitung. > 5. Kooperationsfähigkeit hat Vorrang vor alleiniger Renditefixierung. Über die Hälfte der interviewten Führungskräfte geht davon aus, dass traditionelle Wettbewerbsstrategien die Grenzen ihrer Leistungsfähig- keit erreicht haben und das Prinzip Kooperation weiter an Bedeutung gewinnt. Nur noch 29,25 Prozent der Führungskräfte präferieren ein effizienzorientiertes und auf die Maximierung von Profiten ausgerich- tetes Management als ihr persönliches Idealmodell von Führung.
  • 9. 9 Zusammenfassung der Ergebnisse > 7. Motivation wird an Selbstbestimmung und Wertschätzung gekoppelt. Die Führungskräfte gehen davon aus, dass die motivierende Wirkung von Gehalt und anderen materiellen Anreizen tendenziell abnimmt. Persönliches Engagement wird mehr mit Wertschätzung, Entscheidungsfreiräumen und Eigenverantwortung assoziiert. Autonomie werde wichtiger als Statussymbole und der wahrgenommene Sinnzusammenhang einer Tätigkeit bestimme den Grad der Einsatzbereitschaft. > 8. Gesellschaftliche Themen rücken in den Fokus der Aufmerksamkeit. In der intuitiven Schwerpunktsetzung der Führungskräfte nimmt die Stakeholder-Perspektive des Ausgleichs der Ansprüche und Interessen von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen einen wachsenden Raum ein. Über 15 Prozent aller frei genannten Beschreibungen im Führungskontext beschäftigen sich mit Fragen der gesellschaftlichen Solidarität und der sozialen Verantwortung von Unternehmen.
  • 10. 10 Monitor > 9. Führungskräfte wünschen sich Paradigmenwechsel in der Führungskultur. Mehr als drei Viertel der interviewten Führungskräfte sind davon überzeugt, dass der Standort Deutschland ohne eine grundlegende Änderung in der aktuellen Führungspraxis weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. In vollem Umfang deutlich wird die Notwendigkeit einer Änderung der Führungskultur in Deutschland vor allem, wenn man die von den 400 interviewten Führungskräften retrospektiv gesehene Entwicklung der Führungspraxis seit 1950 in Relation zu den Führungsanforderungen von gestern, heute und morgen setzt. Die Schere zwischen Führungspraxis und Führungsanforderungen öffnet sich seit Jahren immer stärker. Ein Großteil der Führungskräfte sieht den typisch deutschen Führungsstil als einen entscheidenden Nachteil im Ringen um Bindung und Gewinnung von Talenten. Sie vermuten auch bei den Mitarbeitenden ein vergleichbar hohes Kritikpotenzial an der Führungsrealität in den Unternehmen. 3 von 4
  • 11. Zusammenfassung Ergebnisse 11 RENDITE > 10. Führungskultur wird kontrovers diskutiert. Zusammengefasst: Viele der 400 interviewten Führungskräfte sehen die Führungspraxis in Deutschland in großer Distanz zu den sich tatsächlich durch den Wandel der Arbeitswelt ergebenden Führungsanforderungen. Trotz der im europäischen Vergleich guten Wirtschaftslage sehen die Führungskräfte die Kriterien, die ihnen im Kontext „guter Führung“ wichtig sind, nicht einmal zur Hälfte verwirklicht (mittlerer Erfüllungsgrad 49,3 Prozent). Sie kritisieren eine seit Jahren bestehende Fehlentwicklung der Führungskultur. Die Situation sei mit einem anfahrenden Zug vergleichbar: Die Gefahr, den Anschluss zu verpassen, nehme kontinuierlich zu. Zusammenfassung der
  • 12. 12 Monitor Monitor Fünf Führungstypen Typ 1 „Traditionell absichernde Fürsorge“ Eine gute Führungskraft hat die Fähigkeit, Menschen im direkten Kontakt Sicherheit zu geben und ihnen persönlich den Rücken zu stärken. Gute Führung ist authentisch, kompetent und besitzt natürliche Autorität. Loyalität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden sind Ergebnis persönlicher Vorbildfunktion und Verantwortungsübernahme. Zentrales Ziel ist, langfristig die Arbeitsplätze der Menschen im Unternehmen und stabile Beziehungen und Organisationsverhältnisse zu sichern. Neben dem Fokus auf ergebnisoffene Prozesse, der von 100 Prozent der interviewten Führungskräfte angesprochen wird, ergeben sich anhand der individuellen Unterschiede in der inhaltlichen Verortung von „guter Führung“ fünf mathematisch eindeutig zu trennende Präferenztypen. Angesichts der Klarheit der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen kann die quantitative Stärke der empirisch erzeugten Gruppen durchaus als eine erste grobe Schätzung der prozentualen Verteilung der Präferenzen bei den Führungskräften in Deutschland dienen. 13,50 % Typ 2 „Steuern nach Zahlen“ Eine gute Führungskraft ist in der Lage, Menschen so zu organisieren, dass sie auf der Basis eines bestehenden Geschäftsmodells maximalen Profit erwirtschaften. Gute Führung erhöht die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens über Strategie, Zielemanagement und ein professionelles, auf Kennzahlen gestütztes Controlling. Zentrales Ziel ist, eine attraktive Rendite für die Kapitaleigner zu gewährleisten. 29,25 % Führungspraxis Führungsanforderungen Wirklichkeit Wunsch heute heute Ideal 50er/60er 50er/60er 70er/80er 70er/80er 90er/00er 90er/00er Werteraum „Gute Führung“
  • 13. ZusammMenafnaasgseumnge ndte rim E rUgmebbnriuscshe 13 Typ 4 „Stimulation von Netzwerkdynamik“ Eine gute Führungskraft lässt viel Raum für Eigeninitiative und begünstigt die ungehin-derte, hierarchiefreie Vernetzung zwischen allen Akteuren im Unternehmen. „Gute Führung“ vereint Menschen mit unterschied-lichen Lebensentwürfen unter einer attrak-tiven Vision und vertraut auf ihre Fähigkeit zur Selbstorganisation. Zentrales Ziel ist, die Komplexität vernetzter Märkte durch eigene Netzwerke zu bewältigen. Typ 5 „Solidarisches Stakeholder-Handeln“ Eine gute Führungskraft motiviert haupt-sächlich über persönliche Wertschätzung, Freiräume und die Sinnhaftigkeit gemeinsa-mer Arbeitszusammenhänge. „Gute Führung“ ist offen für basisdemokratische Teilhabe. Themen gesellschaftlicher Solidarität und sozialer Verantwortung sind im Alltagshan-deln präsent und wichtig. Zentrales Ziel ist, die Interessen aller relevanten Stakeholder optimal zu balancieren. Typ 3 „Coaching kooperativer Teamarbeit“ Eine gute Führungskraft unterstützt und begleitet die Zusammenarbeit in dezentral organisierten, sich flexibel verschiedenen Aufgabenstellungen anpassenden Teams. „Gute Führung“ fördert die Erhöhung der internen Diversität, sorgt für maxi- male Transparenz von Information und gemein-same Reflexion von Zusammenhängen. Zentrales Ziel ist, Synergiepotenziale im und zwischen Unternehmen zu heben. 15,50 % 24,00 % 17,75 %
  • 14. 14 Monitor Drei mögliche Entwicklungsstufen auf dem Weg in die Zukunft Roadmap für die Entwicklung „guter Führung“ In der von den 400 interviewten Führungskräften intuitiv beschriebenen Großwetterlage der deutschen Führungskultur zeichnen sich ausgehend von der aktuellen Führungspraxis drei aufeinander aufbauende Entwicklungsstufen „guter Führung“ ab. 1 2 3
  • 15. 15 Zukunft ohne Management? Stufe 1: In der ersten Stufe wechsele der Schwerpunkt des Führungshandelns von Effizienz und Ertrag zu Kreativität und Erneuerung. An die Stelle von Linienhierarchie, Zielemanagement und Controlling trete die flexible Organisation in dezentralen Teams, die als Treiber von Kreativität, Kooperation und Veränderung fungierten. Geschäftsmodelle würden auf den Prüfstand gestellt. Der Schwerpunkt von Führung verlagere sich von instrumentell gestützten Führungssystemen zu Identitätsbildung, Team- Coaching und Empowerment. Aus Management werde Leadership. Stufe 2: In der zweiten Entwicklungsstufe von „guter Führung“ würden die Teamstrukturen zunehmend durch selbst organisierende Netzwerke ergänzt oder ersetzt. Mit der Nutzung sozialer Medien in der Kom- munikation innerhalb des Unternehmens und nach außen nehme der direkte hierarchische Einfluss weiter ab. Die Transformation zum Enterprise 2.0 erhöhe noch einmal deutlich die Selbstbestimmung der Mitarbeitenden und verringere die Kosten der Zusammenarbeit. Die Unternehmensprozesse würden beschleunigt und die Wahrscheinlichkeit kreativer Impulse steige weiter. Ohne eine attraktive Vision und ohne verbindlich vereinbarte Regeln wachse aber das Risiko eines Verlustes an gemeinsamer Ausrichtung. Führung habe nun die Aufgabe, über die Definition von Rahmenbedingungen und die Vermittlung von Sinnzusammenhängen die wachsende Eigendynamik zu kanalisieren und eine Synchronisierung der Aktivitäten sicherzustellen. Führung werde immer indirekter und Führungskräfte bräuchten selbst eine intensive, begleitende Reflexion, um den Anforderungen gerecht zu werden. Stufe 3: Eine Konsequenz der Entwicklung sei in der dritten Stufe von „guter Führung“ die Einbettung der Unternehmensaktivitäten in einen stabilisierenden Wertekanon. Aus der „Wert-“orientierung der Shareholder- Value-Perspektive werde die „Werte-“orientierung eines solidarischen Stakeholder-Handelns. Zusammenfassung der Ergebnisse
  • 16. 16 Monitor Die kulturellen Kraftfelder von heute bestimmen die Realitäten von morgen. Die Ergebnisse der durchgeführten Interviews zeigen unmissverständlich, dass die Führungskultur in Deutschland bereits auf dem besten Wege zu einem Paradigmenwechsel ist. Die kritisierte Renditefixierung der aktuellen Führungspraxis hat in den Wertvorstellungen der befragten Führungskräfte längst ihre Vormachtstellung eingebüßt. Die Bereitschaft, sich auf einen gemeinsamen Entwicklungsweg einzulassen, ist groß. Noch fehlt es dem Zukunftsbild zwar an konkreter Ausgestaltung. Aber die Datenlage zeigt deutlich, dass die Chancen für einen intensiven gemeinsamen Diskursprozess zur Neudefinition von „guter Führung“ groß sind. Prof. Dr. Peter Kruse, Geschäftsführer der nextpractice GmbH
  • 17. 17 Stimmen zur Studie Wir erleben gerade einen Paradigmenwechsel in deutschen Unternehmen. Entscheidungsfähigkeit und Macht werden zunehmend auf Teams oder Projektgruppen verlagert. Der einzelne kluge Kopf wird Teil von Kooperationsnetzen. Geführte erwarten zunehmend andere Menschenführung, Führungskräfte sind zunehmend auf der Suche nach einem anderen Verständnis von Führung und beide wollen eine neue Führungskultur. Jetzt fehlt nur noch eine Debatte um eine andere Führung und Steuerung von Unternehmen und Verwaltungen. Thomas Sattelberger, ehem. Vorstand Telekom AG, Continental AG und Lufthansa Passage, Themenbotschafter der Initiative Neue Qualität der Arbeit
  • 18. 18 Methode zur qualitativen Befragung Manche Fragen haben die Eigenschaft, in besonderer Weise die Tür zu einer kaum zu bewältigenden Vielfalt von Sichtweisen und Bewertungen aufzustoßen. Die Frage „Was ist ,gute Führung?‘“ gehört zweifelsfrei zu dieser Kategorie. Angesichts der Menge der individuellen Perspektiven, die sich in Gesprächen ergeben, überrascht immer wieder, wie einfach es dennoch ist, sich letztendlich trotzdem auf Charakteristika zu einigen, die bezogen auf den Führungsstil als typisch für ein Land oder ein Unternehmen gelten. Menschen sind offenkundig in der Lage, kulturelle Muster wahrzunehmen, die unter der Oberfläche verschiedener Meinungen für Stabilität und Gemeinsamkeit sorgen. Es spricht viel dafür, dass die Wahrnehmung dieser Kulturmuster weitgehend unbewusst abläuft. Kultur prägt unser Verhalten unabhängig von rationalen Einsichten. Wir erleben mehr, als wir begreifen. Für die Studie findet das speziell für die Erfassung von Kulturmustern entwickelte Interviewverfahren „nextexpertizer“ Verwendung. Das Verfahren verbindet die qualitative Aussagekraft frei geführter Interviews mit der quantitativen Auswertbarkeit standardisierter Fragebögen. Die Interviews dauern zwischen eineinhalb und zwei Stunden je Auskunftsperson. Die Führungskraft beschreibt dabei frei und mit ihren eigenen Worten so viele inhaltliche Dimensionen, wie sie im Kontext von „guter Führung“ für bedeutungsvoll und aussagekräftig erachtet. Auf Basis der selbst gewählten begrifflichen Unterscheidungen ordnen die Führungskräfte schnell und ohne langes Nachdenken die Entwicklung von Führungspraxis und Führungsanforderungen in Deutschland ein. Zusätzlich bewerten sie eine Auswahl relevanter Führungsstile, Organisationsformen und Managementinstrumente. Monitor
  • 19. 19 Erhebungsmethode und Hintergrund aussagekräftige Schätzung des Kulturmusters. Die dargestellten Ergebnisse beanspruchen zwar nur eine eingeschränkte statistische, aber eine vollumfängliche inhaltliche Repräsentativität. Der wesentliche Erkenntnismehrwert der Daten liegt in der Praxisrelevanz, die durch die ungestützten Aussagen der Führungskräfte garantiert wird. Kulturmuster sichtbar machen Aus der Vielzahl dieser intuitiv getroffenen Einzelentscheidungen entsteht eine Matrix (s. Bertin-Matrix), die aufgrund der Antwortmenge und fehlender Rückmeldung nicht absichtlich vom Befragten beeinflusst werden kann. Aus den in der Matrix enthaltenen Relationen lässt sich ein mehrdimensionaler Raum errechnen, der die intuitive Sichtweise einer Auskunftsperson widerspiegelt. Profilähnlichkeiten und -unterschiede in der Matrix wandeln sich in leicht zu interpretierende Raumdistanzen (s. Single-ESA). Anschließend werden die individuellen Bedeutungsräume zu einem Gesamtbild verdichtet, das das gemeinsame Muster der Kultur sichtbar werden lässt (s. Multi-ESA). Jedes Einzelinterview fungiert gewissermaßen als Messpunkt zur Erfassung der kulturellen Großwetterlage. Die qualitative Befragung erlaubt bereits bei einigen Hundert Interviews eine Bertin-Matrix Single-ESA Multi-ESA Linienhierarchie Gute Führung für mich Netzwerk alles im Griff vs. sich vortasten Ziele vorgeben vs. Partizipation starre Abläufe vs. sich anpassen
  • 20. Werteraum „gute Führung“ Aus der Verdichtung der intuitiven Einschätzungen der 400 interviewten Führungskräfte entsteht ein inhaltlich strukturierter Bedeutungsraum, der aufzeigt, welche Feldkräfte gegenwärtig das Führungshandeln in Deutschland prägen. Die mathematische Abbildung der kulturellen Großwetterlage fungiert als Bezugssystem für die Einschätzung und Analyse interessierender Details. Anhand des Bedeutungsraumes wird nachvollziehbar, welche Merkmale in der aktuellen Führungskultur abgelehnt werden, welcher Zielhorizont „gute Führung“ definiert und welche Aspekte den Führungskräften besonders wichtig sind. Die 74 positiv (grün) und negativ (rot) bewerteten Schlagwörter wurden aus ca. 4.600 frei formulierten Originalaussagen verdichtet. Je größer ein Schlagwort dargestellt ist, desto mehr Originalaussagen wurden darunter zusammengefasst. Hierarchie und Planbarkeit: Hierarchisch dominierte Vorausplanungen werden mehrheitlich abgelehnt. Die Zeit des Vordenkens und Anweisens ist vorbei. Die klassische Linienhierarchie wird zum Auslaufmodell erklärt. Die Führungskräfte prognostizieren selbst organisierende Netzwerke als Organisationsform der Zukunft. Monitor 20
  • 21. 21 Erhebungsmethode und Hintergrund Transparenz, Einfühlung und Kooperationen: Transparenz von Informationen, Integration unterschiedlicher Lebensentwürfe, empathische Einbeziehung von Mitarbeitenden und die Förderung übergreifender Kooperationen stehen weit oben auf der Wunschliste. Die Führungskräfte sind sich einig, dass einsame Entscheidungen und fertig ausgearbeitete Konzepte angesichts der komplexen Dynamik global vernetzter Märkte nicht mehr angemessen sind. Ergebnisoffenheit: Alle 400 interviewten Führungskräfte benennen die Fähigkeit, mit ergebnisoffenen Prozessen umzugehen, als ein zentrales Merkmal von „guter Führung“. Der Bereitschaft, sich auf die Unsicherheit gemeinsamer Suchbewegungen einzulassen, wird signifikant höhere Bedeutung beigemessen als dem Management über Zielvereinbarung und Controlling.
  • 22. 22 Monitor Das „Forum Gute Führung“ Was ist in Zeiten grundlegenden Wandels „gute Führung“ und welche Anforderungen werden an „gute Führung“ in der Zukunft gestellt? Um dieser Frage nachzugehen, haben sich verschiedene Partner, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Führung beschäftigen, in diesem Projekt zusammengetan. Im Mittelpunkt steht die Internet- Plattform www.forum-gute-fuehrung.de, auf der sich Führungsverantwortliche aller Branchen und Unternehmensgrößen zukünftig intelligent vernetzen und sich in iterativen Workshop-Formaten zu einem neuen Verständnis von Führung austauschen können. Auf der Plattform stehen neben neuen Impulsen aus der Studie vielfältige Informationen und Erfolgsgeschichten zum Thema „gute Führung“ zur Verfügung. Unterstützungsangebote wie Blended-Learning-Seminare und virtuelle Coachings runden das Angebot ab. Weitere Informationen unter: www.forum-gute-fuehrung.de. Forum Gute Führung
  • 23. Management im Umbruch 23 > Auftraggeber der Studie ist die Initiative Neue Qualität der Arbeit, die vom BMAS gefördert wird. > Verantwortlicher Projektleiter ist die nextpractice GmbH, die die Studie „Gute Führung“ mit der Methode „nextexpertizer“ durchführt. > Prof. Dr. Peter Kruse ist Geschäftsführer der nextpractice GmbH und Honorarprofessor für Allgemeine und Organisationspsychologie an der Universität Bremen. > Die professore.de GmbH koordiniert das Projekt und entwickelt Blended-Learning-Seminare für Führungskräfte. > Die ILTIS GmbH ist für den Aufbau und Betrieb der Internet-Plattform zuständig. > Das Fürstenberg Institut erarbeitet ein Führungskräfte- Entwicklungsprogramm, das Vertrauenskultur in den Mittelpunkt von guter Führungspraxis stellt. > Die healthcompany GmbH führt eine Evaluation zur kontinuierlichen Verbesserung der Projektarbeit durch. > neues handeln unterstützt mit der medialen Begleitung des gesamten Projekts. Projektbeteiligte Initiative Neue Qualität der Arbeit Die Initiative Neue Qualität der Arbeit ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Arbeitgeberverbänden und Kammern, Gewerkschaften, der Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und Stiftungen. Ihr Ziel: mehr Arbeitsqualität als Schlüssel für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Dazu bietet die im Jahr 2002 ins Leben gerufene Initiative inspirierende Beispiele aus der Praxis, Beratungs- und Informationsangebote, Austauschmöglichkeiten sowie ein Förderprogramm für Projekte, die neue personal-und beschäftigungspolitische Ansätze auf den Weg bringen. Weitere Informationen unter www.inqa.de. Projektkontext