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1 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Deutscher Akzeptanzatlas
Felix Krebber
Status quo von Bürgerbeteiligung und
Projektkommunikation sowie ihren Anbietern
akzeptanzatlas.de | #akzeptanzatlas
Hochschule Pforzheim, Business School
Master Corporate Communication
Management (M.Sc.)
In Zusammenarbeit mit:
2 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Deutscher Akzeptanzatlas
Vorgeschlagene Zitation (APA): Krebber, F. (2019): Deutscher Akzeptanzatlas. Status quo von
Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation sowie ihren Anbietern. Pforzheim: Hochschule
Pforzheim, Business School. Online verfügbar unter akzeptanzatlas.de.
Kurzbeleg bei Entnahme von Grafiken: Deutscher Akzeptanzatlas (2019)
Pforzheim, September 2019
Aufgenommen in die Deutsche Digitale Bibliothek.
CC BY-SA 4.0
Felix Krebber
Status quo von Bürgerbeteiligung und
Projektkommunikation sowie ihren Anbietern
Unter Mitarbeit von
Anna Carina Fodi, Julia Alexandra Fraas, Sarah Götzke, Jasmina Sophie Klein, Emily Krüger,
Tim Kullmann, Lisa Obermann, Bastian Panni, Steffen Preuninger, Theresa Rappensperger,
Lea Strottner, Ruth Tebartz, Sonja Wahl und Nico Ziesel.
3 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Inhalte
Vorworte, Überblick, Management Summary0
Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation in den Medien1
Anbieter von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung2
Fazit3
4
8
28
42
4 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Technologiefortschritt trifft auf mentale Besitzstandswahrung
Geleitwort von Sybille Höhne und Ulf Mehner
Deutschland erlebt einen enormen Veränderungs- und Transformationsprozess: Mit diesem Satz be-
ginnt fast jeder Aufsatz zu Digitalisierung, Medien und Wirtschaft. Der anhaltende Einzug der Techno-
logie in den Alltag aller geht mit Folgen für die Arbeitswelt und die Kommunikation im demokratischen
Gemeinwesen einher.
Sybille Höhne und Ulf Mehner
Vorsitzende des Arbeitskreises
Akzeptanzkommunikation der
Deutschen Public Relations
Gesellschaft e.V. (DPRG).
akzeptanzkommunikation@dprg.de
Doch zunehmende Automatisierung, eine digitale, datenge-
triebene Wirtschaft und der gleichzeitige gesellschaftliche
Wandel treffen auf ein ausgeprägtes Beharrungsvermögen
und fehlenden Veränderungswillen großer gesellschaftlicher
Gruppen. Die Technikskepsis oder gar -feindlichkeit tritt im
Diskurs immer wieder zu Tage: Sei es die Datenschutzgrund-
verordnung, Angst vor 5G-Mobilfunkfrequenzen, die Einfüh-
rung der elektronischen Gesundheitskarte, ethische Fragen
um Bio- und Gentechnik, die infrastrukturellen Veränderun-
gen im Kontext der neuen Mobilität und des autonomen Fah-
rens oder der Ausbau technischer Infrastrukturen wie Netze
und Zugstrecken.
Es mag komisch und wie eine selbsterfüllende Prophezeiung
klingen, doch: Kommunikation leistet bei der Auflösung der
beschriebenen Dilemmata einen wesentlichen Beitrag.
Bereits seit Jahren erkennen vor allem Vorhabenträger und
Investoren aber auch der Staat Strategien und Wege der Ak-
zeptanz- und Projektkommunikation als eine Möglichkeit,
Menschen mitzunehmen und für Zustimmung zu sorgen.
Kommunikation ist hier Lösungskompetenz.
Immer mehr Kommunikationsexperten und andere Fachleute
tummeln sich in diesem Umfeld, häufig unter dem Dach der
Partizipation. Von daher existiert eine Akteurspluralität, ohne
dass jedoch Einigkeit zu Standards und Grundlagen herrscht.
Umso wichtiger ist es, Akzeptanzkommunikation mit empi-
rischer Expertise zu begleiten. Der Deutsche Akzeptanzatlas
ist solch eine Grundlagenstudie, die es ausdrücklich zu be-
grüßen gilt. Und: Es ist Aufgabe und Pflicht eines Branchen-
verbandes wie der DPRG, seine Erkenntnisse an seine
Mitglieder zu vermitteln.
5 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Neues entdecken, Bestehendes verbessern
Geleitwort von Prof. Dr. Felix Krebber
Er gibt einen systematischen Überblick über den Status quo
von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation in der Bun-
desrepublik Deutschland und beleuchtet damit eines der
zentralen Handlungsfelder einer neuen Disziplin des Kommu-
nikationsberufsfeldes – der Akzeptanzkommunikation.
Analysiert wurden hierbei die kommunikativen Erwartungen
an Beteiligungsprozesse. Außerdem bringt der Deutsche
Akzeptanzatlas Licht ins Dunkel, welche Akteure eigentlich
Leistungen in diesem Feld anbieten. Die Befunde zu beiden
Fragen sind wichtige Grundlage eines fundierten Austauschs
über eine gute Praxis der Bürgerbeteiligung, wie sie der
Arbeitskreis Akzeptanzkommunikation der Deutschen Public
Relations Gesellschaft e.V. (DPRG) sehr engagiert führt.
Dem Arbeitskreis und seinen Mitgliedern, die ich als
Gründungsmitglied von Beginn an begleiten darf, danke ich
für die wertvollen Impulse und die Bereitschaft, als
Kooperationspartner diese Studie ideell zu unterstützen.
Danken möchte ich außerdem den Studierenden aus dem
Master Corporate Communication Management an der
Business School der Hochschule Pforzheim, die an dieser
Studie tatkräftig mitgearbeitet haben. Ohne sie wäre die
Analyse von 130 Tages- und Wochenzeitungen sowie das
Auffinden und Auswerten von 484 Akteuren nicht möglich
gewesen.
Ihnen als Leser*in danke ich für das Interesse und freue
mich auf den Austausch über bessere Bürgerbeteiligung und
Projektkommunikation in Deutschland.
Prof. Dr. Felix Krebber
Hochschule Pforzheim
Business School
felix.krebber@hs-pforzheim.de
Atlanten sind faszinierend. Mit dem Finger in die Ferne reisen und Neues entdecken. Oder (vermeintlich)
Bekanntes aus einer neuen Perspektive kennen lernen. Beides ermöglicht der Deutsche Akzeptanz-
atlas, der nun zum ersten Mal vorliegt.
6 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Untersuchungsanlage
Studienhintergrund und Erkenntnisinteresse
Maßnahmen und Akteure der Akzeptanzkommunikation im Blickpunkt
Hintergrund: Definition Akzeptanzkommunikation
„
“
Definition des Arbeitskreises Akzeptanzkommunikation der
DPRG, zitiert nach Krebber (2020)
1
Forschungsfragen
Wie werden Dialog- und Beteiligungsformate
als Maßnahmen der Akzeptanzkommuni-
kation aus kommunikativer Sicht bewertet?
Welche Akteure bieten im Feld der Akzeptanz-
kommunikation welche Leistungen an?
2
1
2
Standardisierte Medieninhaltsanalyse von 130
überregionalen, regionalen- und lokalen Tages-
und Wochenzeitungen.
Desk-Research und Medieninhaltsanalyse der
Online-Angebote von 484 Anbietern von
Leistungen der Akzeptanzkommunikation.
„Akzeptanzkommunikation ist ein Handlungsfeld strategischer Kommu-
nikation, das der Legitimation von Organisationen (Unternehmen, Verbände,
Vereine) und ihrem Handeln dient. Ziel ist es, technologische, gesellschaft-
liche, sowie Industrie- und Infrastrukturprojekte in Einklang mit gesellschaft-
lichen Erwartungen zu realisieren. Besondere Relevanz bekommt Akzeptanz-
kommunikation immer dann, wenn Organisationsziele potenziell oder fak-
tisch im Konflikt zu Wertvorstellungen in der Gesellschaft stehen. Akzeptanz-
kommunikation verwendet sämtliche Kommunikationsinstrumente, insbe-
sondere Dialog- und Beteiligungsformate. Zentrale Aufgaben sind die früh-
zeitige Identifikation und Analyse von internen und externen Stakeholdern
sowie ihrer Erwartungen, die Konzeption, Realisation und Evaluation geeig-
neter Kommunikationsmaßnahmen, Interessenvertretung im öffentlichen
Raum sowie die Beratung des (Top-) Managements hinsichtlich der Akzepta-
bilität von Projekten von Anfang an. Akzeptanzkommunikation ist nicht zwin-
gend eine eigene Funktion, sondern Querschnittsaufgabe professioneller
Kommunikation. Im Handlungsfeld sind Kommunikator*innen in Agenturen
und Beratungen sowie Unternehmen, Verbänden und Vereinen tätig.“
7 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Management Summary
Bürgerbeteiligung: Oft wird nur ein Mindestmaß geboten, Beteiligte
vermissen Einfluss und sehen sich in vielen Erwartungen enttäuscht.
THEMEN: Smart Cities, Mieten, Mobilität – Beteiligungsdebatte begleitet Mega-Themen
Stadtentwicklung und Bau ist das Thema, in dessen Kontext die meisten kommunikativen Erwartungen an Beteiligungsprozesse in den untersuchten Zeitungen
geäußert wurden. Damit begleitet die Debatte um Bürgerbeteiligung die großen Themen unserer Zeit: Wohnungsbau und Mietpreise in den Großstädten, Mobilität und
Digitalisierung in den Smart Cities und – nach wie vor – die Energiewende.
ERWARTUNGEN: Einfluss, Transparenz, Repräsentativität – klare kommunikative Erwartungen an private Vorhabenträger und die öffentliche Hand
Häufigste Erwartung ist, Hinweise zur Projektgestaltung abgeben zu können, in einem ergebnisoffenen, transparenten und frühzeitigen Verfahren. Interessenkonflikte
sind evident. Private Vorhabenträger wollen Projekte umsetzen, eine Nullvariante kann für sie kaum Diskussionsgegenstand sein. Ihre Verantwortung ist es, mit die-
sem Interesse transparent umzugehen. Die öffentliche Hand muss Demokratie erlebbar machen, Entscheidungen breiter legitimieren – mit gut angelegten Verfahren.
VORAUSSETZUNGEN: Beteiligung schafft Transparenz – und muss transparent ablaufen
Beteiligung hat die Chance, die Expertise der Beteiligten nutzbar zu machen und Beteiligte über Projekte zu informieren. So entsteht mehr Transparenz für alle. Gleich-
zeitig müssen Verfahren selber transparent ablaufen – erwarten die Stakeholder. Transparenz ist die fünfthäufigste Forderung über alle Projekte hinweg. So gehört zu
Transparenz auch Klarheit darüber, in welchem Umfang Beteiligung ermöglicht wird. Wird lediglich informiert oder darf mitentschieden werden?
ANBIETER: Beteiligung wird überwiegend „branchenfremd“ angeboten – technische Planungs- und Architekturbüros oft ohne interdisziplinäre Teams am Markt
Häufigste Anbieter von Bürgerbeteiligung sind mit Abstand technische Planungsbüros und Architekturbüros, also Akteure, bei denen Kommunikation nicht zur Kern-
kompetenz gehört. 39% der Planungsbüros und 48% der Architekturbüros sind zudem ohne interdisziplinäres Team (z.B. Politik- oder Kommunikationswissenschaft-
ler) am Markt. Der offene Berufsfeldzugang im Feld der Kommunikation macht es möglich. Offen ist, ob die Anbieter diese Leistungen kompetent anbieten können.
QUALITÄT: Qualität von Beteiligung durchwachsen – oft nur Mindestniveau, viele Erwartungen in die Zukunft
Der Status quo von Beteiligung ist mit Blick auf erfüllte kommunikative Erwartungen sehr durchwachsen. Zwar wird ein Drittel der geäußerten Erwartungen erfüllt, ein
weiteres Drittel jedoch enttäuscht. Das dritte Drittel ist auf die Zukunft bezogen – also Versprechen oder Hoffnung. Das positive Bild der erfüllten Erwartungen trübt,
dass es hier meist darum ging, überhaupt Hinweise abgeben zu können. Dass Hinweise integriert werden – bestes Mittel für Akzeptanz – wird selten berichtet.
1
2
3
4
5
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Status quo von Bürgerbeteiligung
und Projektkommunikation
Befunde aus der Medien-
inhaltanalyse
1
9 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Das vollständige Mediensample: Titel der Medien und Erscheinungsorte nach Bundesländern
TITEL: Aachener Nachrichten, Aachener Zeitung, Aarbote, Alb Bote, Allgemeine Laber Zeitung, Allgemeine Zeitung, Allgemeine Zeitung Mainz, Bad Oyenhausener Kurier, Badische Zeitung, Bayerische
Rundschau, Bergedorfer Zeitung, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, Bielefelder Tagblatt, Bonner General-Anzeiger, Bürstädter Zeitung, Calenberger Zeitung, Coburger Tageblatt, Darmstädter Echo,
Deister-Anzeiger, Der Havelländer, Der Tagesspiegel, Die Kitzinger, Die Tageszeitung (taz), Donau Post, Dresdner Neueste Nachrichten, Engerscher Anzeiger, Flämig-Echo, Frankfurter Neue Presse,
Fränkischer Tag, Freie Presse, General-Anzeiger, Gießener Anzeiger, Göttinger Tageblatt, Groß-Gerauer Echo, Gütersloher Zeitung, Haller Tagblatt, Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost,
Handelsblatt, Hannoversche Allgemeine, Heilbronner Stimme, Heuberger Bote, Höchster Kreisblatt, Hofheimer Zeitung, Hohenloher Tagblatt, Hohenzollerische Zeitung, Idsteiner Zeitung, Kieler
Nachrichten, Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Lampertheimer Zeitung, Landshuter Zeitung, Lausitzer Rundschau, Lauterbacher Anzeiger, Leine Zeitung, Leipziger Volkszeitung, Lindauer
Zeitung, Lingener Tagespost, Lübecker Nachrichten, Main Post, Main-Spitze, Main-Taunus-Kurier, Märkische Allgemeine, Meller Kreisblatt, Metzinger Uracher Volksblatt, Mittelbayerische Zeitung,
Mitteldeutsche Zeitung, Moosburger Zeitung, Münchner Merkur, Münchner Abendzeitung, Nahe-Zeitung, Neue Osnabrücker Zeitung, Neue Presse, Neue Westfälische, Neue Württembergische Zeitung,
Neuss-Grevenbroicher Zeitung, Nordbayerischer Kurier, Norddeutsche Neueste Nachrichten, Nordhannoversche Zeitung, Nordwest-Zeitung, Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung,
Oberhessische Zeitung, Odenwälder Echo, Öffentlicher Anzeiger, Osnabrücker Zeitung, Ostsee-Zeitung, Ostthüringer Zeitung, Paderborner Kreiszeitung, Passauer Neue Presse, Potsdamer Neueste
Nachrichten, Potsdamer Tageszeitung, Reutlinger General-Anzeiger, Reutlinger Nachrichten, Reutlinger Zeitung, Rhein-Hunsrück Zeitung, Rheinische Post, Rhein-Lahn-Zeitung, Rhein-Zeitung,
Rundschau für den Schwäbischen Wald, Rüsselsheimer Echo, Saarbrücker Zeitung, Sächsische Zeitung, Schwäbische Zeitung, Schweriner Volkszeitung, Solinger Morgenpost, Straubinger Tagblatt,
Südhessen Woche, Südkurier, Südwest Presse, Taunus Zeitung, Thüringer Allgemeine, Thüringische Landeszeitung, Tölzer Kurier, Trierischer Volksfreund, Trossinger Zeitung, Warburger Zeitung,
Westdeutsche Zeitung, Westerwälder Zeitung, Westfalen-Blatt, Westfälisches Volksblatt, Wetzlaer Neue Zeitung, Wiesbadener Kurier, Wiesbadener Tagblatt, Wolfsburger Allgemeine, Wormser Zeitung,
Wörther Anzeiger, Zeit Online, Zeitung für das Lübecker Land. Datenquelle: wiso-net-Datenbank
BUNDESLÄNDER: Baden-Württemberg: Crailsheim, Freiburg, Gaildorf, Göppingen, Hechingen, Heilbronn, Konstanz, Lauterbach, Metzingen, Münsingen, Ravensburg, Reutlingen, Ulm, Bayern: Bad
Kissingen, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Landshut, München, Nürnberg, Passau, Regensburg, Schweinfurt, Straubing, Würzburg, Berlin: Berlin, Bremen: keine Quellen, Hamburg: Hamburg, Bergedorf,
Brandenburg: Potsdam, Cottbus, Hessen: Bad Schwalbach, Bürstadt, Darmstadt, Frankfurt am Main, Gelnhausen, Gießen, Hochheim, Hofheim, Lampertheim, Rüsselsheim am Main, Usingen, Wetzlar,
Wiesbaden, Mecklenburg-Vorpommern: Neubrandenburg, Schwerin, Rostock, Niedersachsen: Bad Essen, Göttingen, Hannover, Lingen, Meppen, Oldenburg, Osnabrück, Peine, Wolfsburg, Nordrhein-
Westfalen: Aachen, Bielefeld, Bonn, Düsseldorf, Köln, Neuss, Solingen, Rheinland-Pfalz: Koblenz, Mainz, Simmern, Trier, Worms, Saarland: Saarbrücken, Sachsen: Chemnitz, Dresden, Leipzig, Torgau,
Sachsen-Anhalt: Halle, Schleswig-Holstein: Kiel, Lübeck, Segeberg, Thüringen: Erfurt, Gera, Weimar.
Bewertungen der Kommunikation und Bürgerbeteiligung wurden bundesweit in
überregionalen Medien sowie Regionalzeitungen und Lokalteilen untersucht.
Erscheinungsorte bundesweit verteilt
130
Zeitungen
823
Artikel zu
Kommuni-
kation
4.554
analysierte
Artikel 1.362
Bewer-
tungen
Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse
akzeptanzatlas.de
Ø Gesucht wurde nach Artikeln zu den Stich-
worten Beteiligungsprozess und Bürgerbetei-
ligung in überregionalen, regionalen und
lokalen Medien über eine Presse-Datenbank
Ø Bundesweite Abdeckung, Ausnahme Bremen
Ø Komplette Jahrgänge 2016, 2017, 2018
10 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Prozessbezogene Erwartungen
PROZESSGESTALTUNG: Transparenz, Öffentlichkeit von Veranstaltungen, Nachvollziehbarkeit der Prozessschritte, klare
Definition des Diskussionsgegenstandes, Klarheit über Mitgestaltungsmöglichkeit, Dokumentation der Diskussions-
ergebnisse, Dokumentation über Implementierungsgrad der Beteiligungsergebnisse in Projektgestaltung. EINFLUSS:
Ergebnisoffenheit, tatsächlicher Entscheidungsspielraum/Entscheidungsmöglichkeit zwischen Alternativen, Implemen-
tierung von Stakeholdervorschlägen in Projektgestaltung. ORGANISATION: gut zugängliche Räumlichkeiten, angemessene
Bewirtung, technische Erreichbarkeit digitaler Plattformen. FORMAT: geeignetes Veranstaltungsformat/Methode/digitale
Plattform, Gesprächsmöglichkeiten mit Fachexperten, unabhängige Moderation. TEILNEHMERKREIS: Repräsentativität der
Teilnehmer, einflussreiche Repräsentanten des Vorhabenträgers; klare, nachvollziehbare Rollenverteilung der Vertreter des
Vorhabenträgers. ZEITPUNKT: Frühzeitigkeit, Proaktivität (Initiative geht von Vorhabenträger aus), Kontinuität im Prozess,
Verzahnung formeller und informeller Verfahren. KOMPETENZ der Prozessbeteiligten (Befähigung der Beteiligten durch
gemeinsame Informationsbasis, Schaffung einer gemeinsamen Problemdefinition, Methodenkompetenz des
Moderators/der Moderatorin). Regelmäßige EVALUATION des Prozesses + Optimierung der Maßnahmen
BEGLEITENDE PROJEKTKOMMUNIKATION: angemessener Kommunikationsstil (Verständlichkeit, Deutlichkeit (keine
Umschweife), Sachlichkeit im Argumentationsstil), angemessene begleitende interpersonale Kommunikation (Erreichbarkeit
des Vorhabenträgers über verschiedene Kommunikationskanäle, Erreichbarkeit von Fachexperten über verschiedene
Kommunikationskanäle, Erreichbarkeit von Fachexperten im persönlichen Gespräch, Möglichkeit vertraulicher Gespräche),
angemessene begleitende medienvermittelte Kommunikation (Aktualität der Information, Geeignete Medienwahl/Vielfalt
der Kanäle, angemessener Umfang der Information, Ausgewogenheit der Argumentation)
Ethisch-normative Erwartungen
WAHRHAFTIGKEIT: ernsthaftes Prüfen/Eingehen auf Vorschläge, Verlässlichkeit/Einhalten von Zusagen, Verantwortungs-
übernahme bei Fehlern, Wertschätzung der Kommunikationspartner/respektvoller Umgang, Verfahrensgerechtigkeit, Kom-
promissbereitschaft/einvernehmliche Lösung/Einigungswille, Freiwilligkeit der Kommunikation
Kommunikative Erwartungen aus zahlreichen Studien und Quellen wurden
zusammengetragen und bilden Kategorien für die Inhaltsanalyse.
Wissenschaftliche
Quellen
Beiträge
Zivilgesellschaft
Wirtschaft und
Berufsverbände
Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse
11 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Kommunikative Erwartungen in Tageszeitungen wurden identifiziert und
ausgewertet. Hier einige Beispiele, wie Aussagen codiert wurden.
Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse
„Entschieden ist noch gar nichts. Das war der Auftakt der Bürgerbeteiligung , bei der verschiedene, mögliche Varian-
ten vorgestellt wurden. Diese werden wir nun im Prozess mit Onlinedialog und Bürgerwerkstätten weiter vertiefen. In
dem gezeigten Spektrum von 6000 bis 10 000 Wohnungen ist alles möglich.“ ➤ Ergebnisoffenheit (erfüllt)
Der Tagesspiegel, 12.03.2018 über die Entwicklung eines Stadtquartiers in Blankenburg
„Wird die Einrichtung einer Fußgängerzone in der Sendlinger Straße zu einem endlosen Verschiebebahnhof? Der
BA Altstadt-Lehel [Bezirksausschuss, Anm. F.K.] möchte vor einer Entscheidung zunächst einen Workshop
durchführen - mit offenem Ergebnis.“ ➤ Ergebnisoffenheit (auf die Zukunft gerichtet)
Münchner Merkur, 21.01.2016 über die Umgestaltung von Teilen der Sendlinger Straße zur Fußgängerzone
„Die Stadtverwaltung täte besser daran, den Bedenken und Sorgen der Bürger mit Offenheit und Transparenz zu
begegnen. Einen Kinderspielplatz räumen zu wollen, um die Unterbringungsquote des Landratsamtes zu erfüllen,
mag kaufmännisch betrachtet sinnvoll sein. Aber um das emotionale Verständnis zu gewinnen, muss man mit
offenen Karten spielen.“ ➤ Transparenz (nicht erfüllt)
Südkurier, Lokalausgabe Radolfzell, 02.06.2018 über die Umnutzung eines Spielplatzgeländes
„Er äußerte den Verdacht, dass die Runde von Anfang an dafür benutzt werden sollte, den Beteiligungsprozess in
die Richtung der Interessen der Firma [Name] zu lenken. [...] Dass die Null-Variante kein Thema sein dürfe, sei zu
Beginn der Arbeit nicht gesagt worden, bemängelt [Name].“ ➤ tatsächlicher Entscheidungsspielraum (nicht erfüllt)
Hohenloher Tagblatt (Südwestpresse), 26.05.2018 über den Beteiligungsprozess zu einem privaten Steinbruch
12 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
In 459 Projekten bundesweit wurde die Art und Weise der Projektkommunika-
tion thematisiert. Die Projekte bilden die großen Themen dieser Zeit ab.
459 Projekte wurden analysiert, die meis-
ten befanden sich in Baden-Württemberg
SH: 9
MV: 7
HH: 9HB: 0
NI: 28
SN: 19
ST: 3 BB: 12
BE: 23
NW: 89
HE: 68
TH: 6
BY: 52
BW: 108
SL: 2
RP: 24
Bau und Stadtentwicklung: 991
Transport und Verkehr: 169
Sonstiges: 83
Energieprojekte: 70
Wasser und Entsorgung: 29
Nicht definierbar: 15
Naturschutz: 12
Technologie: 5
Kommunikative Erwartungen nach Projekt-
typen, bei denen sie geäußert wurden:
Der Hauptteil der Erwartungen wurde in Bau-
und Stadtentwicklungsprojekten geäußert,
169 in Projekten aus dem Feld Transport und
Verkehr. 70 in Energieprojekten (z.B. Strom-
leitungsbau). Die meisten Projekte stammen
aus Baden-Württemberg (108).
Ø Die Projekte bilden die großen Themen
dieser Zeit ab, die öffentlich kontrovers
verhandelt werden. Hinter Bau- und
Stadtentwicklungsprojekten stehen Fra-
gen von Wohnungsbau und Mietpreisen
oder Systemen für die Smart Cities der
Zukunft. Transport- und Verkehrsprojekte
weisen auf die Mobilitäts-, Energiepro-
jekte auf die Energiewende hin. Die Pro-
jekte stehen also inmitten aktueller Dis-
kurse, die Beteiligung notwendig machen.
akzeptanzatlas.de
Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse
akzeptanzatlas.de
13 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Häufigste Erwartung bei Beteiligungsverfahren ist, sich einbringen zu können
– in einem ergebnisoffenen, frühzeitigen und transparenten Prozess.
Abgabe von Hinweisen zur
Projektgestaltung, 152
Ergebnisoffenheit, 97
Frühzeitigkeit, 92 Repräsentativität der Teilnehmer, 91
Transparenz, 86
Implementierung von
Vorschlägen, 70
Öffentlichkeit der
Veranstaltung, 56
ernsthaftes
Eingehen auf
Vorschläge, 48
Wahrhaftigkeit, 39
angemessener
Umfang der
Information, 38
Die 10 häufigsten Erwartungen an Beteiligungsprozesse und die Anzahl
ihrer Nennung.
Prozessbezogene Erwartungen Ethisch-normative Erwartungen
N = 1.369
Die meisten geäußerten kommunikativen Erwartungen an
Bürgerbeteiligung betreffen den Beteiligungsprozess selbst.
Am häufigsten wird die Erwartung genannt, sich überhaupt
einbringen zu können (152 Nennungen). Die zweithäufigste
Erwartung der Ergebnisoffenheit (97) zeigt, dass Beteiligten
nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden wollen,
sondern Einfluss nehmen möchten. Dies zeigt sich auch an
der Erwartung, dass Vorschläge tatsächlich implementiert
werden (70). Der Wunsch nach Transparenz ist auch so zu
verstehen, dass von Anfang an klar sein soll, in welchem
Maße in dem Beteiligungsverfahren Einfluss genommen
werden kann. Dies ist auch eine Frage der Wahrhaftigkeit.
Ø Beteiligungsprozesse sind oft eingebettet in strategische
Kommunikation, um dabei zu helfen, Projekte umzuset-
zen. Dies ist legitim, wenn den Beteiligten von Anfang an
das Ausmaß des Einflusses deutlich gemacht wird, der
genommen werden kann. Wahrhaftigkeit darüber wäre
eine bedeutsame berufsethische Leitlinie.
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
akzeptanzatlas.de
14 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Beteiligung geht oft nicht über die Selbstverständlichkeit, Hinweise abgeben zu
können, hinaus. Zudem wird häufig von enttäuschten Erwartungen berichtet.
Die 10 häufigsten Erwartungen an Beteiligungsprozesse und die Anzahl ihrer Nennung.
11
6
4
6
5
5
2
3
84
14
23
36
20
25
26
17
1
7
20
29
30
24
27
14
14
16
29
20
37
48
35
25
34
26
16
15
7
8
Abgabe von Hinweisen zur Projektgestaltung
Ergebnisoffenheit
Frühzeitigkeit
Repräsentativität der Teilnehmer
Transparenz
Implementierung von Vorschlägen
Öffentlichkeit der Veranstaltung
ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge
Wahrhaftigkeit
angemessener Umfang der Information
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen N = 1.369
Erfüllte und enttäuschte kommunikative Erwartungen
Nur etwa jede dritte
kommunikative
Erwartung wurde
erfüllt. In zwei
weiteren Dritteln wird
enttäuscht oder auf
die Zukunft gehofft
bzw. vertröstet
74
432
437
426
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet
nicht zuzuordnen N =1.369
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
Der häufigsten Erwartung, überhaupt Hinwei-
se zur Projektgestaltung abgeben zu können,
werden Beteiligungsprozesse mehrheitlich ge-
recht. Bei der Art und Weise, wie mit Beteilig-
ten und ihren Vorschlägen umgegangen wird,
offenbaren sich Defizite.
akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
15 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
prozessbezogene Erwartungenethisch-normative
Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz
Ernsthaftigkeit und Wahrhaftigkeit sind die häufigsten ethisch-normativen For-
derungen. Das betrifft auch Offenheit über (Mit-) Entscheidungsspielräume.
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
Geäußerte Erwartungen in Bezug auf ethisch-normative Aspekte von Beteiligungs-
verfahren
2
2
2
2
2
1
17
3
1
9
3
16
5
3
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16
8
1
15
16
11
5
1
7
15
1
1
6
6
4
5
ethisch-normative Erwartung (Allgemein/Sonstige)
Wahrhaftigkeit
ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge
Verlässlichkeit
Verantwortungsübernahme bei Fehlern
Wertschätzung/Umgang
Verfahrensgerechtigkeit
Kompromissbereitschaft
Freiwilligkeit der Kommunikation
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
Ethisch-normative Erwartungen wurden ver-
gleichsweise selten geäußert. Beteiligte erwar-
ten vor allem, dass ernsthaft auf Vorschläge
eingegangen wird und der Vorhabenträger wahr-
haftig kommuniziert. Doch gerade bei der Wahr-
haftigkeit wurden die Beteiligten überwiegend
enttäuscht. Und auch bei der Ernsthaftigkeit
des Vorhabenträgers stehen 17 erfüllten 16
nicht erfüllte Erwartungsäußerungen gegen-
über. 15 davon waren auf die Zukunft gerichtet.
Ø Ehrlichkeit im Umgang mit Beteiligten ist für
Partizipation zentral: Beispielsweise darüber,
wie mit den eingebrachten Vorschlägen
weiter verfahren wird. Offenheit von Anfang
an über den Entscheidungsspielraum hilft,
Enttäuschungen zu vermeiden. Dies stärkt
auch die Wahrnehmung von Wertschätzung.
N = 1.362akzeptanzatlas.de
16 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
prozessbezogene Erwartungenethisch-normative
Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz
Transparenz ist die häufigste Erwartung in Bezug auf den Prozess. Beteiligung
schafft Transparenz über Projekte – und muss selbst transparent ablaufen.
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die Prozessgestaltung von Beteiligungs-
verfahren
5
1
1
2
11
20
26
2
3
1
13
7
27
14
12
8
8
0
4
34
16
11
1
9
13
Prozessgestaltung allgemein/Sonstiges
Transparenz
Öffentlichkeit der Veranstaltung
Nachvollziehbarkeit Prozessschritte
klare Definition des Diskussionsgegenstandes
Klarheit über Mitgestaltungsmöglichkeiten
Dokumentation der Diskussionsergebnisse
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
Transparenz als eine der oft im Kontext von Be-
teiligung genannten Erwartungen wird am häu-
figsten versprochen, aber selten gehalten. 20
positiven Nennungen stehen 27 enttäuschte Er-
wartungen gegenüber, 34 mal vertrösten Vorha-
benträger oder hoffen Stakeholder auf die Zu-
kunft.
Ø Die Forderung nach Transparenz schließt an
die in der vorigen Folie erwähnte Forderung
nach Ehrlichkeit an: Denn Transparenz wird
nicht nur mit Blick auf das Vorhaben selber
verlangt, sondern auch in Bezug auf das Be-
teiligungsverfahren. Auch hier ist Transpa-
renz über den Einfluss, den Beteiligte neh-
men können, ein wesentlicher Einflussfaktor.
Beteiligung kann also Transparenz schaffen
– muss aber auch selber ebenfalls transpa-
rent ablaufen.
N = 1.362akzeptanzatlas.de
17 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
prozessbezogene Erwartungenethisch-normative
Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz
Beteiligung heißt meistens Hinweise abgeben zu können. Dass sie auch
implementiert werden – davon wird deutlich seltener berichtet.
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
Geäußerte Erwartungen in Bezug auf den Einfluss, der bei Beteiligungsverfahren
ausgeübt werden kann.
6
4
11
5
3
14
5
84
25
13
29
20
20
14
21
48
7
37
26
Einfluss (allgemein)
Ergebnisoffenheit
Entscheidungsmöglichkeiten
Abgabe von Hinweisen zur Projektgestaltung
Implementierung von Vorschlägen
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
Die am öftesten benannte Forderung ist, Hinwei-
se zur Projektgestaltung abgeben zu können
(84 Nennungen). Seltener wird berichtet, dass
die Vorschläge auch tatsächlich implementiert
werden. Dies lässt auf wenig Einfluss von Betei-
ligungsverfahren schließen. Die erwartete Er-
gebnisoffenheit wird nur 14 mal als gegeben be-
nannt, dafür aber 29 mal als fehlend kritisiert
und 48 mal versprochen bzw. erhofft.
Ø Ergebnisoffenheit ist eine schwierig zu erfül-
lende Erwartung, wenn Beteiligungspro-
zesse nicht als Teil eines demokratischen
Willensbildungsprozesses stattfinden, son-
dern als Teil strategischer Projektkommu-
nikation, die ein politisch legitimiertes
Projekt umzusetzen sucht (Beispiel
Netzausbau). Dass diese Erwartung nicht zu
erfüllen ist, sollte offen benannt werden.
N = 1.362akzeptanzatlas.de
18 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
prozessbezogene Erwartungenethisch-normative
Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz
Frühzeitigkeit und Repräsentativität der Teilnehmer sind häufige Forderungen
an Beteiligung. Beides Mal besteht Verbesserungsbedarf.
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die Organisation von Beteiligungsverfahren
2
1
2
1
6
5
2
1
4
1
8
20
9
43
23
5
4
2
6
2
10
3
28
2
35
6
8
2
1
2
7
7
33
2
36
1
15
1
gut zugängliche Räumlichkeiten
angemessene Bewirtung
technische Erreichbarkeit digitaler Plattformen
geeignetes Veranstaltungsformat
unabhängiger Moderator
Teilnehmerkreis/Repräsentativität
der Teilnehmer
einflussreiche Repräsentanten und klare Rollenverteilung
bei Vertretern des Vorhabenträgers
geeigneter Zeitpunkt/Frühzeitigkeit
Proaktivität des Vorhabenträgers
Kontinuität im Prozess
Verzahnung formeller und informeller Verfahren
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
Die Formate, in denen Beteiligung umgesetzt
wird, werden wenig diskutiert. Am meisten the-
matisiert wird ein geeigneter (früher) Zeitpunkt
der Beteiligung sowie ein repräsentativer Teil-
nehmerkreis. Hinsichtlich beider Dimensionen
ist das Medienecho durchwachsen. In 43 von
110 Nennungen wurde der Teilnehmerkreis
positiv bewertet, in 23 von 99 Nennungen der
Zeitpunkt.
Ø Der Wunsch nach Frühzeitigkeit ist im Ein-
klang mit dem Wunsch zu sehen, Einfluss zu
nehmen. Denn bekannt ist, je früher
Hinweise eingehen, umso besser können sie
implementiert werden. Doch hier besteht
Verbesserungsbedarf. Gleichzeitig erfährt
das Vorgehen, noch vor dem eigentlichen
Genehmigungsverfahren zu beteiligen,
dadurch Unterstützung.
N = 1.362akzeptanzatlas.de
19 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
prozessbezogene Erwartungenethisch-normative
Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz
Begleitende Projektkommunikation selten Thema; vor allem beim Umfang
der Informationen bestehen Defizite.
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die begleitende Kommunikation bei Beteili-
gungsverfahren
1
1
1
2
1
3
3
1
3
5
8
3
1
6
7
4
3
8
3
1
1
1
2
2
20
4
1
1
1
4
1
7
1
3
2
4
8
begleitende Projektkommunikation
vorhanden
angemessener Kommunikationsstil
Verständlichkeit/Deutlichkeit
Sachlichkeit im Argumentationsstil
Erreichbarkeit des Vorhabenträgers
durch versch. Komm.kanäle
Erreichbarkeit von Experten
im pers. Gespräch/über versch. Kanäle
Möglichkeit vertraulicher Gespräche
Vorhandene Kommunikationsmittel
Aktualität der Information
Geeignete Medienwahl
angemessener Umfang der Information
Ausgewogenheit der Argumentation
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
Die begleitende Kommunikation zu Beteili-
gungsverfahren wird in den Medien vergleichs-
weise selten thematisiert. Einzig der Umfang der
Information wird recht häufig kritisiert. 20 von
38 Nennungen sind hier negativ. Die Erreichbar-
keit von Fachexperten wurde häufiger gelobt (8)
als kritisiert (1).
Ø „Nicht gemeckert ist schon gelobt“ könnte
die Interpretation dieses Themenfeldes sein.
Denn in der Berichterstattung wird eher
prolematisiert, was kritisch ist und nicht
aufgezählt, was gut läuft. Daher scheint die
geringe Thematisierung der begleitenden
Kommunikation alles in allem ein positives
Zeichen – wenngleich in jedem Projekt zu
diskutieren sein wird, welcher Umfang an
Kommunikation angemessen ist. Dieser
Punkt wurde überwiegend kritisch gesehen.
N = 1.362akzeptanzatlas.de
20 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
prozessbezogene Erwartungenethisch-normative
Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz
Kompetenz der Prozessbeteiligten kaum ein Thema. Gerade die exponierte
Rolle des Moderators wird jedoch auch nicht ein einziges Mal kritisiert.
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die Kompetenz der Beteiligungsverfahren
beteiligten Personen
1
1
1
2
1
1
1
7
1
4
1
3
Kompetenz der Prozessbeteiligten
Befähigung durch gem.
Informationsbasis
Schaffung einer gem. Problemdefinition
Methodenkompetenz des Moderators
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
Beteiligung erfordert Kompetenz auf beiden
Seiten: aufseiten der Beteiligten und der Betei-
ligenden. So ist Methodenkompetenz des Mode-
rators gefragt – ebenso wie ein informierter
Kreis der Teilnehmer. Die Chance, dass Beteili-
gungsprozesse informieren und dadurch befä-
higen, wurde in 7 Nennungen als nicht gegeben
kritisiert. An der Kompetenz der Moderatoren
hatte kaum ein Teilnehmer etwas auszusetzen.
Ø Auch hier ist die geringe Zahl der Themati-
sierungen durchaus als positives Zeichen zu
werten. Hinsichtlich der Qualität der Modera-
tion scheint es in den Beteiligungsprojekten
wenig zu bemängeln zu geben. Kein einziges
Mal wird die Moderation methodisch
kritisiert.
N = 1.362akzeptanzatlas.de
21 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Häufigste Nennungen von Erwartungen aus Sicht der wichtigsten Stakeholder
Die Möglichkeit, Hinweise abzugeben und Frühzeitigkeit rangieren bei allen
wichtigen Stakeholdergruppen unter den Top 5 der häufigsten Erwartungen.
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
1. Möglichkeit Hinweise abzugeben 12
2. ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge 11
3. Transparenz 11
4. Wertschätzung 10
5. Ergebnisoffenheit 10
1. Ergebnisoffenheit 13
2. Transparenz 12
3. Frühzeitigkeit 11
4. Möglichkeit Hinweise abzugeben 10
5. Repräsentativität der Teilnehmer 9
1. Frühzeitigkeit 23
2. Transparenz 21
3. Möglichkeit Hinweise abzugeben 21
4. Ergebnisoffenheit 20
5. Repräsentativität der Teilnehmer 17
Bürger (insg. 177 geschilderte Erwartungen)
Bürgerinitiativen, Verbände, NGOs
(141 geschilderte Erwartungen)
Politik (insg. 238 geschilderte Erwartungen) Journalisten (insg. 336 geschilderte Erwartungen)
1. Möglichkeit Hinweise abzugeben 68
2. Repräsentativität der Teilnehmer 30
3. Öffentlichkeit der Veranstaltung 25
4. Implementierung von Vorschlägen 25
5. Frühzeitigkeit 13
N = 1.362
Die Möglichkeit, Hinweise zur Pro-
jektgestaltung abzugeben, wird
von Journalisten am häufigsten
benannt (68 Nennungen). Auch
bei Bürgern steht sie auf Nummer
1 und von Bürgerinitiativen und
Verbänden wird sie ebenfalls als
wichtig benannt. Bürgerinitiativen
und Verbände fordern am häufig-
sten Ergebnisoffenheit (13), Po-
litiker am öftesten Frühzeitigkeit
(23), die auch bei Bürgerinitiati-
ven und Journalisten unter den
Top 5 ist.
Ø Ähnliche Nennungen zeigen
einen gewissen Konsens in
den Erwartungen an Bürger-
beteiligung.akzeptanzatlas.de
22 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Häufigste geäußerte Erwartungen in den Bundesländern mit jeweiliger Anzahl der Nennungen
MV: 4
ST: 2
SN: 7
HE: 26
TH: 4
BY: 25
BW: 36
BB: 4
MV: 4
BE: 8
MV: 4
NW: 23
Hinweise zur Projektgestaltung
abgeben können
Ergebnisoffenheit Frühzeitigkeit
Regionale Unterschiede bei der Frage, welche kommunikativen Erwartungen
an Beteiligung am häufigsten genannt werden.
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
akzeptanzatlas.de
23 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Häufigste geäußerte Erwartungen in den Bundesländern mit jeweiliger Anzahl der Nennungen
NI: 7
RP: 6
BE: 7
Implementierung von Stakeholder-Vorschlägen
in die Projektgestaltung
Transparenz Repräsentativität der
Teilnehmer
Niedersachsen wollen Vorschläge implementiert sehen, Rheinland-Pfalz will
Transparenz, Berliner legen Wert auf einen repräsentative Teilnehmerkreis.
Erwartungen an Beteiligungsprozesse
akzeptanzatlas.de
24 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Prozentuale Darstellung der am häufigsten durch die Vorhabenträger genannten Erwartungen und
deren Erfüllung aus Sicht der Stakeholder und aus Sicht der Vorhabenträger
Selbstbild der
Vorhabenträger
Fremdbild aus Sicht
der Stakeholder
Möglichkeit Hinweise zur Projektgestal-
tung abgeben zu können
Ergebnisoffenheit
Frühzeitigkeit
Transparenz
Repräsentativität der Teilnehmer
45% (n=38) 59% (n=114)
83% (n=29) 41% (n=68)
54% (n=28) 41% (n=64)
67% (n=27) 42% (n=59)
48% (n=23) 39% (n=87)
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet
Nur beim Erfüllen der Möglichkeit, Hinweise abzugeben, deckt sich die
Selbsteinschätzung mit dem Bild der Stakeholder.
Bewertung der Vorhabenträger
Nur mit Blick auf die Möglichkeit,
Hinweise zur Projektgestaltung ab-
zugeben, deckt sich die Einschät-
zung der Vorhabenträger überwie-
gend in der Ausprägung der Nen-
nungen mit dem Fremdbild. In al-
len anderen Dimensionen mach-
en die Vorhabenträger Versprech-
ungen, die auf die Zukunft gerich-
tet sind. Mit Blick auf Ergebnisof-
fenheit, Frühzeitigkeit und Trans-
parenz sehen die Stakeholder ak-
tuell die Erwartungen jedoch eher
als nicht erfüllt an. Überwiegend
erfüllt sehen die Stakeholder die
Repräsentativität der Teilnehmer,
während die Vorhabenträger meist
Zukunftsversprechen machen.
akzeptanzatlas.de
25 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Erfüllung kommunikativer Erwartungen an Beteiligung nach Bundesländern
n= % % % %
Baden-Württemberg 333 41 26 30 3
Hessen 214 36 25 36 3
Schleswig-Holstein 25 36 44 16 4
Bayern 188 31 30 33 5
Nordrhein-Westfalen 244 30 36 31 4
Hamburg 26 27 27 46 0
Sachsen 60 23 35 22 20
Niedersachsen 71 23 38 30 10
Brandenburg 31 23 58 13 6
Berlin 72 21 56 17 7
Thüringen 20 20 35 45 0
Mecklenburg-Vorpommern 21 19 48 33 0
Rheinland-Pfalz 53 13 15 53 19
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
„Rangliste“ der Bundesländer, sortiert nach den
prozentual am meisten genannten erfüllten
Erwartungen
Im Saarland in Bremen und in Sachsen-Anhalt zu wenige
Daten für ein Ranking (<10 Nennungen)
Baden-Württemberg bei erfüllten kommunikativen Erwartungen an Beteili-
gungsprozesse vorne.
Bewertung der Vorhabenträger
Am meisten werden kommunikative Erwartun-
gen an Beteiligungsprozesse in Baden-Würt-
temberg als erfüllt benannt. 41% der Nennun-
gen dort sind positiv. Dicht gefolgt von
Hessen, wo sich positive und auf die Zukunft
gerichtete Nennungen die Waage halten. In
Baden-Württemberg, wo mit Stuttgart 21 als
markantem Städtebau- und Verkehrsinfra-
strukturprojekt eine ganze Dekade der De-
batte um Bürgerbeteiligung eingeläutet wurde,
scheint man aus dem Problemfall gelernt zu
haben.
Ø Dem von der Landesregierung selbster-
klärten Ziel „Musterland von lebendiger
Demokratie und Beteiligung“ zu sein,
kommt Baden-Württemberg damit ein
Stück näher. In keinem anderen Land über-
wiegen erfüllte Erwartungen so stark.akzeptanzatlas.de
26 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Länderfokus Baden-Württemberg
Bau und Stadtentwicklung: 240
Transport und Verkehr: 39
Sonstiges: 29
Technologie: 2
Wasser und Entsorgung: 12
Umwelt/
Naturschutz: 6
Energie: 3
Kommunikative Erwartungen nach Projekt-
typen, bei denen sie geäußert wurden:
108 Projekte
333 Erwartungen
Erscheinungsorte der untersuchten Medien: Crailsheim,
Freiburg, Gaildorf, Göppingen, Hechingen, Heilbronn,
Konstanz, Lauterbach, Metzingen, Münsingen,
Ravensburg, Reutlingen, Ulm,
Untersuchte Projekte landesweit verteilt und stammen – wie bundesweit –
vor allem aus dem Bereich Bau und Stadtentwicklung.
Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg
Die in Baden-Württemberg geäußerten kom-
munikativen Erwartungen an Bürgerbeteili-
gungsprozesse wurden in landesweit verteil-
ten Medien identifiziert. Es handelt sich um
333 Erwartungen, die Bezug nehmen auf
108 Projekte. 240 Erwartungen wurden im
Kontext von Bau- und Stadtentwicklungspro-
jekten geäußert. Deutlich weniger bei Ver-
kehrsprojekten (39).
Zu den Projekten, bei denen in der Berichter-
stattung die Bürgerbeteiligung thematisiert
wurde, gehörten beispielsweise die Uferrena-
turierung am Bodensee in Kressbronn, der
Ausbau der B31 zwischen Meersburg und
Immenstadt, die Entwicklung des Stadt-
hallenareals in Riedingen oder der B27-
Anschluss in Neckarsulm.
akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
27 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Erfüllung/Nicht-Erfüllung der in den Medien geäußerten kommunikativen
Erwartungen an Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg
41% erfüllt 26% nicht erfüllt 30% auf die Zukunft gerichtet 3% unklar
n=333Kommunikative Erwartungen in Baden-Württemberg (gesamt)
5
6
4
7
8
4
7
5
10
23
4
4
1
3
6
6
7
5
4
1
5
1
6
6
5
8
10
6
8
3
1
1
1
1
geeignetes Veranstaltungsformat
Dokumentation der Diskussionsergebnisse
Entscheidungsmöglichkeiten
ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge
Implementierung von Vorschlägen
Frühzeitigkeit
Transparenz
Ergebnisoffenheit
Repräsentativität der Teilnehmer
Abgabe von Hinweisen zur Projektgestaltung
erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen
Top 10 der am häufigsten genannten kommunikativen Erwartungen in Baden-Württemberg
Am meisten erfüllt wird die Erwartung, Hinweise zur Projektgestaltung abgeben
zu können – eine Mindestanforderung aktiver Beteiligung.
Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg
Wie bundesweit ist auch in Baden-Württem-
berg die am häufigsten genannte Erwartung,
überhaupt Hinweise zur Projektgestaltung ab-
geben zu können. Ähnlich zu den bundeswei-
ten Ergebnissen wird diese Erwartung mehr-
heitlich erfüllt. Allerdings darf das positive
Bild nicht darüber hinwegtäuschen, dass es
sich hierbei auch um eine Mindestbedingung
aktiver Beteiligung handelt, abgesehen von
reinen Informationsveranstaltungen. In 10
Zuschreibungen wird die Repräsentativität
der Teilnehmer positiv bewertet, 8 mal wird
die tatsächliche Implementierung von Vor-
schlägen gelobt. Durchwachsener ist das Bild
bei Ergebnisoffenheit, Transparenz und Früh-
zeitigkeit. Es bleibt abzuwarten, ob die vielen
auf die Zukunft bezogenen Versprechen und
Hoffnungen eingelöst werden.
akzeptanzatlas.de
28 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Anbieter von Leistungen
im Feld der Bürgerbeteiligung
Befunde aus der Analyse der
Websites der Akteure
2
29 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
484 Anbieter von Bürgerbeteiligung wurden identifiziert, deren Websites
systematisch inhaltsanalytisch untersucht wurden (Vollerhebung).
Studiensteckbrief Akteursanalyse
Identifikation (April-Juni 2019) Standardisierte Medieninhaltsanalyse
Stichwortsuche Suchmaschine (google.com)
Akteurslisten
Schlagwort (+ Ortsmarke)
Inhaltliche Suchwörter: Akzeptanzkommunikation, Akzeptanz-
management, Beteiligungsformat, Beteiligungsprozess, Be-
teiligungsverfahren, Betroffenenbeteiligung, Bürgerbeteili-
gung, Bürgerdialog, Dialogkommunikation (+ Beteiligung),
Öffentlichkeitsbeteiligung, Partizipation, Partizipationsver-
fahren, Projektkommunikation (+ Beteiligung), Prozess-
kommunikation (+ Beteiligung), Stakeholder + Beteiligung,
Stakeholderdialog, Zukunftswerkstätten
Organisationsbezogene Suchwörter: Agentur, Institut, Büro,
Planungsbüro
- Codierung von 8 Trefferseiten
- Zugriff von verschiedenen Rechnern
+
Ergänzend Namen von Bundesländern
und Städtenamen von Großstädten
https://www.netzwerk-buergerbeteiligung.de https://allianz-fuer-beteiligung.de
Standorte Mitarbeiterzahl Qualifikation
Interdisziplinäre
Qualifikation
Aktionsradius Branding Leistung
Schwerpunkt
Auftraggeber
Organisationstyp
Akteur
Leistungsangebot
Standardisierte Medieninhaltsanalyse der Website der ermittelten
Akteure anhand eines einheitlichen Kategoriensystems
akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
30 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Anbieter verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet, Schwerpunkte in den
Großstädten, aber Präsenz in der Fläche des Föderalstaats.
Anbieter von Bürgerbeteiligung in Deutsch-
land: alle Standorte incl. Hauptsitze
SH: 30
MV: 13
HH: 56HB: 22
NI: 78
SN: 39
ST: 8 BB: 23
BE: 124
NW: 111
HE: 59
TH: 14
BY: 72
BW: 101
SL: 5
RP: 21
Unternehmenssitze der Anbieter von
Beteiligung, verteilt nach Bundesländern
Bevölkerungsreiche Länder und politische
Zentren beherbergen die meisten Anbieter
von Beteiligungsprozessen.
Die 484 Anbieter sind an insgesamt 774
Standorten in Deutschland vertreten.
59% der Anbieter sind bundesweit tätig,
33% legen einen regionalen Schwerpunkt.
Ø Eine bundesweite Präsenz ist bei
länderübergreifenden Projekten (z.B.
Leitungsbau) hilfreich.
Ø Lokalkolorit und genaue Kenntnis der
eigenen Region können Wettbewerbs-
vorteil regionaler Player sein.
Ø Beteiligung ist Phänomen in der Fläche –
besonders im Lokalen – und daher
flächendeckendes Geschäftsfeld.
Überblick Akteure
774 Standorte
484 Anbieter
Bundesland
Anzahl
Unternehmenssitze
Berlin 92
Nordrhein-Westfalen 69
Baden-Württemberg 66
Niedersachsen 54
Hessen 41
Bayern 39
Hamburg 36
Sachsen 24
Schleswig-Holstein 16
Rheinland-Pfalz 15
Bremen 12
Brandenburg 10
Mecklenburg-Vorpommern 3
Saarland 3
Thüringen 3
Sachsen-Anhalt 1
Gesamt 484
59%bundesweit tätig
33%regionalMünchen: 34
Stuttgart: 28
Hannover: 28
akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
31 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Bei den Kommunikationsdienstleistungen Bürgerbeteiligung und Projekt-
kommunikation dominieren technische Planungsbüros als Anbieter.
Organisationstypen und Branchen der Anbieter von Bürgerbeteiligung
Technisches Planungsbüro: 39% Architekturbüro: 10%
Sonstige: 14%
Beteiligungs-
agentur: 10%
Kommunikations-
agentur: 9%
Unternehmens-
beratung: 9%
Moderation/
Mediation: 9%
N=484
Branchenherkunft der Akteure
Von den 484 Anbietern von Bürgerbeteiligung
sind 39% der Anbieter technische Planungs-
büros, 10% Architekturbüros, 9% Unterneh-
mensberatungen. Anbieter aus der Kommuni-
kationsbranche sind in der Minderheit (Kom-
munikationsagenturen 10%). Zudem finden
sich auf Bürgerbeteiligung spezialisierte An-
bieter, von denen Beteiligungsagenturen 10%
und Moderatoren/Mediatoren 9% ausma-
chen.
Ø Planungsbüros und Architekten haben
Beteiligung als Leistung in ihr Portfolio
integriert. Vorteil ist, dass Ergebnisse
unmittelbar in die Planung einfließen
können. Fraglich ist, inwiefern diese
Leistung branchenfremd kompetent
angeboten werden kann.
akzeptanzatlas.de
32 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
50
%
16
%
30
%
N=484
n=191 n=50 n=44
n=43 n=47 n=43
Auftraggeber der Anbieter von Bürgerbeteiligung: Gesamtüberblick und branchenspezifische Gliederung
kein Schwerpunkt ausgewiesen/erkennbar
überwiegend private Auftraggeber
überwiegend öffentliche Auftraggeber
überwiegend zivilgesellschaftliche Auftraggeber
Planungsbüro
Kommunikations-
agentur
Architekturbüro Unternehmensberatung
Beteiligungs-
agentur
Moderation/
Mediation
Auftraggeber gesamt
40%
31% 34% 50%
44% 38% 58%
1%
16%
37%
4% 7%
7%
52%
67% 66%
30%
16%
58%
35%
1%
3%
3%
1%
Anbieter weisen überwiegend die öffentliche Hand als Hauptauftraggeberin aus.
Für Kommunikationsagenturen spielen private Auftraggeber eine wichtige Rolle.
Auftraggeber der Akteure
Als Haupt-Auftraggeberin von
Beteiligungsprozessen wird
mehrheitlich die öffentliche
Hand genannt. Planungs-
und Architekturbüros weisen
hier einen Schwerpunkt aus.
Kommunikationsagenturen
benennen meist private
Auftraggeber, wenn sie
überhaupt einen Schwer-
punkt benennen.
Ø Die Vielzahl öffentlich in
Auftrag gegebener Ver-
fahren offenbart einen
Beteiligungs- und Legiti-
mationsbedarf über das
traditionelle politische
System hinaus.akzeptanzatlas.de
33 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
n=191
Mitarbeiterzahl der Anbieter von Bürgerbeteiligung: Gesamtüberblick und branchenspezifische Gliederung
Anbieter gesamt
N=484, fehlend zu 100% = k.A.
11
3
8
19
27
21
11
k.A.
> 50
31-50 MA
16-30 MA
6-15 MA
2-5 MA
1 MA
6
8
12
24
20
20
10
k.A.
> 50
31-50 MA
16-30 MA
6-15 MA
2-5 MA
1 MA
14
11
5
7
20
23
20
k.A.
> 50
31-50 MA
16-30 MA
6-15 MA
2-5 MA
1 MA
28
7
16
25
19
14
k.A.
> 50
31-50 MA
16-30 MA
6-15 MA
2-5 MA
1 MA
11
2
4
9
40
19
15
k.A.
> 50
31-50 MA
16-30 MA
6-15 MA
2-5 MA
1 MA
2
12
16
70
k.A.
> 50
31-50 MA
16-30 MA
6-15 MA
2-5 MA
1 MA
Planungsbüro Architekturbüro Unternehmensberatung
Kommunikations-
agentur
Beteiligungsagentur Moderation/
Mediation
n=50 n=44
n=43 n=47 n=43
14
4
8
28
69
124
100
81
> 100 Mitarbeiter
76-100 Mitarbeiter
51-75 Mitarbeiter
31-50 Mitarbeiter
16-30 Mitarbeiter
6-15 Mitarbeiter
2-5 Mitarbeiter
1 Mitarbeiter
Die Mehrzahl der Anbieter
sind Kleinst- bis Kleinunter-
nehmen (<50 Mitarbeiter), so
auch die Unternehmensbe-
ratungen.
Mediatoren und Moderatoren
sind meist Ein-Mann/ Frau/*-
Betriebe.
Ø Kleine Akteure sind für
spezifische Aufgaben
einbindbar,
Ø komplexere Leistungen
sind für sie schwer
abzubilden, Koodina-
tionsaufwand steigt.
Ø Dienstleisterauswahl muss
individuell erfolgen.
Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation vorwiegend ein Geschäftsfeld für
Kleinstunternehmen, Anbieter von Mediation/Moderation meist solo unterwegs.
Mitarbeiterzahlen der Akteure
akzeptanzatlas.de
34 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
N=484
Interdisziplinarität im Ausbildungs-/Studienhintergrund der Mitarbeiter von Anbietern von
Bürgerbeteiligung in Deutschland
46%
36%
18%
erfüllt nicht erfüllt keine Angabe
Sonstige
Moderation/Mediation
Beteiligungsagentur
Kommunikationsagentur
Unternehmensberatung
Architekturbüro
Planungsbüro
39% 46%
48% 34%
27% 52%
26% 45%
19% 64%
79% 19%
11% 64%
Interdisziplinarität der Teams
nach BranchenAnbieter insgesamt
Mehrheit der Anbieter von Bürgerbeteiligung hat interdisziplinäre Teams,
breites Spektrum von Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern beschäftigt.
Ausbildungshintergrund der Mitarbeiter
Anbieter arbeiten zumeist in interdisziplinären
Teams. Das Spektrum reicht von naturwissen-
schaftlichen Studiengengängen (Biologie,
Geografie) über Sozialwissenschaften (Sozio-
logie, Kommunikationswissenschaft), bis hin
zu sehr einschlägigen Studiengängen wie Pla-
nung und Partizipation oder Mediation sowie
exotisch für diesen Bereich klingenden Stu-
diengängen wie Ökotrophologie und Hotelle-
rie. Von einem einheitlichen Kompetenzprofil
kann nicht ausgegangen werden.
Ø Die unterschiedlichen Herkünfte der
Mitarbeiter machen den Bedarf einheit-
licher Weiterbildungsstandards deutlich.
Ø Der offene Berufszugang schafft Vielfalt,
es mangelt aber an gemeinsamem Wissen
und verbindlichen Kompetenzen.
akzeptanzatlas.de
35 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
N=484
Anbieter von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung, die Mitarbeiter mit Kommunika-
tionsstudium/-Ausbildung beschäftigen
Anbieter insgesamt
46%
36%
46% > 50
31-50 MA
16-30 MA
6-15 MA
2-5 MA
1 MA
Sonstige
Moderation/Mediation
Beteiligungsagentur
Kommunikationsagentur
Unternehmensberatung
Architekturbüro
Planungsbüro
vorhanden nicht vorhanden keine Angabe
86%
39%
76%
57%
62%
12%
9%
32%
20%
30%
23%
31%
72%
78%
35%
16%
49%
81%
38%
9%
4%
39%
65%
34%
9%
30%
22%
58%
20%
Bürgerbeteiligung ist ein heterogenes Berufs-
feld, das von Quereinsteigern geprägt ist. Nur
bei 22% der Anbieter blickt mindestens ein
Mitarbeiter auf ein kommunikations- oder me-
dienwissenschaftliches Studium bzw. eine ein-
schlägige Ausbildung zurück. Besonders Pla-
nungs- und Architekturbüros fehlt es an expli-
zit ausgebildeter Kommunikationsexpertise.
Das hindert die Unternehmen jedoch nicht,
Leistungen in diesem Feld anzubieten.
Je größer die Unternehmen, umso eher be-
schäftigen sie auch akademisch ausgebildete
Kommunikatoren.
Ø Während die Professionalisierung der Un-
ternehmenskommunikation durch immer
mehr Berufseinsteiger mit einschlägigem
Studium zunimmt, kann dies für das Feld
der Beteiligung (noch?) nicht gelten.
In dem stark durch Kommunikation geprägten Handlungsfeld hat nur eine Min-
derheit eine einschlägige Kommunikationsausbildung.
Ausbildungshintergrund der Mitarbeiter
akzeptanzatlas.de
36 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Ausgewiesene Leistungen neben der Bürgerbeteiligung – aufgeschlüsselt nach Branchen der Anbieter
n=418
34%
5%
33%
52%
30%
20%
2%
14%
26%
6%
66%
5%
52%
48%
32%
53%
5%
77%
74%
30%
62%
17%
53%
47%
49%
14%
0%
21%
7%
9%
Stakeholderanalyse Einwendungsmanagement Kommunikationskonzeption
Begleitkommunikation
Begleitkommunikation Evaluation
Techn. Planungsbüro Architekturbüro Unternehmensberatung Kommunikationsagentur Beteiligungsagentur Moderation/Mediation
Begleitkommunikation wird
am häufigsten von Kommuni-
kationsagenturen angeboten.
Doch auch jedes zweite tech-
nische Planungsbüro hat
Begleitkommunikation im
Portfolio.
Evaluation als separate
Leistung führen am öftesten
Beteiligungsagenturen auf,
was auf ein differenziertes
Prozessverständnis schließen
lässt.
Stakeholderanalyse wird
gerade von Planern und
Architekten meist nicht
explizit ausgewiesen.
Spezifische Kommunikationsleistungen bleiben Domäne der Kommunikations-
anbieter, doch auch „Techniker“ trauen sich Kommunikation zu.
Leistungsangebot der Akteure
akzeptanzatlas.de
37 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Anbieter von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung, die Mitarbeiter mit Kommunika-
tionsstudium/-Ausbildung beschäftigen
Anbieter insgesamt
Evaluation
Begleitkommunikation
Beteiligungsmaßnahmen
Kommunikationskonzeption
Einwendungsmanagement
Stakeholderanalyse 34%
36%
38%
21%
27%
32%
43%
43%
41%
59%
52%
47%
erfüllt nicht erfüllt
Eindeutige Kommunikationsleistungen wie
Kommunikationskonzeption und Begleit-
kommunikation zu Beteiligungsmaßnahmen
werden von Unternehmen angeboten, die
keine eindeutig ausgebildete Kommunika-
tionsexpertise durch einschlägig qualifiziertes
Personal nachweisen. Nur jedes fünfte Unter-
nehmen, das Beteiligungsmaßnahmen im An-
gebot hat, weist Kommunikationsexperten im
Haus explizit aus.
Ø Für das Feld der Beteiligung und Projekt-
kommunikation fehlt es an Ausbildungs-
standards. Diese braucht es, um Leis-
tungen vergleichbarer zu machen und
Qualität im Feld der Anbieter zu sichern.
Kommunikation ohne Kommunikatoren – Kommunikationsleistungen werden
ohne ausgewiesene Kommunikationsexpertise angeboten.
Ausbildungshintergrund der Mitarbeiter
akzeptanzatlas.de N=484
38 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Ausgewiesene Leistungen neben der Bürgerbeteiligung – aufgeschlüsselt nach Branchen der Anbieter
n=418
50%
77%
83%
20%
45%
9%
20%
62% 62%
8%
18%
2%
55%
89%
70%
14%
27%
5%
72%
96%
85%
47%
64%
15%17%
81%
88%
7%
12%
0%
Steuerung
Beteiligungsprozess
Konzeption/Organisation
Beteiligungsmaßnahmen
Moderation elektronischePlattform Ergebnisdokumentation Participation Reporting
Techn. Planungsbüro Architekturbüro Unternehmensberatung Kommunikationsagentur Beteiligungsagentur Moderation/Mediation
Organisation und Moderation
von Beteiligungsmaßnahmen
werden am häufigsten explizit
als Leistungen genannt.
Auffällig ist, dass digitale Be-
teiligungsplattformen eine un-
tergeordnete Rolle spielen.
Die öffentliche Berichter-
stattung über Beteiligung
(Participation Reporting) ist
derzeit ein Nischenphäno-
men, doch 15% der Beteili-
gungsageturen bieten es an.
Ø Digitale Plattformen sind
hilfreiches, ergänzendes
Instrument, können phy-
sische Beteiligung aber
nicht ersetzen.
Anbieter von Beteiligungsmaßnahmen bieten zudem am häufigsten auch deren
Konzeption, Organisation und Moderation an.
Leistungsangebot der Akteure
akzeptanzatlas.de
39 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Beteiligungsformate, die von den Anbietern offeriert werden
n=484
Workshop
Infomarkt
Bürgerforum
Zukunftswerkstatt
Runder Tisch
Mediation
Sprechstunde/
Hotline
Sonstiges Format
55 %
24 %
24 %
38 %
12 %
22 %
34 %
27 %
6 %
(Fach-) Dialog
Aus dem gestiegenen Wunsch nach Beteili-
gung haben sich verschiedenste Veranstal-
tungsformate entwickelt, wie Beteiligung um-
gesetzt werden kann. Die verschiedenen Na-
men lassen auch auf die verschiedenen fach-
lichen Herkünfte schließen. So sind Zukunfts-
werkstätten etabliertes Format der Stadtent-
wicklung. Infomärkte sind ein recht junges For-
mat, das beispielsweise aus dem Strom-Netz-
ausbau bekannt ist. Einerseits zeigt sich eine
Formatvielfalt, andererseits können sich die
Formate auch inhaltlich ähneln.
Ø Bürger*innen werden auf diese Weise mit
verschiedenen Formattiteln und -varianten
konfrontiert, bei denen nicht immer klar
ist, wie Beteiligung abläuft und was
Beteiligte davon erwarten können.
Bürgerbeteiligung weist ein vielfältiges Spektrum von Formaten auf. Was die
einzelnen Formate ausmacht, geht nicht immer aus dem Titel hervor.
Leistungsangebot der Akteure
akzeptanzatlas.de
40 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Formate, die von den Anbietern offeriert werden – geordnet nach Branchen der Anbieter
Technische Planungsbüros
61%
29%
28%
46%11%15%
36%
5%
Workshop
Infomarkt
Bürgerforum
Zukunfts-
werkstatt
Runder
Tisch
Mediation
(Fach-)
Dialog
Sprechstunde/
Hotline
48%
14%
12%
32%
0%
14%
18%
2%
Workshop
Infomarkt
Bürgerforum
Zukunfts-
werkstatt
Runder
Tisch
Mediation
(Fach-)
Dialog
Sprechstunde/
Hotline
59%
14%
16%
23%5%
23%
50% 2%
Workshop
Infomarkt
Bürgerforum
Zukunfts-
werkstatt
Runder
Tisch
Mediation
(Fach-)
Dialog
Sprechstunde/
Hotline
42%
26%
28%
23%
14%
14%
26%
7%
Workshop
Infomarkt
Bürgerforum
Zukunfts-
werkstatt
Runder
Tisch
Mediation
(Fach-)
Dialog
Sprechstunde/
Hotline
68%
32%
34%
45%19%32%
38%
15%
Workshop
Infomarkt
Bürgerforum
Zukunfts-
werkstatt
Runder
Tisch
Mediation
(Fach-)
Dialog
Sprechstunde/
Hotline 49%
32%
30%
44%21%
72%
33%
0%
Workshop
Infomarkt
Bürgerforum
Zukunfts-
werkstatt
Runder
Tisch
Mediation
(Fach-)
Dialog
Sprechstunde/
Hotline
Kommunikationsagenturen
Architekturbüros Unternehmensberatungen
Beteiligungsagenturen Mediation/Moderation
n=191 n=50 n=44
n=43
n=47 n=43
Die Vorliebe zum Format Work-
shop zeigt sich branchenüber-
greifend. Ähnlich beliebt ist die
Zukunftswerkstatt. Das formal
spezifische Angebot der Media-
tion wird zumeist von Media-
tionsspezialisten angeboten.
Unternehmensberatungen bie-
ten gerne (Fach-) Dialoge an.
Ø Eine branchenübergreifen-
de Verständigung erscheint
sinnvoll, die klärt, ob die
verschiedenen Branchen
ein ähnliches Verständnis
von den Formaten haben
und welche Qualitätsmaß-
stäbe jeweils anzulegen
sind.
Gemeinsame Vorliebe der Anbieter für Workshops. Doch geht aus dem
Formattitel nicht hervor, wieviel Beteiligung enthalten ist.
Leistungsangebot der Akteure
akzeptanzatlas.de
41 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Branding von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung
Bürgerbeteiligung
Beteiligungsverfahren
Beteiligungsprozess
Partizipation
BeteiligungModeration & Mediation
Öffentlichkeitsbeteiligung
Bürgerdialog
BürgerbeteiligungsprozessDialogverfahren Dialog & Beteiligung
Dialog
Bürgerbeteiligungsverfahren
Beteiligung & Moderation
Partizipationsverfahren
Akzeptanzmanagement
Akzeptanzkommunikation
Akteursbeteiligung
Öffentlichkeitsarbeit
Beteiligungsformate
Projektkommunikation
n=484
Bürgerbeteiligung 159
Beteiligungsprozess 41
Beteiligungsverfahren 32
Partizipation 25
Moderation & Mediation 24
Beteiligung 24
Öffentlichkeitsbeteiligung 18
Bürgerbeteiligungsprozess 10
Dialogverfahren 10
Akzeptanzmanagement 4
Akzeptanz 2
Akzeptanzkommunikation 2
Anzahl Nennungen ausgewählter Begriffe
Bürgerbeteiligung ist die am häufigsten genutzte Bezeichnung für Leistungen in
diesem Feld. Akzeptanz ist Ziel, aber nur selten Label für die Angebote.
Leistungsangebot der Akteure
Bürgerbeteiligung ist die mit
Abstand häufigste Bezeich-
nung von Leistungen in
diesem Feld. Labels rund um
den Begriff der Akzeptanz
nutzen nur wenige. Auch der
Partizipationsbegriff scheint
zu sperrig für ein eingängiges
Branding des Angebots.
Ø Bürgerbeteiligung könnte
derart beliebt sein, weil
der Begriff bei den zu be-
teiligenden Bürgern hohe
Anerkennung genießen
dürfte. Der Akzeptanzbe-
griff erscheint wohl als zu
wenig ergebnisoffen.
akzeptanzatlas.de
42 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Fazit3
43 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
Fazit
Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation in Deutschland brauchen
Qualitätsstandards und eine Professionalisierung des Berufsfeldes.
Beteiligungsprozesse enttäuschen die in sie gesetzten kommu-
nikativen Erwartungen vielfach. Ein Drittel der Erwartungen wur-
de nicht erfüllt. Dies auch, weil vielfach unklar bleibt, welches
Ausmaß an Beteiligung möglich ist. Die Vielzahl der Formattitel
(Workshop, Zukunftswerkstatt, Info-Markt) trägt zur Verwirrung
und nicht zur Klarheit bei.
Ø Es braucht mehr Klarheit darüber, wieviel Einfluss
Beteiligte in einem Verfahren tatsächlich nehmen können.
Ø Darüber hinaus bedarf es verbindlicher Richtlinien, über
die sich die Anbieter von Beteiligungsprozessen verstän-
digen müssen, die einen Rahmen für ein gute Praxis im
Feld definieren. Basis ist zunächst der Deutsche Kommuni-
kationskodex. Auf ihn aufbauend sollten spezifische
Regelungen für Beteiligungsverfahren getroffen werden.
Ø Nur so kann es gelingen, Erwartungen in Beteiligungspro-
zesse nicht weiter zu enttäuschen und Beteiligte zu moti-
vieren, überhaupt an Beteiligungsprozessen teilzunehmen.
Während sich das Berufsfeld der strategischen Kommunikation
zusehends professionalisiert – sichtbares Kennzeichen sind
etwa die entstandenen spezifischen Studiengänge – kann für
das Feld der Beteiligung hiervon keine Rede sein. Vielfach
werden Leistungen sogar von technischen Planungs- und
Architekturbüros „fachfremd“ angeboten.
Ø Für Kommunikation gibt es aus guten Gründen keinen
geregelten Berufszugang. Kommunikator ist, wer
erfolgreich am Markt seine Leistungen anbieten kann. Die
Kommunikationsbranche muss sich herausgefordert
sehen, im Wettbewerb mit fachfremden Akteuren die
überzeugenderen Konzepte anzubieten.
Ø Zudem braucht es Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
(z.B. innerhalb von Studiengängen, Fortbildungen), in
denen zentrale Kompetenzen geschult und Regeln einer
guten Praxis vermittelt werden.
Ø Diese sind im Berufsfeld zu diskutieren und zu entwickeln.
Schlussfolgerung I
Qualitätssicherung
Schlussfolgerung II
Professionalisierung
44 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas
www.akzeptanzatlas.de

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Deutscher Akzeptanzatlas: Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation sowie ihren Anbietern

  • 1. 1 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Deutscher Akzeptanzatlas Felix Krebber Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation sowie ihren Anbietern akzeptanzatlas.de | #akzeptanzatlas Hochschule Pforzheim, Business School Master Corporate Communication Management (M.Sc.) In Zusammenarbeit mit:
  • 2. 2 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Deutscher Akzeptanzatlas Vorgeschlagene Zitation (APA): Krebber, F. (2019): Deutscher Akzeptanzatlas. Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation sowie ihren Anbietern. Pforzheim: Hochschule Pforzheim, Business School. Online verfügbar unter akzeptanzatlas.de. Kurzbeleg bei Entnahme von Grafiken: Deutscher Akzeptanzatlas (2019) Pforzheim, September 2019 Aufgenommen in die Deutsche Digitale Bibliothek. CC BY-SA 4.0 Felix Krebber Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation sowie ihren Anbietern Unter Mitarbeit von Anna Carina Fodi, Julia Alexandra Fraas, Sarah Götzke, Jasmina Sophie Klein, Emily Krüger, Tim Kullmann, Lisa Obermann, Bastian Panni, Steffen Preuninger, Theresa Rappensperger, Lea Strottner, Ruth Tebartz, Sonja Wahl und Nico Ziesel.
  • 3. 3 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Inhalte Vorworte, Überblick, Management Summary0 Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation in den Medien1 Anbieter von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung2 Fazit3 4 8 28 42
  • 4. 4 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Technologiefortschritt trifft auf mentale Besitzstandswahrung Geleitwort von Sybille Höhne und Ulf Mehner Deutschland erlebt einen enormen Veränderungs- und Transformationsprozess: Mit diesem Satz be- ginnt fast jeder Aufsatz zu Digitalisierung, Medien und Wirtschaft. Der anhaltende Einzug der Techno- logie in den Alltag aller geht mit Folgen für die Arbeitswelt und die Kommunikation im demokratischen Gemeinwesen einher. Sybille Höhne und Ulf Mehner Vorsitzende des Arbeitskreises Akzeptanzkommunikation der Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG). akzeptanzkommunikation@dprg.de Doch zunehmende Automatisierung, eine digitale, datenge- triebene Wirtschaft und der gleichzeitige gesellschaftliche Wandel treffen auf ein ausgeprägtes Beharrungsvermögen und fehlenden Veränderungswillen großer gesellschaftlicher Gruppen. Die Technikskepsis oder gar -feindlichkeit tritt im Diskurs immer wieder zu Tage: Sei es die Datenschutzgrund- verordnung, Angst vor 5G-Mobilfunkfrequenzen, die Einfüh- rung der elektronischen Gesundheitskarte, ethische Fragen um Bio- und Gentechnik, die infrastrukturellen Veränderun- gen im Kontext der neuen Mobilität und des autonomen Fah- rens oder der Ausbau technischer Infrastrukturen wie Netze und Zugstrecken. Es mag komisch und wie eine selbsterfüllende Prophezeiung klingen, doch: Kommunikation leistet bei der Auflösung der beschriebenen Dilemmata einen wesentlichen Beitrag. Bereits seit Jahren erkennen vor allem Vorhabenträger und Investoren aber auch der Staat Strategien und Wege der Ak- zeptanz- und Projektkommunikation als eine Möglichkeit, Menschen mitzunehmen und für Zustimmung zu sorgen. Kommunikation ist hier Lösungskompetenz. Immer mehr Kommunikationsexperten und andere Fachleute tummeln sich in diesem Umfeld, häufig unter dem Dach der Partizipation. Von daher existiert eine Akteurspluralität, ohne dass jedoch Einigkeit zu Standards und Grundlagen herrscht. Umso wichtiger ist es, Akzeptanzkommunikation mit empi- rischer Expertise zu begleiten. Der Deutsche Akzeptanzatlas ist solch eine Grundlagenstudie, die es ausdrücklich zu be- grüßen gilt. Und: Es ist Aufgabe und Pflicht eines Branchen- verbandes wie der DPRG, seine Erkenntnisse an seine Mitglieder zu vermitteln.
  • 5. 5 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Neues entdecken, Bestehendes verbessern Geleitwort von Prof. Dr. Felix Krebber Er gibt einen systematischen Überblick über den Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation in der Bun- desrepublik Deutschland und beleuchtet damit eines der zentralen Handlungsfelder einer neuen Disziplin des Kommu- nikationsberufsfeldes – der Akzeptanzkommunikation. Analysiert wurden hierbei die kommunikativen Erwartungen an Beteiligungsprozesse. Außerdem bringt der Deutsche Akzeptanzatlas Licht ins Dunkel, welche Akteure eigentlich Leistungen in diesem Feld anbieten. Die Befunde zu beiden Fragen sind wichtige Grundlage eines fundierten Austauschs über eine gute Praxis der Bürgerbeteiligung, wie sie der Arbeitskreis Akzeptanzkommunikation der Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG) sehr engagiert führt. Dem Arbeitskreis und seinen Mitgliedern, die ich als Gründungsmitglied von Beginn an begleiten darf, danke ich für die wertvollen Impulse und die Bereitschaft, als Kooperationspartner diese Studie ideell zu unterstützen. Danken möchte ich außerdem den Studierenden aus dem Master Corporate Communication Management an der Business School der Hochschule Pforzheim, die an dieser Studie tatkräftig mitgearbeitet haben. Ohne sie wäre die Analyse von 130 Tages- und Wochenzeitungen sowie das Auffinden und Auswerten von 484 Akteuren nicht möglich gewesen. Ihnen als Leser*in danke ich für das Interesse und freue mich auf den Austausch über bessere Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation in Deutschland. Prof. Dr. Felix Krebber Hochschule Pforzheim Business School felix.krebber@hs-pforzheim.de Atlanten sind faszinierend. Mit dem Finger in die Ferne reisen und Neues entdecken. Oder (vermeintlich) Bekanntes aus einer neuen Perspektive kennen lernen. Beides ermöglicht der Deutsche Akzeptanz- atlas, der nun zum ersten Mal vorliegt.
  • 6. 6 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Untersuchungsanlage Studienhintergrund und Erkenntnisinteresse Maßnahmen und Akteure der Akzeptanzkommunikation im Blickpunkt Hintergrund: Definition Akzeptanzkommunikation „ “ Definition des Arbeitskreises Akzeptanzkommunikation der DPRG, zitiert nach Krebber (2020) 1 Forschungsfragen Wie werden Dialog- und Beteiligungsformate als Maßnahmen der Akzeptanzkommuni- kation aus kommunikativer Sicht bewertet? Welche Akteure bieten im Feld der Akzeptanz- kommunikation welche Leistungen an? 2 1 2 Standardisierte Medieninhaltsanalyse von 130 überregionalen, regionalen- und lokalen Tages- und Wochenzeitungen. Desk-Research und Medieninhaltsanalyse der Online-Angebote von 484 Anbietern von Leistungen der Akzeptanzkommunikation. „Akzeptanzkommunikation ist ein Handlungsfeld strategischer Kommu- nikation, das der Legitimation von Organisationen (Unternehmen, Verbände, Vereine) und ihrem Handeln dient. Ziel ist es, technologische, gesellschaft- liche, sowie Industrie- und Infrastrukturprojekte in Einklang mit gesellschaft- lichen Erwartungen zu realisieren. Besondere Relevanz bekommt Akzeptanz- kommunikation immer dann, wenn Organisationsziele potenziell oder fak- tisch im Konflikt zu Wertvorstellungen in der Gesellschaft stehen. Akzeptanz- kommunikation verwendet sämtliche Kommunikationsinstrumente, insbe- sondere Dialog- und Beteiligungsformate. Zentrale Aufgaben sind die früh- zeitige Identifikation und Analyse von internen und externen Stakeholdern sowie ihrer Erwartungen, die Konzeption, Realisation und Evaluation geeig- neter Kommunikationsmaßnahmen, Interessenvertretung im öffentlichen Raum sowie die Beratung des (Top-) Managements hinsichtlich der Akzepta- bilität von Projekten von Anfang an. Akzeptanzkommunikation ist nicht zwin- gend eine eigene Funktion, sondern Querschnittsaufgabe professioneller Kommunikation. Im Handlungsfeld sind Kommunikator*innen in Agenturen und Beratungen sowie Unternehmen, Verbänden und Vereinen tätig.“
  • 7. 7 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Management Summary Bürgerbeteiligung: Oft wird nur ein Mindestmaß geboten, Beteiligte vermissen Einfluss und sehen sich in vielen Erwartungen enttäuscht. THEMEN: Smart Cities, Mieten, Mobilität – Beteiligungsdebatte begleitet Mega-Themen Stadtentwicklung und Bau ist das Thema, in dessen Kontext die meisten kommunikativen Erwartungen an Beteiligungsprozesse in den untersuchten Zeitungen geäußert wurden. Damit begleitet die Debatte um Bürgerbeteiligung die großen Themen unserer Zeit: Wohnungsbau und Mietpreise in den Großstädten, Mobilität und Digitalisierung in den Smart Cities und – nach wie vor – die Energiewende. ERWARTUNGEN: Einfluss, Transparenz, Repräsentativität – klare kommunikative Erwartungen an private Vorhabenträger und die öffentliche Hand Häufigste Erwartung ist, Hinweise zur Projektgestaltung abgeben zu können, in einem ergebnisoffenen, transparenten und frühzeitigen Verfahren. Interessenkonflikte sind evident. Private Vorhabenträger wollen Projekte umsetzen, eine Nullvariante kann für sie kaum Diskussionsgegenstand sein. Ihre Verantwortung ist es, mit die- sem Interesse transparent umzugehen. Die öffentliche Hand muss Demokratie erlebbar machen, Entscheidungen breiter legitimieren – mit gut angelegten Verfahren. VORAUSSETZUNGEN: Beteiligung schafft Transparenz – und muss transparent ablaufen Beteiligung hat die Chance, die Expertise der Beteiligten nutzbar zu machen und Beteiligte über Projekte zu informieren. So entsteht mehr Transparenz für alle. Gleich- zeitig müssen Verfahren selber transparent ablaufen – erwarten die Stakeholder. Transparenz ist die fünfthäufigste Forderung über alle Projekte hinweg. So gehört zu Transparenz auch Klarheit darüber, in welchem Umfang Beteiligung ermöglicht wird. Wird lediglich informiert oder darf mitentschieden werden? ANBIETER: Beteiligung wird überwiegend „branchenfremd“ angeboten – technische Planungs- und Architekturbüros oft ohne interdisziplinäre Teams am Markt Häufigste Anbieter von Bürgerbeteiligung sind mit Abstand technische Planungsbüros und Architekturbüros, also Akteure, bei denen Kommunikation nicht zur Kern- kompetenz gehört. 39% der Planungsbüros und 48% der Architekturbüros sind zudem ohne interdisziplinäres Team (z.B. Politik- oder Kommunikationswissenschaft- ler) am Markt. Der offene Berufsfeldzugang im Feld der Kommunikation macht es möglich. Offen ist, ob die Anbieter diese Leistungen kompetent anbieten können. QUALITÄT: Qualität von Beteiligung durchwachsen – oft nur Mindestniveau, viele Erwartungen in die Zukunft Der Status quo von Beteiligung ist mit Blick auf erfüllte kommunikative Erwartungen sehr durchwachsen. Zwar wird ein Drittel der geäußerten Erwartungen erfüllt, ein weiteres Drittel jedoch enttäuscht. Das dritte Drittel ist auf die Zukunft bezogen – also Versprechen oder Hoffnung. Das positive Bild der erfüllten Erwartungen trübt, dass es hier meist darum ging, überhaupt Hinweise abgeben zu können. Dass Hinweise integriert werden – bestes Mittel für Akzeptanz – wird selten berichtet. 1 2 3 4 5
  • 8. 8 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Status quo von Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation Befunde aus der Medien- inhaltanalyse 1
  • 9. 9 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Das vollständige Mediensample: Titel der Medien und Erscheinungsorte nach Bundesländern TITEL: Aachener Nachrichten, Aachener Zeitung, Aarbote, Alb Bote, Allgemeine Laber Zeitung, Allgemeine Zeitung, Allgemeine Zeitung Mainz, Bad Oyenhausener Kurier, Badische Zeitung, Bayerische Rundschau, Bergedorfer Zeitung, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, Bielefelder Tagblatt, Bonner General-Anzeiger, Bürstädter Zeitung, Calenberger Zeitung, Coburger Tageblatt, Darmstädter Echo, Deister-Anzeiger, Der Havelländer, Der Tagesspiegel, Die Kitzinger, Die Tageszeitung (taz), Donau Post, Dresdner Neueste Nachrichten, Engerscher Anzeiger, Flämig-Echo, Frankfurter Neue Presse, Fränkischer Tag, Freie Presse, General-Anzeiger, Gießener Anzeiger, Göttinger Tageblatt, Groß-Gerauer Echo, Gütersloher Zeitung, Haller Tagblatt, Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost, Handelsblatt, Hannoversche Allgemeine, Heilbronner Stimme, Heuberger Bote, Höchster Kreisblatt, Hofheimer Zeitung, Hohenloher Tagblatt, Hohenzollerische Zeitung, Idsteiner Zeitung, Kieler Nachrichten, Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Rundschau, Lampertheimer Zeitung, Landshuter Zeitung, Lausitzer Rundschau, Lauterbacher Anzeiger, Leine Zeitung, Leipziger Volkszeitung, Lindauer Zeitung, Lingener Tagespost, Lübecker Nachrichten, Main Post, Main-Spitze, Main-Taunus-Kurier, Märkische Allgemeine, Meller Kreisblatt, Metzinger Uracher Volksblatt, Mittelbayerische Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung, Moosburger Zeitung, Münchner Merkur, Münchner Abendzeitung, Nahe-Zeitung, Neue Osnabrücker Zeitung, Neue Presse, Neue Westfälische, Neue Württembergische Zeitung, Neuss-Grevenbroicher Zeitung, Nordbayerischer Kurier, Norddeutsche Neueste Nachrichten, Nordhannoversche Zeitung, Nordwest-Zeitung, Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung, Oberhessische Zeitung, Odenwälder Echo, Öffentlicher Anzeiger, Osnabrücker Zeitung, Ostsee-Zeitung, Ostthüringer Zeitung, Paderborner Kreiszeitung, Passauer Neue Presse, Potsdamer Neueste Nachrichten, Potsdamer Tageszeitung, Reutlinger General-Anzeiger, Reutlinger Nachrichten, Reutlinger Zeitung, Rhein-Hunsrück Zeitung, Rheinische Post, Rhein-Lahn-Zeitung, Rhein-Zeitung, Rundschau für den Schwäbischen Wald, Rüsselsheimer Echo, Saarbrücker Zeitung, Sächsische Zeitung, Schwäbische Zeitung, Schweriner Volkszeitung, Solinger Morgenpost, Straubinger Tagblatt, Südhessen Woche, Südkurier, Südwest Presse, Taunus Zeitung, Thüringer Allgemeine, Thüringische Landeszeitung, Tölzer Kurier, Trierischer Volksfreund, Trossinger Zeitung, Warburger Zeitung, Westdeutsche Zeitung, Westerwälder Zeitung, Westfalen-Blatt, Westfälisches Volksblatt, Wetzlaer Neue Zeitung, Wiesbadener Kurier, Wiesbadener Tagblatt, Wolfsburger Allgemeine, Wormser Zeitung, Wörther Anzeiger, Zeit Online, Zeitung für das Lübecker Land. Datenquelle: wiso-net-Datenbank BUNDESLÄNDER: Baden-Württemberg: Crailsheim, Freiburg, Gaildorf, Göppingen, Hechingen, Heilbronn, Konstanz, Lauterbach, Metzingen, Münsingen, Ravensburg, Reutlingen, Ulm, Bayern: Bad Kissingen, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Landshut, München, Nürnberg, Passau, Regensburg, Schweinfurt, Straubing, Würzburg, Berlin: Berlin, Bremen: keine Quellen, Hamburg: Hamburg, Bergedorf, Brandenburg: Potsdam, Cottbus, Hessen: Bad Schwalbach, Bürstadt, Darmstadt, Frankfurt am Main, Gelnhausen, Gießen, Hochheim, Hofheim, Lampertheim, Rüsselsheim am Main, Usingen, Wetzlar, Wiesbaden, Mecklenburg-Vorpommern: Neubrandenburg, Schwerin, Rostock, Niedersachsen: Bad Essen, Göttingen, Hannover, Lingen, Meppen, Oldenburg, Osnabrück, Peine, Wolfsburg, Nordrhein- Westfalen: Aachen, Bielefeld, Bonn, Düsseldorf, Köln, Neuss, Solingen, Rheinland-Pfalz: Koblenz, Mainz, Simmern, Trier, Worms, Saarland: Saarbrücken, Sachsen: Chemnitz, Dresden, Leipzig, Torgau, Sachsen-Anhalt: Halle, Schleswig-Holstein: Kiel, Lübeck, Segeberg, Thüringen: Erfurt, Gera, Weimar. Bewertungen der Kommunikation und Bürgerbeteiligung wurden bundesweit in überregionalen Medien sowie Regionalzeitungen und Lokalteilen untersucht. Erscheinungsorte bundesweit verteilt 130 Zeitungen 823 Artikel zu Kommuni- kation 4.554 analysierte Artikel 1.362 Bewer- tungen Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse akzeptanzatlas.de Ø Gesucht wurde nach Artikeln zu den Stich- worten Beteiligungsprozess und Bürgerbetei- ligung in überregionalen, regionalen und lokalen Medien über eine Presse-Datenbank Ø Bundesweite Abdeckung, Ausnahme Bremen Ø Komplette Jahrgänge 2016, 2017, 2018
  • 10. 10 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Prozessbezogene Erwartungen PROZESSGESTALTUNG: Transparenz, Öffentlichkeit von Veranstaltungen, Nachvollziehbarkeit der Prozessschritte, klare Definition des Diskussionsgegenstandes, Klarheit über Mitgestaltungsmöglichkeit, Dokumentation der Diskussions- ergebnisse, Dokumentation über Implementierungsgrad der Beteiligungsergebnisse in Projektgestaltung. EINFLUSS: Ergebnisoffenheit, tatsächlicher Entscheidungsspielraum/Entscheidungsmöglichkeit zwischen Alternativen, Implemen- tierung von Stakeholdervorschlägen in Projektgestaltung. ORGANISATION: gut zugängliche Räumlichkeiten, angemessene Bewirtung, technische Erreichbarkeit digitaler Plattformen. FORMAT: geeignetes Veranstaltungsformat/Methode/digitale Plattform, Gesprächsmöglichkeiten mit Fachexperten, unabhängige Moderation. TEILNEHMERKREIS: Repräsentativität der Teilnehmer, einflussreiche Repräsentanten des Vorhabenträgers; klare, nachvollziehbare Rollenverteilung der Vertreter des Vorhabenträgers. ZEITPUNKT: Frühzeitigkeit, Proaktivität (Initiative geht von Vorhabenträger aus), Kontinuität im Prozess, Verzahnung formeller und informeller Verfahren. KOMPETENZ der Prozessbeteiligten (Befähigung der Beteiligten durch gemeinsame Informationsbasis, Schaffung einer gemeinsamen Problemdefinition, Methodenkompetenz des Moderators/der Moderatorin). Regelmäßige EVALUATION des Prozesses + Optimierung der Maßnahmen BEGLEITENDE PROJEKTKOMMUNIKATION: angemessener Kommunikationsstil (Verständlichkeit, Deutlichkeit (keine Umschweife), Sachlichkeit im Argumentationsstil), angemessene begleitende interpersonale Kommunikation (Erreichbarkeit des Vorhabenträgers über verschiedene Kommunikationskanäle, Erreichbarkeit von Fachexperten über verschiedene Kommunikationskanäle, Erreichbarkeit von Fachexperten im persönlichen Gespräch, Möglichkeit vertraulicher Gespräche), angemessene begleitende medienvermittelte Kommunikation (Aktualität der Information, Geeignete Medienwahl/Vielfalt der Kanäle, angemessener Umfang der Information, Ausgewogenheit der Argumentation) Ethisch-normative Erwartungen WAHRHAFTIGKEIT: ernsthaftes Prüfen/Eingehen auf Vorschläge, Verlässlichkeit/Einhalten von Zusagen, Verantwortungs- übernahme bei Fehlern, Wertschätzung der Kommunikationspartner/respektvoller Umgang, Verfahrensgerechtigkeit, Kom- promissbereitschaft/einvernehmliche Lösung/Einigungswille, Freiwilligkeit der Kommunikation Kommunikative Erwartungen aus zahlreichen Studien und Quellen wurden zusammengetragen und bilden Kategorien für die Inhaltsanalyse. Wissenschaftliche Quellen Beiträge Zivilgesellschaft Wirtschaft und Berufsverbände Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse
  • 11. 11 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Kommunikative Erwartungen in Tageszeitungen wurden identifiziert und ausgewertet. Hier einige Beispiele, wie Aussagen codiert wurden. Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse „Entschieden ist noch gar nichts. Das war der Auftakt der Bürgerbeteiligung , bei der verschiedene, mögliche Varian- ten vorgestellt wurden. Diese werden wir nun im Prozess mit Onlinedialog und Bürgerwerkstätten weiter vertiefen. In dem gezeigten Spektrum von 6000 bis 10 000 Wohnungen ist alles möglich.“ ➤ Ergebnisoffenheit (erfüllt) Der Tagesspiegel, 12.03.2018 über die Entwicklung eines Stadtquartiers in Blankenburg „Wird die Einrichtung einer Fußgängerzone in der Sendlinger Straße zu einem endlosen Verschiebebahnhof? Der BA Altstadt-Lehel [Bezirksausschuss, Anm. F.K.] möchte vor einer Entscheidung zunächst einen Workshop durchführen - mit offenem Ergebnis.“ ➤ Ergebnisoffenheit (auf die Zukunft gerichtet) Münchner Merkur, 21.01.2016 über die Umgestaltung von Teilen der Sendlinger Straße zur Fußgängerzone „Die Stadtverwaltung täte besser daran, den Bedenken und Sorgen der Bürger mit Offenheit und Transparenz zu begegnen. Einen Kinderspielplatz räumen zu wollen, um die Unterbringungsquote des Landratsamtes zu erfüllen, mag kaufmännisch betrachtet sinnvoll sein. Aber um das emotionale Verständnis zu gewinnen, muss man mit offenen Karten spielen.“ ➤ Transparenz (nicht erfüllt) Südkurier, Lokalausgabe Radolfzell, 02.06.2018 über die Umnutzung eines Spielplatzgeländes „Er äußerte den Verdacht, dass die Runde von Anfang an dafür benutzt werden sollte, den Beteiligungsprozess in die Richtung der Interessen der Firma [Name] zu lenken. [...] Dass die Null-Variante kein Thema sein dürfe, sei zu Beginn der Arbeit nicht gesagt worden, bemängelt [Name].“ ➤ tatsächlicher Entscheidungsspielraum (nicht erfüllt) Hohenloher Tagblatt (Südwestpresse), 26.05.2018 über den Beteiligungsprozess zu einem privaten Steinbruch
  • 12. 12 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas In 459 Projekten bundesweit wurde die Art und Weise der Projektkommunika- tion thematisiert. Die Projekte bilden die großen Themen dieser Zeit ab. 459 Projekte wurden analysiert, die meis- ten befanden sich in Baden-Württemberg SH: 9 MV: 7 HH: 9HB: 0 NI: 28 SN: 19 ST: 3 BB: 12 BE: 23 NW: 89 HE: 68 TH: 6 BY: 52 BW: 108 SL: 2 RP: 24 Bau und Stadtentwicklung: 991 Transport und Verkehr: 169 Sonstiges: 83 Energieprojekte: 70 Wasser und Entsorgung: 29 Nicht definierbar: 15 Naturschutz: 12 Technologie: 5 Kommunikative Erwartungen nach Projekt- typen, bei denen sie geäußert wurden: Der Hauptteil der Erwartungen wurde in Bau- und Stadtentwicklungsprojekten geäußert, 169 in Projekten aus dem Feld Transport und Verkehr. 70 in Energieprojekten (z.B. Strom- leitungsbau). Die meisten Projekte stammen aus Baden-Württemberg (108). Ø Die Projekte bilden die großen Themen dieser Zeit ab, die öffentlich kontrovers verhandelt werden. Hinter Bau- und Stadtentwicklungsprojekten stehen Fra- gen von Wohnungsbau und Mietpreisen oder Systemen für die Smart Cities der Zukunft. Transport- und Verkehrsprojekte weisen auf die Mobilitäts-, Energiepro- jekte auf die Energiewende hin. Die Pro- jekte stehen also inmitten aktueller Dis- kurse, die Beteiligung notwendig machen. akzeptanzatlas.de Studiensteckbrief Medieninhaltsanalyse akzeptanzatlas.de
  • 13. 13 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Häufigste Erwartung bei Beteiligungsverfahren ist, sich einbringen zu können – in einem ergebnisoffenen, frühzeitigen und transparenten Prozess. Abgabe von Hinweisen zur Projektgestaltung, 152 Ergebnisoffenheit, 97 Frühzeitigkeit, 92 Repräsentativität der Teilnehmer, 91 Transparenz, 86 Implementierung von Vorschlägen, 70 Öffentlichkeit der Veranstaltung, 56 ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge, 48 Wahrhaftigkeit, 39 angemessener Umfang der Information, 38 Die 10 häufigsten Erwartungen an Beteiligungsprozesse und die Anzahl ihrer Nennung. Prozessbezogene Erwartungen Ethisch-normative Erwartungen N = 1.369 Die meisten geäußerten kommunikativen Erwartungen an Bürgerbeteiligung betreffen den Beteiligungsprozess selbst. Am häufigsten wird die Erwartung genannt, sich überhaupt einbringen zu können (152 Nennungen). Die zweithäufigste Erwartung der Ergebnisoffenheit (97) zeigt, dass Beteiligten nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden wollen, sondern Einfluss nehmen möchten. Dies zeigt sich auch an der Erwartung, dass Vorschläge tatsächlich implementiert werden (70). Der Wunsch nach Transparenz ist auch so zu verstehen, dass von Anfang an klar sein soll, in welchem Maße in dem Beteiligungsverfahren Einfluss genommen werden kann. Dies ist auch eine Frage der Wahrhaftigkeit. Ø Beteiligungsprozesse sind oft eingebettet in strategische Kommunikation, um dabei zu helfen, Projekte umzuset- zen. Dies ist legitim, wenn den Beteiligten von Anfang an das Ausmaß des Einflusses deutlich gemacht wird, der genommen werden kann. Wahrhaftigkeit darüber wäre eine bedeutsame berufsethische Leitlinie. Erwartungen an Beteiligungsprozesse akzeptanzatlas.de
  • 14. 14 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Beteiligung geht oft nicht über die Selbstverständlichkeit, Hinweise abgeben zu können, hinaus. Zudem wird häufig von enttäuschten Erwartungen berichtet. Die 10 häufigsten Erwartungen an Beteiligungsprozesse und die Anzahl ihrer Nennung. 11 6 4 6 5 5 2 3 84 14 23 36 20 25 26 17 1 7 20 29 30 24 27 14 14 16 29 20 37 48 35 25 34 26 16 15 7 8 Abgabe von Hinweisen zur Projektgestaltung Ergebnisoffenheit Frühzeitigkeit Repräsentativität der Teilnehmer Transparenz Implementierung von Vorschlägen Öffentlichkeit der Veranstaltung ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge Wahrhaftigkeit angemessener Umfang der Information erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen N = 1.369 Erfüllte und enttäuschte kommunikative Erwartungen Nur etwa jede dritte kommunikative Erwartung wurde erfüllt. In zwei weiteren Dritteln wird enttäuscht oder auf die Zukunft gehofft bzw. vertröstet 74 432 437 426 erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen N =1.369 Erwartungen an Beteiligungsprozesse Der häufigsten Erwartung, überhaupt Hinwei- se zur Projektgestaltung abgeben zu können, werden Beteiligungsprozesse mehrheitlich ge- recht. Bei der Art und Weise, wie mit Beteilig- ten und ihren Vorschlägen umgegangen wird, offenbaren sich Defizite. akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
  • 15. 15 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas prozessbezogene Erwartungenethisch-normative Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz Ernsthaftigkeit und Wahrhaftigkeit sind die häufigsten ethisch-normativen For- derungen. Das betrifft auch Offenheit über (Mit-) Entscheidungsspielräume. erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen Geäußerte Erwartungen in Bezug auf ethisch-normative Aspekte von Beteiligungs- verfahren 2 2 2 2 2 1 17 3 1 9 3 16 5 3 29 16 8 1 15 16 11 5 1 7 15 1 1 6 6 4 5 ethisch-normative Erwartung (Allgemein/Sonstige) Wahrhaftigkeit ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge Verlässlichkeit Verantwortungsübernahme bei Fehlern Wertschätzung/Umgang Verfahrensgerechtigkeit Kompromissbereitschaft Freiwilligkeit der Kommunikation Erwartungen an Beteiligungsprozesse Ethisch-normative Erwartungen wurden ver- gleichsweise selten geäußert. Beteiligte erwar- ten vor allem, dass ernsthaft auf Vorschläge eingegangen wird und der Vorhabenträger wahr- haftig kommuniziert. Doch gerade bei der Wahr- haftigkeit wurden die Beteiligten überwiegend enttäuscht. Und auch bei der Ernsthaftigkeit des Vorhabenträgers stehen 17 erfüllten 16 nicht erfüllte Erwartungsäußerungen gegen- über. 15 davon waren auf die Zukunft gerichtet. Ø Ehrlichkeit im Umgang mit Beteiligten ist für Partizipation zentral: Beispielsweise darüber, wie mit den eingebrachten Vorschlägen weiter verfahren wird. Offenheit von Anfang an über den Entscheidungsspielraum hilft, Enttäuschungen zu vermeiden. Dies stärkt auch die Wahrnehmung von Wertschätzung. N = 1.362akzeptanzatlas.de
  • 16. 16 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas prozessbezogene Erwartungenethisch-normative Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz Transparenz ist die häufigste Erwartung in Bezug auf den Prozess. Beteiligung schafft Transparenz über Projekte – und muss selbst transparent ablaufen. erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die Prozessgestaltung von Beteiligungs- verfahren 5 1 1 2 11 20 26 2 3 1 13 7 27 14 12 8 8 0 4 34 16 11 1 9 13 Prozessgestaltung allgemein/Sonstiges Transparenz Öffentlichkeit der Veranstaltung Nachvollziehbarkeit Prozessschritte klare Definition des Diskussionsgegenstandes Klarheit über Mitgestaltungsmöglichkeiten Dokumentation der Diskussionsergebnisse Erwartungen an Beteiligungsprozesse Transparenz als eine der oft im Kontext von Be- teiligung genannten Erwartungen wird am häu- figsten versprochen, aber selten gehalten. 20 positiven Nennungen stehen 27 enttäuschte Er- wartungen gegenüber, 34 mal vertrösten Vorha- benträger oder hoffen Stakeholder auf die Zu- kunft. Ø Die Forderung nach Transparenz schließt an die in der vorigen Folie erwähnte Forderung nach Ehrlichkeit an: Denn Transparenz wird nicht nur mit Blick auf das Vorhaben selber verlangt, sondern auch in Bezug auf das Be- teiligungsverfahren. Auch hier ist Transpa- renz über den Einfluss, den Beteiligte neh- men können, ein wesentlicher Einflussfaktor. Beteiligung kann also Transparenz schaffen – muss aber auch selber ebenfalls transpa- rent ablaufen. N = 1.362akzeptanzatlas.de
  • 17. 17 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas prozessbezogene Erwartungenethisch-normative Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz Beteiligung heißt meistens Hinweise abgeben zu können. Dass sie auch implementiert werden – davon wird deutlich seltener berichtet. erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen Geäußerte Erwartungen in Bezug auf den Einfluss, der bei Beteiligungsverfahren ausgeübt werden kann. 6 4 11 5 3 14 5 84 25 13 29 20 20 14 21 48 7 37 26 Einfluss (allgemein) Ergebnisoffenheit Entscheidungsmöglichkeiten Abgabe von Hinweisen zur Projektgestaltung Implementierung von Vorschlägen Erwartungen an Beteiligungsprozesse Die am öftesten benannte Forderung ist, Hinwei- se zur Projektgestaltung abgeben zu können (84 Nennungen). Seltener wird berichtet, dass die Vorschläge auch tatsächlich implementiert werden. Dies lässt auf wenig Einfluss von Betei- ligungsverfahren schließen. Die erwartete Er- gebnisoffenheit wird nur 14 mal als gegeben be- nannt, dafür aber 29 mal als fehlend kritisiert und 48 mal versprochen bzw. erhofft. Ø Ergebnisoffenheit ist eine schwierig zu erfül- lende Erwartung, wenn Beteiligungspro- zesse nicht als Teil eines demokratischen Willensbildungsprozesses stattfinden, son- dern als Teil strategischer Projektkommu- nikation, die ein politisch legitimiertes Projekt umzusetzen sucht (Beispiel Netzausbau). Dass diese Erwartung nicht zu erfüllen ist, sollte offen benannt werden. N = 1.362akzeptanzatlas.de
  • 18. 18 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas prozessbezogene Erwartungenethisch-normative Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz Frühzeitigkeit und Repräsentativität der Teilnehmer sind häufige Forderungen an Beteiligung. Beides Mal besteht Verbesserungsbedarf. erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die Organisation von Beteiligungsverfahren 2 1 2 1 6 5 2 1 4 1 8 20 9 43 23 5 4 2 6 2 10 3 28 2 35 6 8 2 1 2 7 7 33 2 36 1 15 1 gut zugängliche Räumlichkeiten angemessene Bewirtung technische Erreichbarkeit digitaler Plattformen geeignetes Veranstaltungsformat unabhängiger Moderator Teilnehmerkreis/Repräsentativität der Teilnehmer einflussreiche Repräsentanten und klare Rollenverteilung bei Vertretern des Vorhabenträgers geeigneter Zeitpunkt/Frühzeitigkeit Proaktivität des Vorhabenträgers Kontinuität im Prozess Verzahnung formeller und informeller Verfahren Erwartungen an Beteiligungsprozesse Die Formate, in denen Beteiligung umgesetzt wird, werden wenig diskutiert. Am meisten the- matisiert wird ein geeigneter (früher) Zeitpunkt der Beteiligung sowie ein repräsentativer Teil- nehmerkreis. Hinsichtlich beider Dimensionen ist das Medienecho durchwachsen. In 43 von 110 Nennungen wurde der Teilnehmerkreis positiv bewertet, in 23 von 99 Nennungen der Zeitpunkt. Ø Der Wunsch nach Frühzeitigkeit ist im Ein- klang mit dem Wunsch zu sehen, Einfluss zu nehmen. Denn bekannt ist, je früher Hinweise eingehen, umso besser können sie implementiert werden. Doch hier besteht Verbesserungsbedarf. Gleichzeitig erfährt das Vorgehen, noch vor dem eigentlichen Genehmigungsverfahren zu beteiligen, dadurch Unterstützung. N = 1.362akzeptanzatlas.de
  • 19. 19 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas prozessbezogene Erwartungenethisch-normative Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz Begleitende Projektkommunikation selten Thema; vor allem beim Umfang der Informationen bestehen Defizite. erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die begleitende Kommunikation bei Beteili- gungsverfahren 1 1 1 2 1 3 3 1 3 5 8 3 1 6 7 4 3 8 3 1 1 1 2 2 20 4 1 1 1 4 1 7 1 3 2 4 8 begleitende Projektkommunikation vorhanden angemessener Kommunikationsstil Verständlichkeit/Deutlichkeit Sachlichkeit im Argumentationsstil Erreichbarkeit des Vorhabenträgers durch versch. Komm.kanäle Erreichbarkeit von Experten im pers. Gespräch/über versch. Kanäle Möglichkeit vertraulicher Gespräche Vorhandene Kommunikationsmittel Aktualität der Information Geeignete Medienwahl angemessener Umfang der Information Ausgewogenheit der Argumentation Erwartungen an Beteiligungsprozesse Die begleitende Kommunikation zu Beteili- gungsverfahren wird in den Medien vergleichs- weise selten thematisiert. Einzig der Umfang der Information wird recht häufig kritisiert. 20 von 38 Nennungen sind hier negativ. Die Erreichbar- keit von Fachexperten wurde häufiger gelobt (8) als kritisiert (1). Ø „Nicht gemeckert ist schon gelobt“ könnte die Interpretation dieses Themenfeldes sein. Denn in der Berichterstattung wird eher prolematisiert, was kritisch ist und nicht aufgezählt, was gut läuft. Daher scheint die geringe Thematisierung der begleitenden Kommunikation alles in allem ein positives Zeichen – wenngleich in jedem Projekt zu diskutieren sein wird, welcher Umfang an Kommunikation angemessen ist. Dieser Punkt wurde überwiegend kritisch gesehen. N = 1.362akzeptanzatlas.de
  • 20. 20 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas prozessbezogene Erwartungenethisch-normative Erwartungen Prozessgestaltung Einfluss Organisation begleitende Kommunikation Kompetenz Kompetenz der Prozessbeteiligten kaum ein Thema. Gerade die exponierte Rolle des Moderators wird jedoch auch nicht ein einziges Mal kritisiert. erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen Geäußerte Erwartungen in Bezug auf die Kompetenz der Beteiligungsverfahren beteiligten Personen 1 1 1 2 1 1 1 7 1 4 1 3 Kompetenz der Prozessbeteiligten Befähigung durch gem. Informationsbasis Schaffung einer gem. Problemdefinition Methodenkompetenz des Moderators Erwartungen an Beteiligungsprozesse Beteiligung erfordert Kompetenz auf beiden Seiten: aufseiten der Beteiligten und der Betei- ligenden. So ist Methodenkompetenz des Mode- rators gefragt – ebenso wie ein informierter Kreis der Teilnehmer. Die Chance, dass Beteili- gungsprozesse informieren und dadurch befä- higen, wurde in 7 Nennungen als nicht gegeben kritisiert. An der Kompetenz der Moderatoren hatte kaum ein Teilnehmer etwas auszusetzen. Ø Auch hier ist die geringe Zahl der Themati- sierungen durchaus als positives Zeichen zu werten. Hinsichtlich der Qualität der Modera- tion scheint es in den Beteiligungsprojekten wenig zu bemängeln zu geben. Kein einziges Mal wird die Moderation methodisch kritisiert. N = 1.362akzeptanzatlas.de
  • 21. 21 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Häufigste Nennungen von Erwartungen aus Sicht der wichtigsten Stakeholder Die Möglichkeit, Hinweise abzugeben und Frühzeitigkeit rangieren bei allen wichtigen Stakeholdergruppen unter den Top 5 der häufigsten Erwartungen. Erwartungen an Beteiligungsprozesse 1. Möglichkeit Hinweise abzugeben 12 2. ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge 11 3. Transparenz 11 4. Wertschätzung 10 5. Ergebnisoffenheit 10 1. Ergebnisoffenheit 13 2. Transparenz 12 3. Frühzeitigkeit 11 4. Möglichkeit Hinweise abzugeben 10 5. Repräsentativität der Teilnehmer 9 1. Frühzeitigkeit 23 2. Transparenz 21 3. Möglichkeit Hinweise abzugeben 21 4. Ergebnisoffenheit 20 5. Repräsentativität der Teilnehmer 17 Bürger (insg. 177 geschilderte Erwartungen) Bürgerinitiativen, Verbände, NGOs (141 geschilderte Erwartungen) Politik (insg. 238 geschilderte Erwartungen) Journalisten (insg. 336 geschilderte Erwartungen) 1. Möglichkeit Hinweise abzugeben 68 2. Repräsentativität der Teilnehmer 30 3. Öffentlichkeit der Veranstaltung 25 4. Implementierung von Vorschlägen 25 5. Frühzeitigkeit 13 N = 1.362 Die Möglichkeit, Hinweise zur Pro- jektgestaltung abzugeben, wird von Journalisten am häufigsten benannt (68 Nennungen). Auch bei Bürgern steht sie auf Nummer 1 und von Bürgerinitiativen und Verbänden wird sie ebenfalls als wichtig benannt. Bürgerinitiativen und Verbände fordern am häufig- sten Ergebnisoffenheit (13), Po- litiker am öftesten Frühzeitigkeit (23), die auch bei Bürgerinitiati- ven und Journalisten unter den Top 5 ist. Ø Ähnliche Nennungen zeigen einen gewissen Konsens in den Erwartungen an Bürger- beteiligung.akzeptanzatlas.de
  • 22. 22 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Häufigste geäußerte Erwartungen in den Bundesländern mit jeweiliger Anzahl der Nennungen MV: 4 ST: 2 SN: 7 HE: 26 TH: 4 BY: 25 BW: 36 BB: 4 MV: 4 BE: 8 MV: 4 NW: 23 Hinweise zur Projektgestaltung abgeben können Ergebnisoffenheit Frühzeitigkeit Regionale Unterschiede bei der Frage, welche kommunikativen Erwartungen an Beteiligung am häufigsten genannt werden. Erwartungen an Beteiligungsprozesse akzeptanzatlas.de
  • 23. 23 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Häufigste geäußerte Erwartungen in den Bundesländern mit jeweiliger Anzahl der Nennungen NI: 7 RP: 6 BE: 7 Implementierung von Stakeholder-Vorschlägen in die Projektgestaltung Transparenz Repräsentativität der Teilnehmer Niedersachsen wollen Vorschläge implementiert sehen, Rheinland-Pfalz will Transparenz, Berliner legen Wert auf einen repräsentative Teilnehmerkreis. Erwartungen an Beteiligungsprozesse akzeptanzatlas.de
  • 24. 24 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Prozentuale Darstellung der am häufigsten durch die Vorhabenträger genannten Erwartungen und deren Erfüllung aus Sicht der Stakeholder und aus Sicht der Vorhabenträger Selbstbild der Vorhabenträger Fremdbild aus Sicht der Stakeholder Möglichkeit Hinweise zur Projektgestal- tung abgeben zu können Ergebnisoffenheit Frühzeitigkeit Transparenz Repräsentativität der Teilnehmer 45% (n=38) 59% (n=114) 83% (n=29) 41% (n=68) 54% (n=28) 41% (n=64) 67% (n=27) 42% (n=59) 48% (n=23) 39% (n=87) erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet Nur beim Erfüllen der Möglichkeit, Hinweise abzugeben, deckt sich die Selbsteinschätzung mit dem Bild der Stakeholder. Bewertung der Vorhabenträger Nur mit Blick auf die Möglichkeit, Hinweise zur Projektgestaltung ab- zugeben, deckt sich die Einschät- zung der Vorhabenträger überwie- gend in der Ausprägung der Nen- nungen mit dem Fremdbild. In al- len anderen Dimensionen mach- en die Vorhabenträger Versprech- ungen, die auf die Zukunft gerich- tet sind. Mit Blick auf Ergebnisof- fenheit, Frühzeitigkeit und Trans- parenz sehen die Stakeholder ak- tuell die Erwartungen jedoch eher als nicht erfüllt an. Überwiegend erfüllt sehen die Stakeholder die Repräsentativität der Teilnehmer, während die Vorhabenträger meist Zukunftsversprechen machen. akzeptanzatlas.de
  • 25. 25 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Erfüllung kommunikativer Erwartungen an Beteiligung nach Bundesländern n= % % % % Baden-Württemberg 333 41 26 30 3 Hessen 214 36 25 36 3 Schleswig-Holstein 25 36 44 16 4 Bayern 188 31 30 33 5 Nordrhein-Westfalen 244 30 36 31 4 Hamburg 26 27 27 46 0 Sachsen 60 23 35 22 20 Niedersachsen 71 23 38 30 10 Brandenburg 31 23 58 13 6 Berlin 72 21 56 17 7 Thüringen 20 20 35 45 0 Mecklenburg-Vorpommern 21 19 48 33 0 Rheinland-Pfalz 53 13 15 53 19 erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen „Rangliste“ der Bundesländer, sortiert nach den prozentual am meisten genannten erfüllten Erwartungen Im Saarland in Bremen und in Sachsen-Anhalt zu wenige Daten für ein Ranking (<10 Nennungen) Baden-Württemberg bei erfüllten kommunikativen Erwartungen an Beteili- gungsprozesse vorne. Bewertung der Vorhabenträger Am meisten werden kommunikative Erwartun- gen an Beteiligungsprozesse in Baden-Würt- temberg als erfüllt benannt. 41% der Nennun- gen dort sind positiv. Dicht gefolgt von Hessen, wo sich positive und auf die Zukunft gerichtete Nennungen die Waage halten. In Baden-Württemberg, wo mit Stuttgart 21 als markantem Städtebau- und Verkehrsinfra- strukturprojekt eine ganze Dekade der De- batte um Bürgerbeteiligung eingeläutet wurde, scheint man aus dem Problemfall gelernt zu haben. Ø Dem von der Landesregierung selbster- klärten Ziel „Musterland von lebendiger Demokratie und Beteiligung“ zu sein, kommt Baden-Württemberg damit ein Stück näher. In keinem anderen Land über- wiegen erfüllte Erwartungen so stark.akzeptanzatlas.de
  • 26. 26 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Länderfokus Baden-Württemberg Bau und Stadtentwicklung: 240 Transport und Verkehr: 39 Sonstiges: 29 Technologie: 2 Wasser und Entsorgung: 12 Umwelt/ Naturschutz: 6 Energie: 3 Kommunikative Erwartungen nach Projekt- typen, bei denen sie geäußert wurden: 108 Projekte 333 Erwartungen Erscheinungsorte der untersuchten Medien: Crailsheim, Freiburg, Gaildorf, Göppingen, Hechingen, Heilbronn, Konstanz, Lauterbach, Metzingen, Münsingen, Ravensburg, Reutlingen, Ulm, Untersuchte Projekte landesweit verteilt und stammen – wie bundesweit – vor allem aus dem Bereich Bau und Stadtentwicklung. Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg Die in Baden-Württemberg geäußerten kom- munikativen Erwartungen an Bürgerbeteili- gungsprozesse wurden in landesweit verteil- ten Medien identifiziert. Es handelt sich um 333 Erwartungen, die Bezug nehmen auf 108 Projekte. 240 Erwartungen wurden im Kontext von Bau- und Stadtentwicklungspro- jekten geäußert. Deutlich weniger bei Ver- kehrsprojekten (39). Zu den Projekten, bei denen in der Berichter- stattung die Bürgerbeteiligung thematisiert wurde, gehörten beispielsweise die Uferrena- turierung am Bodensee in Kressbronn, der Ausbau der B31 zwischen Meersburg und Immenstadt, die Entwicklung des Stadt- hallenareals in Riedingen oder der B27- Anschluss in Neckarsulm. akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
  • 27. 27 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Erfüllung/Nicht-Erfüllung der in den Medien geäußerten kommunikativen Erwartungen an Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg 41% erfüllt 26% nicht erfüllt 30% auf die Zukunft gerichtet 3% unklar n=333Kommunikative Erwartungen in Baden-Württemberg (gesamt) 5 6 4 7 8 4 7 5 10 23 4 4 1 3 6 6 7 5 4 1 5 1 6 6 5 8 10 6 8 3 1 1 1 1 geeignetes Veranstaltungsformat Dokumentation der Diskussionsergebnisse Entscheidungsmöglichkeiten ernsthaftes Eingehen auf Vorschläge Implementierung von Vorschlägen Frühzeitigkeit Transparenz Ergebnisoffenheit Repräsentativität der Teilnehmer Abgabe von Hinweisen zur Projektgestaltung erfüllt nicht erfüllt Aussage auf die Zukunft gerichtet nicht zuzuordnen Top 10 der am häufigsten genannten kommunikativen Erwartungen in Baden-Württemberg Am meisten erfüllt wird die Erwartung, Hinweise zur Projektgestaltung abgeben zu können – eine Mindestanforderung aktiver Beteiligung. Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg Wie bundesweit ist auch in Baden-Württem- berg die am häufigsten genannte Erwartung, überhaupt Hinweise zur Projektgestaltung ab- geben zu können. Ähnlich zu den bundeswei- ten Ergebnissen wird diese Erwartung mehr- heitlich erfüllt. Allerdings darf das positive Bild nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei auch um eine Mindestbedingung aktiver Beteiligung handelt, abgesehen von reinen Informationsveranstaltungen. In 10 Zuschreibungen wird die Repräsentativität der Teilnehmer positiv bewertet, 8 mal wird die tatsächliche Implementierung von Vor- schlägen gelobt. Durchwachsener ist das Bild bei Ergebnisoffenheit, Transparenz und Früh- zeitigkeit. Es bleibt abzuwarten, ob die vielen auf die Zukunft bezogenen Versprechen und Hoffnungen eingelöst werden. akzeptanzatlas.de
  • 28. 28 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Anbieter von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung Befunde aus der Analyse der Websites der Akteure 2
  • 29. 29 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas 484 Anbieter von Bürgerbeteiligung wurden identifiziert, deren Websites systematisch inhaltsanalytisch untersucht wurden (Vollerhebung). Studiensteckbrief Akteursanalyse Identifikation (April-Juni 2019) Standardisierte Medieninhaltsanalyse Stichwortsuche Suchmaschine (google.com) Akteurslisten Schlagwort (+ Ortsmarke) Inhaltliche Suchwörter: Akzeptanzkommunikation, Akzeptanz- management, Beteiligungsformat, Beteiligungsprozess, Be- teiligungsverfahren, Betroffenenbeteiligung, Bürgerbeteili- gung, Bürgerdialog, Dialogkommunikation (+ Beteiligung), Öffentlichkeitsbeteiligung, Partizipation, Partizipationsver- fahren, Projektkommunikation (+ Beteiligung), Prozess- kommunikation (+ Beteiligung), Stakeholder + Beteiligung, Stakeholderdialog, Zukunftswerkstätten Organisationsbezogene Suchwörter: Agentur, Institut, Büro, Planungsbüro - Codierung von 8 Trefferseiten - Zugriff von verschiedenen Rechnern + Ergänzend Namen von Bundesländern und Städtenamen von Großstädten https://www.netzwerk-buergerbeteiligung.de https://allianz-fuer-beteiligung.de Standorte Mitarbeiterzahl Qualifikation Interdisziplinäre Qualifikation Aktionsradius Branding Leistung Schwerpunkt Auftraggeber Organisationstyp Akteur Leistungsangebot Standardisierte Medieninhaltsanalyse der Website der ermittelten Akteure anhand eines einheitlichen Kategoriensystems akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
  • 30. 30 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Anbieter verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet, Schwerpunkte in den Großstädten, aber Präsenz in der Fläche des Föderalstaats. Anbieter von Bürgerbeteiligung in Deutsch- land: alle Standorte incl. Hauptsitze SH: 30 MV: 13 HH: 56HB: 22 NI: 78 SN: 39 ST: 8 BB: 23 BE: 124 NW: 111 HE: 59 TH: 14 BY: 72 BW: 101 SL: 5 RP: 21 Unternehmenssitze der Anbieter von Beteiligung, verteilt nach Bundesländern Bevölkerungsreiche Länder und politische Zentren beherbergen die meisten Anbieter von Beteiligungsprozessen. Die 484 Anbieter sind an insgesamt 774 Standorten in Deutschland vertreten. 59% der Anbieter sind bundesweit tätig, 33% legen einen regionalen Schwerpunkt. Ø Eine bundesweite Präsenz ist bei länderübergreifenden Projekten (z.B. Leitungsbau) hilfreich. Ø Lokalkolorit und genaue Kenntnis der eigenen Region können Wettbewerbs- vorteil regionaler Player sein. Ø Beteiligung ist Phänomen in der Fläche – besonders im Lokalen – und daher flächendeckendes Geschäftsfeld. Überblick Akteure 774 Standorte 484 Anbieter Bundesland Anzahl Unternehmenssitze Berlin 92 Nordrhein-Westfalen 69 Baden-Württemberg 66 Niedersachsen 54 Hessen 41 Bayern 39 Hamburg 36 Sachsen 24 Schleswig-Holstein 16 Rheinland-Pfalz 15 Bremen 12 Brandenburg 10 Mecklenburg-Vorpommern 3 Saarland 3 Thüringen 3 Sachsen-Anhalt 1 Gesamt 484 59%bundesweit tätig 33%regionalMünchen: 34 Stuttgart: 28 Hannover: 28 akzeptanzatlas.de akzeptanzatlas.de
  • 31. 31 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Bei den Kommunikationsdienstleistungen Bürgerbeteiligung und Projekt- kommunikation dominieren technische Planungsbüros als Anbieter. Organisationstypen und Branchen der Anbieter von Bürgerbeteiligung Technisches Planungsbüro: 39% Architekturbüro: 10% Sonstige: 14% Beteiligungs- agentur: 10% Kommunikations- agentur: 9% Unternehmens- beratung: 9% Moderation/ Mediation: 9% N=484 Branchenherkunft der Akteure Von den 484 Anbietern von Bürgerbeteiligung sind 39% der Anbieter technische Planungs- büros, 10% Architekturbüros, 9% Unterneh- mensberatungen. Anbieter aus der Kommuni- kationsbranche sind in der Minderheit (Kom- munikationsagenturen 10%). Zudem finden sich auf Bürgerbeteiligung spezialisierte An- bieter, von denen Beteiligungsagenturen 10% und Moderatoren/Mediatoren 9% ausma- chen. Ø Planungsbüros und Architekten haben Beteiligung als Leistung in ihr Portfolio integriert. Vorteil ist, dass Ergebnisse unmittelbar in die Planung einfließen können. Fraglich ist, inwiefern diese Leistung branchenfremd kompetent angeboten werden kann. akzeptanzatlas.de
  • 32. 32 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas 50 % 16 % 30 % N=484 n=191 n=50 n=44 n=43 n=47 n=43 Auftraggeber der Anbieter von Bürgerbeteiligung: Gesamtüberblick und branchenspezifische Gliederung kein Schwerpunkt ausgewiesen/erkennbar überwiegend private Auftraggeber überwiegend öffentliche Auftraggeber überwiegend zivilgesellschaftliche Auftraggeber Planungsbüro Kommunikations- agentur Architekturbüro Unternehmensberatung Beteiligungs- agentur Moderation/ Mediation Auftraggeber gesamt 40% 31% 34% 50% 44% 38% 58% 1% 16% 37% 4% 7% 7% 52% 67% 66% 30% 16% 58% 35% 1% 3% 3% 1% Anbieter weisen überwiegend die öffentliche Hand als Hauptauftraggeberin aus. Für Kommunikationsagenturen spielen private Auftraggeber eine wichtige Rolle. Auftraggeber der Akteure Als Haupt-Auftraggeberin von Beteiligungsprozessen wird mehrheitlich die öffentliche Hand genannt. Planungs- und Architekturbüros weisen hier einen Schwerpunkt aus. Kommunikationsagenturen benennen meist private Auftraggeber, wenn sie überhaupt einen Schwer- punkt benennen. Ø Die Vielzahl öffentlich in Auftrag gegebener Ver- fahren offenbart einen Beteiligungs- und Legiti- mationsbedarf über das traditionelle politische System hinaus.akzeptanzatlas.de
  • 33. 33 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas n=191 Mitarbeiterzahl der Anbieter von Bürgerbeteiligung: Gesamtüberblick und branchenspezifische Gliederung Anbieter gesamt N=484, fehlend zu 100% = k.A. 11 3 8 19 27 21 11 k.A. > 50 31-50 MA 16-30 MA 6-15 MA 2-5 MA 1 MA 6 8 12 24 20 20 10 k.A. > 50 31-50 MA 16-30 MA 6-15 MA 2-5 MA 1 MA 14 11 5 7 20 23 20 k.A. > 50 31-50 MA 16-30 MA 6-15 MA 2-5 MA 1 MA 28 7 16 25 19 14 k.A. > 50 31-50 MA 16-30 MA 6-15 MA 2-5 MA 1 MA 11 2 4 9 40 19 15 k.A. > 50 31-50 MA 16-30 MA 6-15 MA 2-5 MA 1 MA 2 12 16 70 k.A. > 50 31-50 MA 16-30 MA 6-15 MA 2-5 MA 1 MA Planungsbüro Architekturbüro Unternehmensberatung Kommunikations- agentur Beteiligungsagentur Moderation/ Mediation n=50 n=44 n=43 n=47 n=43 14 4 8 28 69 124 100 81 > 100 Mitarbeiter 76-100 Mitarbeiter 51-75 Mitarbeiter 31-50 Mitarbeiter 16-30 Mitarbeiter 6-15 Mitarbeiter 2-5 Mitarbeiter 1 Mitarbeiter Die Mehrzahl der Anbieter sind Kleinst- bis Kleinunter- nehmen (<50 Mitarbeiter), so auch die Unternehmensbe- ratungen. Mediatoren und Moderatoren sind meist Ein-Mann/ Frau/*- Betriebe. Ø Kleine Akteure sind für spezifische Aufgaben einbindbar, Ø komplexere Leistungen sind für sie schwer abzubilden, Koodina- tionsaufwand steigt. Ø Dienstleisterauswahl muss individuell erfolgen. Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation vorwiegend ein Geschäftsfeld für Kleinstunternehmen, Anbieter von Mediation/Moderation meist solo unterwegs. Mitarbeiterzahlen der Akteure akzeptanzatlas.de
  • 34. 34 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas N=484 Interdisziplinarität im Ausbildungs-/Studienhintergrund der Mitarbeiter von Anbietern von Bürgerbeteiligung in Deutschland 46% 36% 18% erfüllt nicht erfüllt keine Angabe Sonstige Moderation/Mediation Beteiligungsagentur Kommunikationsagentur Unternehmensberatung Architekturbüro Planungsbüro 39% 46% 48% 34% 27% 52% 26% 45% 19% 64% 79% 19% 11% 64% Interdisziplinarität der Teams nach BranchenAnbieter insgesamt Mehrheit der Anbieter von Bürgerbeteiligung hat interdisziplinäre Teams, breites Spektrum von Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern beschäftigt. Ausbildungshintergrund der Mitarbeiter Anbieter arbeiten zumeist in interdisziplinären Teams. Das Spektrum reicht von naturwissen- schaftlichen Studiengengängen (Biologie, Geografie) über Sozialwissenschaften (Sozio- logie, Kommunikationswissenschaft), bis hin zu sehr einschlägigen Studiengängen wie Pla- nung und Partizipation oder Mediation sowie exotisch für diesen Bereich klingenden Stu- diengängen wie Ökotrophologie und Hotelle- rie. Von einem einheitlichen Kompetenzprofil kann nicht ausgegangen werden. Ø Die unterschiedlichen Herkünfte der Mitarbeiter machen den Bedarf einheit- licher Weiterbildungsstandards deutlich. Ø Der offene Berufszugang schafft Vielfalt, es mangelt aber an gemeinsamem Wissen und verbindlichen Kompetenzen. akzeptanzatlas.de
  • 35. 35 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas N=484 Anbieter von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung, die Mitarbeiter mit Kommunika- tionsstudium/-Ausbildung beschäftigen Anbieter insgesamt 46% 36% 46% > 50 31-50 MA 16-30 MA 6-15 MA 2-5 MA 1 MA Sonstige Moderation/Mediation Beteiligungsagentur Kommunikationsagentur Unternehmensberatung Architekturbüro Planungsbüro vorhanden nicht vorhanden keine Angabe 86% 39% 76% 57% 62% 12% 9% 32% 20% 30% 23% 31% 72% 78% 35% 16% 49% 81% 38% 9% 4% 39% 65% 34% 9% 30% 22% 58% 20% Bürgerbeteiligung ist ein heterogenes Berufs- feld, das von Quereinsteigern geprägt ist. Nur bei 22% der Anbieter blickt mindestens ein Mitarbeiter auf ein kommunikations- oder me- dienwissenschaftliches Studium bzw. eine ein- schlägige Ausbildung zurück. Besonders Pla- nungs- und Architekturbüros fehlt es an expli- zit ausgebildeter Kommunikationsexpertise. Das hindert die Unternehmen jedoch nicht, Leistungen in diesem Feld anzubieten. Je größer die Unternehmen, umso eher be- schäftigen sie auch akademisch ausgebildete Kommunikatoren. Ø Während die Professionalisierung der Un- ternehmenskommunikation durch immer mehr Berufseinsteiger mit einschlägigem Studium zunimmt, kann dies für das Feld der Beteiligung (noch?) nicht gelten. In dem stark durch Kommunikation geprägten Handlungsfeld hat nur eine Min- derheit eine einschlägige Kommunikationsausbildung. Ausbildungshintergrund der Mitarbeiter akzeptanzatlas.de
  • 36. 36 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Ausgewiesene Leistungen neben der Bürgerbeteiligung – aufgeschlüsselt nach Branchen der Anbieter n=418 34% 5% 33% 52% 30% 20% 2% 14% 26% 6% 66% 5% 52% 48% 32% 53% 5% 77% 74% 30% 62% 17% 53% 47% 49% 14% 0% 21% 7% 9% Stakeholderanalyse Einwendungsmanagement Kommunikationskonzeption Begleitkommunikation Begleitkommunikation Evaluation Techn. Planungsbüro Architekturbüro Unternehmensberatung Kommunikationsagentur Beteiligungsagentur Moderation/Mediation Begleitkommunikation wird am häufigsten von Kommuni- kationsagenturen angeboten. Doch auch jedes zweite tech- nische Planungsbüro hat Begleitkommunikation im Portfolio. Evaluation als separate Leistung führen am öftesten Beteiligungsagenturen auf, was auf ein differenziertes Prozessverständnis schließen lässt. Stakeholderanalyse wird gerade von Planern und Architekten meist nicht explizit ausgewiesen. Spezifische Kommunikationsleistungen bleiben Domäne der Kommunikations- anbieter, doch auch „Techniker“ trauen sich Kommunikation zu. Leistungsangebot der Akteure akzeptanzatlas.de
  • 37. 37 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Anbieter von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung, die Mitarbeiter mit Kommunika- tionsstudium/-Ausbildung beschäftigen Anbieter insgesamt Evaluation Begleitkommunikation Beteiligungsmaßnahmen Kommunikationskonzeption Einwendungsmanagement Stakeholderanalyse 34% 36% 38% 21% 27% 32% 43% 43% 41% 59% 52% 47% erfüllt nicht erfüllt Eindeutige Kommunikationsleistungen wie Kommunikationskonzeption und Begleit- kommunikation zu Beteiligungsmaßnahmen werden von Unternehmen angeboten, die keine eindeutig ausgebildete Kommunika- tionsexpertise durch einschlägig qualifiziertes Personal nachweisen. Nur jedes fünfte Unter- nehmen, das Beteiligungsmaßnahmen im An- gebot hat, weist Kommunikationsexperten im Haus explizit aus. Ø Für das Feld der Beteiligung und Projekt- kommunikation fehlt es an Ausbildungs- standards. Diese braucht es, um Leis- tungen vergleichbarer zu machen und Qualität im Feld der Anbieter zu sichern. Kommunikation ohne Kommunikatoren – Kommunikationsleistungen werden ohne ausgewiesene Kommunikationsexpertise angeboten. Ausbildungshintergrund der Mitarbeiter akzeptanzatlas.de N=484
  • 38. 38 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Ausgewiesene Leistungen neben der Bürgerbeteiligung – aufgeschlüsselt nach Branchen der Anbieter n=418 50% 77% 83% 20% 45% 9% 20% 62% 62% 8% 18% 2% 55% 89% 70% 14% 27% 5% 72% 96% 85% 47% 64% 15%17% 81% 88% 7% 12% 0% Steuerung Beteiligungsprozess Konzeption/Organisation Beteiligungsmaßnahmen Moderation elektronischePlattform Ergebnisdokumentation Participation Reporting Techn. Planungsbüro Architekturbüro Unternehmensberatung Kommunikationsagentur Beteiligungsagentur Moderation/Mediation Organisation und Moderation von Beteiligungsmaßnahmen werden am häufigsten explizit als Leistungen genannt. Auffällig ist, dass digitale Be- teiligungsplattformen eine un- tergeordnete Rolle spielen. Die öffentliche Berichter- stattung über Beteiligung (Participation Reporting) ist derzeit ein Nischenphäno- men, doch 15% der Beteili- gungsageturen bieten es an. Ø Digitale Plattformen sind hilfreiches, ergänzendes Instrument, können phy- sische Beteiligung aber nicht ersetzen. Anbieter von Beteiligungsmaßnahmen bieten zudem am häufigsten auch deren Konzeption, Organisation und Moderation an. Leistungsangebot der Akteure akzeptanzatlas.de
  • 39. 39 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Beteiligungsformate, die von den Anbietern offeriert werden n=484 Workshop Infomarkt Bürgerforum Zukunftswerkstatt Runder Tisch Mediation Sprechstunde/ Hotline Sonstiges Format 55 % 24 % 24 % 38 % 12 % 22 % 34 % 27 % 6 % (Fach-) Dialog Aus dem gestiegenen Wunsch nach Beteili- gung haben sich verschiedenste Veranstal- tungsformate entwickelt, wie Beteiligung um- gesetzt werden kann. Die verschiedenen Na- men lassen auch auf die verschiedenen fach- lichen Herkünfte schließen. So sind Zukunfts- werkstätten etabliertes Format der Stadtent- wicklung. Infomärkte sind ein recht junges For- mat, das beispielsweise aus dem Strom-Netz- ausbau bekannt ist. Einerseits zeigt sich eine Formatvielfalt, andererseits können sich die Formate auch inhaltlich ähneln. Ø Bürger*innen werden auf diese Weise mit verschiedenen Formattiteln und -varianten konfrontiert, bei denen nicht immer klar ist, wie Beteiligung abläuft und was Beteiligte davon erwarten können. Bürgerbeteiligung weist ein vielfältiges Spektrum von Formaten auf. Was die einzelnen Formate ausmacht, geht nicht immer aus dem Titel hervor. Leistungsangebot der Akteure akzeptanzatlas.de
  • 40. 40 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Formate, die von den Anbietern offeriert werden – geordnet nach Branchen der Anbieter Technische Planungsbüros 61% 29% 28% 46%11%15% 36% 5% Workshop Infomarkt Bürgerforum Zukunfts- werkstatt Runder Tisch Mediation (Fach-) Dialog Sprechstunde/ Hotline 48% 14% 12% 32% 0% 14% 18% 2% Workshop Infomarkt Bürgerforum Zukunfts- werkstatt Runder Tisch Mediation (Fach-) Dialog Sprechstunde/ Hotline 59% 14% 16% 23%5% 23% 50% 2% Workshop Infomarkt Bürgerforum Zukunfts- werkstatt Runder Tisch Mediation (Fach-) Dialog Sprechstunde/ Hotline 42% 26% 28% 23% 14% 14% 26% 7% Workshop Infomarkt Bürgerforum Zukunfts- werkstatt Runder Tisch Mediation (Fach-) Dialog Sprechstunde/ Hotline 68% 32% 34% 45%19%32% 38% 15% Workshop Infomarkt Bürgerforum Zukunfts- werkstatt Runder Tisch Mediation (Fach-) Dialog Sprechstunde/ Hotline 49% 32% 30% 44%21% 72% 33% 0% Workshop Infomarkt Bürgerforum Zukunfts- werkstatt Runder Tisch Mediation (Fach-) Dialog Sprechstunde/ Hotline Kommunikationsagenturen Architekturbüros Unternehmensberatungen Beteiligungsagenturen Mediation/Moderation n=191 n=50 n=44 n=43 n=47 n=43 Die Vorliebe zum Format Work- shop zeigt sich branchenüber- greifend. Ähnlich beliebt ist die Zukunftswerkstatt. Das formal spezifische Angebot der Media- tion wird zumeist von Media- tionsspezialisten angeboten. Unternehmensberatungen bie- ten gerne (Fach-) Dialoge an. Ø Eine branchenübergreifen- de Verständigung erscheint sinnvoll, die klärt, ob die verschiedenen Branchen ein ähnliches Verständnis von den Formaten haben und welche Qualitätsmaß- stäbe jeweils anzulegen sind. Gemeinsame Vorliebe der Anbieter für Workshops. Doch geht aus dem Formattitel nicht hervor, wieviel Beteiligung enthalten ist. Leistungsangebot der Akteure akzeptanzatlas.de
  • 41. 41 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Branding von Leistungen im Feld der Bürgerbeteiligung Bürgerbeteiligung Beteiligungsverfahren Beteiligungsprozess Partizipation BeteiligungModeration & Mediation Öffentlichkeitsbeteiligung Bürgerdialog BürgerbeteiligungsprozessDialogverfahren Dialog & Beteiligung Dialog Bürgerbeteiligungsverfahren Beteiligung & Moderation Partizipationsverfahren Akzeptanzmanagement Akzeptanzkommunikation Akteursbeteiligung Öffentlichkeitsarbeit Beteiligungsformate Projektkommunikation n=484 Bürgerbeteiligung 159 Beteiligungsprozess 41 Beteiligungsverfahren 32 Partizipation 25 Moderation & Mediation 24 Beteiligung 24 Öffentlichkeitsbeteiligung 18 Bürgerbeteiligungsprozess 10 Dialogverfahren 10 Akzeptanzmanagement 4 Akzeptanz 2 Akzeptanzkommunikation 2 Anzahl Nennungen ausgewählter Begriffe Bürgerbeteiligung ist die am häufigsten genutzte Bezeichnung für Leistungen in diesem Feld. Akzeptanz ist Ziel, aber nur selten Label für die Angebote. Leistungsangebot der Akteure Bürgerbeteiligung ist die mit Abstand häufigste Bezeich- nung von Leistungen in diesem Feld. Labels rund um den Begriff der Akzeptanz nutzen nur wenige. Auch der Partizipationsbegriff scheint zu sperrig für ein eingängiges Branding des Angebots. Ø Bürgerbeteiligung könnte derart beliebt sein, weil der Begriff bei den zu be- teiligenden Bürgern hohe Anerkennung genießen dürfte. Der Akzeptanzbe- griff erscheint wohl als zu wenig ergebnisoffen. akzeptanzatlas.de
  • 42. 42 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Fazit3
  • 43. 43 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas Fazit Bürgerbeteiligung und Projektkommunikation in Deutschland brauchen Qualitätsstandards und eine Professionalisierung des Berufsfeldes. Beteiligungsprozesse enttäuschen die in sie gesetzten kommu- nikativen Erwartungen vielfach. Ein Drittel der Erwartungen wur- de nicht erfüllt. Dies auch, weil vielfach unklar bleibt, welches Ausmaß an Beteiligung möglich ist. Die Vielzahl der Formattitel (Workshop, Zukunftswerkstatt, Info-Markt) trägt zur Verwirrung und nicht zur Klarheit bei. Ø Es braucht mehr Klarheit darüber, wieviel Einfluss Beteiligte in einem Verfahren tatsächlich nehmen können. Ø Darüber hinaus bedarf es verbindlicher Richtlinien, über die sich die Anbieter von Beteiligungsprozessen verstän- digen müssen, die einen Rahmen für ein gute Praxis im Feld definieren. Basis ist zunächst der Deutsche Kommuni- kationskodex. Auf ihn aufbauend sollten spezifische Regelungen für Beteiligungsverfahren getroffen werden. Ø Nur so kann es gelingen, Erwartungen in Beteiligungspro- zesse nicht weiter zu enttäuschen und Beteiligte zu moti- vieren, überhaupt an Beteiligungsprozessen teilzunehmen. Während sich das Berufsfeld der strategischen Kommunikation zusehends professionalisiert – sichtbares Kennzeichen sind etwa die entstandenen spezifischen Studiengänge – kann für das Feld der Beteiligung hiervon keine Rede sein. Vielfach werden Leistungen sogar von technischen Planungs- und Architekturbüros „fachfremd“ angeboten. Ø Für Kommunikation gibt es aus guten Gründen keinen geregelten Berufszugang. Kommunikator ist, wer erfolgreich am Markt seine Leistungen anbieten kann. Die Kommunikationsbranche muss sich herausgefordert sehen, im Wettbewerb mit fachfremden Akteuren die überzeugenderen Konzepte anzubieten. Ø Zudem braucht es Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. innerhalb von Studiengängen, Fortbildungen), in denen zentrale Kompetenzen geschult und Regeln einer guten Praxis vermittelt werden. Ø Diese sind im Berufsfeld zu diskutieren und zu entwickeln. Schlussfolgerung I Qualitätssicherung Schlussfolgerung II Professionalisierung
  • 44. 44 / 44 Deutscher Akzeptanzatlas www.akzeptanzatlas.de